der Nebel

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Der Nebel ist zurück.
Welch Kunst und Musikstück.
Doch Leid und Blut ist sein
begleitender Anschein.

Der Nebel bleibt bei mir.
Ich find's ok, denn hier
Gehn tiefe Zeiten ein
Und prägen all mein Sein.

Der Nebel ist mein Segen.
Und dennoch schlecht gelegen.
Denn meine Sicht ist schwach.
Ich denke und bin wach.

Der Nebel will mich schützen.
Doch was soll mir das nützen?
Wenn ich nicht weiß, wovor.
Ich schreie stumm davor.

Der Nebel macht mich blind.
Als wär ich wieder Kind.
Gebrochen und nicht frei.
Er zieht den Mensch in zwei.

Der Nebel macht mich taub.
Ich will nicht und ich raub
Mir selber meinen Schlaf.
Weil ich nicht schlafen darf.

Der Nebel macht mich krank.
Immer tiefer ich versank.
Und jetzt ist's gut, ich will nicht mehr.
Bitte komm nicht mehr hierher.

Lass mich sehen.
Einfach sehen.
Welchen Weg soll ich jetzt gehen?
Du hältst ihn fern und mich auf Trab.
Wo ist das Licht? Es geht bergab.

Wann geht es endlich wieder steil?
Wird dann die Sonne sein mein Heil?
Ist es die Zeit? Oder ich selbst?
Wann auch immer du zerschellst:

Es wird ein Fest sein ohne Nebel.
Und ich sehe dann den Hebel
Der die Sonne scheinen lässt
Ob sie mich trotzdem dann verlässt?

Ich weiß es schon.
Du weißt es auch.
Der Nebel kommt in dunklem Rauch.
Er wird verschwinden
Doch mein Empfinden
Weiß dass es nicht das Ende ist.

Denn der Nebel wird vermisst.

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