Chapter No. 43 |THEY WANT TO KILL US|

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Leicht befremdet wartete ich im Gang gegenüber der großen Tür auf Armitage. Die beiden Sturmtruppler schienen mir dabei keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Es konnten keine fünf Minuten gewesen sein, die der Rothaarige im Übertragungsraum verbracht hatte. Als sich die Tür erneut öffnete, verließ er mit einem selbstgefälligen Grinsen den Raum.

Durch kurzen Augenkontakt verstand ich, dass ich ihm folgen sollte. Kaum waren wir außer Hörweite der Wachen, wandte er sich mir zu.

„Commander Ren wird für sein Versagen selbst beim Obersten Anführer Rechenschaft stehen müssen, und was noch besser ist, ich wurde beauftragt, den Laser erneut aufzuladen, um die Basis des Widerstandes zu zerstören. Also müssen wir schnell wieder zur Kommandozentrale."

Ich zwang mich dazu, ein Lächeln auf meinen Lippen erscheinen zu lassen. „Hört sich doch wundervoll an. Ich freue mich für dich!" – Das war eine Lüge. Wie konnte er nur daran denken, erneut abermillionen Leben auszulöschen. Innerlich schien es mir, als wollte sich mein Magen am liebsten umstülpen.

„Danke, Chloe. Ich denke für heute ist es am Besten, wenn du mich einfach begleitest. Für die Büroaufgaben wird es ein anderes Mal Zeit geben. Das klingt doch wesentlich besser, als von meinen Konferenzen Berichte schreiben zu müssen, oder?"

„Wesentlich besser, danke Armitage." Was würde ich nicht dafür geben, alleine an meinem Schreibtisch zu sitzen, und hiervon nichts mitzubekommen.

Kaum gab der junge General die Anweisung die Basis erneut aufzuladen, herrschte reges Treiben in der Kommandozentrale – alles sollte wieder so problemlos wie vor einigen Stunden funktionieren. Höflich blieb ich an Armitages Seite, während er von der Empore aus die Arbeit der niedrigeren Offiziere überwachte. Diese Situation hielt allerdings nicht lange an, kaum war ein Bericht über einen defekten Verhörraum eingetroffen, kam der maskierte Machtnutzer auf die Brücke gestampft.

„Hux! Riegeln Sie die Basis ab und lassen Sie alle verfügbaren Soldaten einrücken!"

Mit einem unterdrückten Seufzen wandte Armitage sich Commander Ren zu.

„Was ist Ihnen jetzt schon wieder außer Kontrolle geraten, Ren? Sie haben nur diese eine einzige Aufgabe, brauchen Sie dabei wirklich schon wieder Hilfe?"

Es schien mir, als würde der Ritter von Ren unter seiner Maske vor Wut kochen, während sein Gegenüber ein ausdrucksloses Gesicht beibehielt.

„Die Schrottsammlerin konnte fliehen, sie hat die Macht. Es ist wichtig, dass sie gefasst wird, bevor sie ihre Fähigkeiten weiter austestet."

„Sie wollen mir also weismachen, dass Sie nicht mal auf ein junges Mädchen aufpassen können, obwohl Sie ein ausgebildeter Machtnutzer sind? Selbst ich hätte mehr von Ihren Kompetenzen erwartet. Wie dem auch sei, nehmen Sie mit Captain Phasma kontakt auf, sie wird Ihnen ihre verfügbaren Truppler sicherlich zur Verfügung stellen. Aber lassen Sie mich damit in Frieden, ich bin mit besseren Dingen beschäftigt."

Der Commander begann die Zentrale zu verlassen, sobald Armitage ausgesprochen hatte. Der Rothaarige ließ ihn aber nicht so schnell davon kommen.

„Und Ren!" Trotzig drehte der Maskierte sich nochmals um. „Hören Sie auf, meine Basis zu zerstören!" Das war eine Anspielung auf den zerstörten Verhörraum. Wortlos drehte sich der Angesprochene wieder um, auch wenn ich bemerkte, wie er seine Hand um seinen Lichtschwertgriff legte.

Armitage ließ sich seine Motivation nicht von diesem Zwischenfall nehmen. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen fuhr er damit fort, die Vorbereitungen zu überwachen.

Da es für mich keine wirkliche Aufgabe gab, außer dem großgewachsenen Mann hinterher zu laufen, erlaubte ich es mir etwas aus dem Fenster zu schauen. Auch wenn der magmafarbende Strahl von Sonnenplasma auf seinem Weg in den Planetenkern sehr beängstigend wirkte, musste ich anmerken, dass generell ein wirklich schöner Tag war. Der Himmel hatte ein kräftiges Blau, der von einigen weißen Wolken verziert wurde. In Kombination mit der Situation schien mir gutes Wetter allerdings so deplatziert zu sein, dass ich mir Unwetter wünschte.

SUNSHINE GIRL | armitage hux | fanfiction |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt