ablenken!

300 14 1
                                    

Noahs Sicht:
Unser Urlaub geht viel zu schnell vorbei, trotzdem sind Sophia und ich froh, als wir in unsere Straße einbiegen. „Beim nächsten Urlaub können wir uns mit dem Fahren abwechseln." sage ich lächelnd, als wir aussteigen. „Ach, die vier Stunden gingen schnell vorbei, alles gut." antwortet sie und gibt mir einen Kuss. „Ich geh erstmal bei meinen Eltern vorbei, danach komme ich zu euch rüber." meint sie. „Okay, bis gleich." sage ich und wir gehen in unsere Häuser. „Bin wieder da!" rufe ich. „Noah? Oh, schön dich zu sehen. Wie wars denn?" will Mama wissen und nimmt mich in den Arm. „Richtig schön. Am Liebsten wären wir dort geblieben." antworte ich lächelnd. „Das ist doch schön. Aber wir sind trotzdem alle froh, dass ihr wieder da seid." meint sie. „Ja, zuhause ist es ja auch schön." sage ich. „Ich fahre gleich einkaufen, was möchtest du heute Abend denn essen?" fragt sie. „Spaghetti Cabonara." antworte ich strahlend. „Alles klar, koche ich für dich." meint sie lächelnd. „Danke, Mama!" antworte ich. „Wo ist denn der Rest der Familie?" will ich wissen. „Papa und Luca sind einkaufen und Luisa ist im Garten." antwortet sie. „Okay, dann gehe ich gleich auch mal raus." sage ich. Vorher bringe ich mein Gepäck in mein Zimmer und packe alles aus. Gerade als ich fertig bin, öffnet Isa meine Zimmertür. „Schön, dass du wieder da bist." meint sie und umarmt mich. „Hey Schwesterchen." begrüße ich sie. „Kommst du mit raus? Linus und ich sitzen im Garten." fragt sie. „Klar." antworte ich und folge ihr. Ich begrüße Linus ebenfalls und setze mich zu den beiden. „Alle wieder vereint." ruft Sophia, als sie rauskommt und lässt sich neben mich fallen. „Also, was haben wir hier so verpasst?" fragt meine Freundin neugierig. Isa und Linus werfen sich einen seltsamen Blick zu. „Okay, was ist hier los?" frage ich alarmiert. Isa atmet tief ein und aus, bevor sie spricht. „Finn und ich haben uns getrennt." verkündet sie. „Was?!" frage ich verwirrt. Sophia sieht sie ebenfalls geschockt an. „Eine Fernbeziehung funktioniert nicht und Finn wird nicht zurück nach Deutschland kommen, sondern nach Amerika ziehen." erzählt sie. „Oh Isa, das tut mir Leid." murmle ich. Sophia nimmt sie in den Arm und drückt sie fest. „Warum hast du denn nichts gesagt? Wir wären doch für dich da gewesen..." meint Sophia und ich nicke zustimmend. „Ich wollte euch den Urlaub nicht verderben. Außerdem hat Linus sich ganz lieb um mich gekümmert und mich abgelenkt." erzählt sie. „Danke." forme ich mit meinen Lippen und Linus lächelt. „Naja, Hauptsache dir geht's nicht ganz so schlecht." murmelt Sophia. „Es geht. Durch die räumliche Trennung in den letzten zwei Monaten ist es nicht ganz so komisch. Aber jetzt diese entgültige Trennung tut trotzdem weh." gibt Isa zu. „Und das muss sie auch, immerhin habt ihr euch geliebt und das Ganze nicht beendet, weil einer von euch keine Gefühle mehr hat." sagt Linus. „Ich hab ja euch, zusammen kann uns eh nichts unterkriegen." meint Isa und zwingt sich zu einem Lächeln. Ich ziehe alle in eine Gruppenumarmung und bin froh so tolle Menschen um mich zu haben.

Während des Abendessens schaue ich Isa grübelnd an, die unauffällig in ihrem Essen rumstochert. „Also Noah, hattet ihr denn schöne Tage in Holland?" fragt Papa. „Ja, sehr. Und unser Haus war mega schön, direkt auf dem Sand." antworte ich. „Das ist schön." meint Papa. „Und mit so einem Panoramablick genießt man den Urlaub doch noch ein bisschen mehr." fügt Mama hinzu. „Woher weißt du das?" will ich wissen. „Wir waren vor eurer Geburt auch mal in so einem Haus." erzählt Mama. Lächelnd schaut sie Papa an, der sie ebenfalls angrinst.

Nach dem Essen gehe ich rüber zu Sophia und wir zeigen ihren Eltern noch ein paar Bilder. „Wir gehen mal hoch." meint Sophia irgendwann und steht auf. Ich folge ich und wir legen uns in ihrem Zimmer ins Bett. „Ich finde es schrecklich, dass wir während der Trennung nicht da waren." murmelt Sophia gegen meine Brust. „Ich auch. Und sie kämpft ganz schön damit. Vorhin hat sie wieder kaum etwas gegessen." erzähle ich. „Wir müssen sie im Auge behalten." meint sie. „Auf jeden Fall. Und ablenken!" füge ich hinzu. „Das sowieso." antwortet sie. „Ach man, die beiden waren so ein perfektes Paar. Es tut mir so Leid für sie, dass das jetzt so auseinander geht." seufzt meine Freundin. „Aber die beiden sind vernünftig genug es jetzt zu beenden, sodass es kein böses Blut gibt." sage ich. „Ich weiß. Aber die beiden lieben sich noch und das dauert bis das vorübergeht. Ich glaube die nächste Zeit wird für beide nicht leicht." überlegt sie. „Da ist es gut, dass sie sich nicht spontan begegnen können, wenn er eh nicht wieder hier her kommt." antworte ich. „Ich hoffe, dass wir uns einfach niemals trennen." flüstert sie. „Ich habe nicht vor mein Leben ohne dich zu leben." versichere ich ihr. „Sag nichts, was man nicht unbedingt halten kann." bittet sie mich. „Sophia, niemand weiß, wie das Leben spielt und was auf uns zu kommt. Aber im Moment kann ich nur das sagen, was ich jetzt fühle und mir wünsche. Und das ist ein Leben mit dir an meiner Seite." sage ich. „Das war glaube ich das Romantischste und Kitschigste, was du je gesagt hast. Aber ich liebe dich trotzdem." meint sie. „Ich dich auch." antworte ich und ziehe sie eng an mich. Sophia lächelt und schlingt ihren Arm um meinen Bauch. „Ich lass dich nicht los." flüstere ich in ihr Ohr und sie drückt mich noch fester.

Wir sind doch auch nicht besser allein.Where stories live. Discover now