Chapter 12

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Die nächsten Tage, Wochen und Monate, waren die schlimmsten, die ich je erlebt habe. George schien es ähnlich zu gehen. In dieser Zeit war ich so gut wie immer im Wasser zu finden. Da ich es weder im Fuchsbau, noch zuhause, in der Wohnung über dem Laden aushielt, wohnte ich übergangsweise bei Bill und Fleur. Die beiden wohnten in einem Haus, nahe dem Meer, was mir sehr gelegen kam. Unsere Freunde und Familien halfen uns so gut es ging und drei Monate nach Freds Tod, beschloss George den Laden wieder zu öffnen. Fred hätte es so gewollt. Deshalb begann auch ich wieder zu arbeiten. Doch während George langsam aber sicher zurück ins Leben fand, verbesserte sich mein Zustand nicht. Noch immer weinte ich jeden Tag, besonders wenn ich abends im Bett lag, denn da fühlte ich mich immer schrecklich allein. Auch bei der Arbeit war ich nicht wirklich anwesend, doch George war neben meinem Vater der einzige der mich verstand, weshalb er nichts sagte, sondern mich einfach machen ließ.

Inzwischen muss wohl ein halbes Jahr oder mehr vergangen sein, doch noch immer hatte sich nicht viel an meinem Zustand geändert. Ab und zu schaffte ich es über einen Witz der anderen leicht zu lächeln, was diese als Besserung meines Zustandes ansahen. Es war Sonntag, der Laden hatte zu weshalb ich nicht arbeiten musste, deshalb befand ich mich schon seit dem Morgen im Meer. Im Wasser schaffte ich es immer den tiefen Schmerz in meinem Inneren etwas auszublenden. Gerade versuchte ich mich voll und ganz auf die Ruhe unter Wasser zu konzentrieren, als ich eine Stimme flüstern hörte: „Marina? Bist du es? Nach so langer Zeit?" Erschrocken riss ich die Augen auf. Einige Meter entfernt, sah ich eine Frau mit langen blau-violetten Haaren schwimmen. Sie schien Unter Wasser atmen zu können, denn ihre Brust hob und senkte sich. „Ich, nein, ich heiße Cecely. Meine Mutter hieß Marina", antwortete ich, ohne daran zu denken, dass ich mich ja unter Wasser befand. Staunend nahm ich zur Kenntnis, dass kein Wasser in meinen Mund gelangte als ich sprach. „Seltsam, du siehst genauso aus wie sie", misstrauisch sah mich die Frau an. „Das sagt mein Vater auch immer...", murmelte ich. „Aber wer bist du?" „Ich heiße Mayla und war einst eine gute Freundin deiner Mutter", antwortete sie. „Sie kam oft zu mir ins Wasser und erzählte mir über die Welt der Menschen, doch irgendwann kam sie einfach nicht wieder... Ich habe lange auf sie gewartet, habe sie jetzt aber seit 15 Jahren nicht mehr gesehen." „15 Jahre... vor 15 Jahren wurde meine Mutter ermordet", murmelte ich. „Ermordet? Wie schrecklich! Das wusste ich nicht, ich dachte sie wollte mich nicht mehr sehen!", rief Mayla erschrocken aus. „Wie kommt es das du nie nach ihr gesucht hast? Und was meintest du eben mit 'Welt der Menschen'?", fragte ich sie verwirrt. „Oh, entschuldige, da du die Tochter von Marina bist, dachte ich du wüsstest es. Ich bin eine Nixe, deshalb kann ich leider nicht an Land. Deine Mutter hingegen war nur zur Hälfte Nixe, immer wenn sie das Wasser berührt hat, wurde sie zur Nixe und wir sind zusammen geschwommen, am liebsten haben wir mit den kleinen Regenbogenfischen gespielt. Hast du dich denn nie gewundert, warum das Wasser so anziehend auf dich wirkt? Warum deine Haare lila werden, wenn sie nass sind? Oder du solange unter Wasser bleiben kannst, ohne das dir die Luft ausgeht? Cecely, du bist zum Viertel eine Nixe!" „Ich, was?!" „Mein Vater hat mir erzählt, ich würde das Wasser eben besonders gerne mögen und deshalb so gerne im Wasser sein." „Nein Cecely, du stammst von Nixen ab. Ich kenne deine Großmutter, sie hieß Ilayda. Vor vielen Jahren hat sie sich in einen Menschen verliebt, kurz darauf kam deine Mutter auf die Welt. Leider ist sie vor wenigen Wochen verstorben, sonst hättest du sie kennenlernen können", erzählte mir die Nixe.

Magic Love - Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt