Mittwoch

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Eriks Sicht:
Gerade schweifen meine Gedanken wieder zu Milena ab. Ich sehe sie vor mir. Ihre langen blonden Haare, die so gut riechen, ihre blauen Augen, in denen ich mich immer zu verlieren drohe, ihre Lächeln, das mich anzieht. Wenn sie etwas erzählt, will ich immer, dass sie nicht aufhört zu sprechen, weil mich alles interessiert, was sie zu sagen hat. Gleichzeitig habe ich aber auch Angst, dass ich nur ein Zeitvertreib für sie bin. Nie hat sie etwas gesagt, was das zwischen uns überhaupt ist. Ich im Gegenzug allerdings auch nicht. Irgendwie kommt sie mir zu perfekt für mich vor. Ich wollte nie die schönste Frau oder die beste in irgendwas. Eigentlich wollte ich nur die passende für mich, jemanden, der mich mag, wie ich bin, der mir stundenlang zuhört, mit dem ich lachen kann. Und jetzt ist da Milena, die alles mitbringt und noch viel mehr.

Ein Klingeln an der Haustür reißt mich aus meinen Gedanken. Matze, Marco und Kevin stehen vor der Tür. "Na Erik, was treibst du?", fragt Kevin mich grinsend. "Nichts Spannendes. Was macht ihr hier?", frage ich ebenso zurück. "Wir haben gedacht, wir gehen essen und entspannen uns bisschen", sagt Matze. "Hast du Lust?" "Ja klar, ich hole noch schnell meine Schlüssel."
Nachsem wir unser Essen bekommen haben fragt Marco:"Wollen wir morgen Mittag nochmal essen gehen? Ich habe nie Lust für mich alleine zu kochen." "Ja, warum nicht", antworten Matze und Kevin fast synchron. "Ich habe morgen schon was vor", sage ich und muss bei dem Gedanken daran lächeln. "Und was soll denn bitte besser sein, als mit mir zu essen?", fragt Kevin und zieht dabei seine Augenbrauen extrem weit hoch. "Bin verabredet", antworte ich nur. Irgendwie will ich den Jungs nicht sagen, dass Milena wiederkommt. Ich will lieber noch alleine Zeit mit ihr verbringen. "Wir fragen dann nicht weiter nach, aber nur, weil ich heute einen gütigen Tag habe", verkündet Kevin und bringt uns damit alle zum lachen.

Zu Hause angekommen lege ich mich auf die Couch und gucke, was im TV läuft. Morgen kommt Milena erst mittags, da wir vormittags Training haben. Wie passend, dass sie genau jetzt anruft. Gedankenübertragung. "Was gibts, dass du mich so spät noch anrufst", frage ich und muss Lächeln, beim Klang ihrer Stimme. "Du Erik?", beginnt sie ganz langsam. "Ich kann morgen nicht", sagt sie mit einer so ruhigen Stimme und mir vergeht mein Lächeln. "Aber wieso? Ist was passiert?", frage ich ganz aufgebracht. "Hm", hört ich nur vom andere Ende der Leitung. Irgendwie hört sie sich nicht an, als sei sie traurig, dass wir uns nicht sehen können. "Bist du noch dran?", fragt Milena. "Ja." "Das war nur Spaß! Natürlich sehen wir uns morgen, ich freue mich doch schon die ganze Woche, dich zu sehen", lacht sie und mir fällt ein Stein vom Herzen. "Was machst du nur mir mir, Milena?", frage ich sie, aber kann ihr einfach nicht böse sein. "Mir ist langweilig. Ich bin ganz allein zu Hause", gibt sie kleinlaut zu. Also ruft sie nur aus Langeweile an? Ich werde aus ihr einfach nicht schlau. "Legen wir auf? Du hast doch morgen früh Training", höre ich ihre Stimme durchs Telefon. "Bis morgen. Schlaf gut", antworte ich. "Du auch, Erik."

Milenas Sicht:
"Warum erzählst du ihm denn, dass du ihn anrufst, weil du allein zu Hause bist?", fragt Kevin mich und klaut mir gleichzeitig das letzte Stück Schokolade. "Was soll ich denn sonst sagen?", frage ich zurück. "Dass du anrufst, weil du seine Stimme hören willst. Oder weil du ihn vermisst zum Beispiel. Jetzt denkt er sicher, dass du ihn nur angerufen hast, weil du nichts besseres zu tu hast", hält Kevin mir vor. Mir wird ganz komisch bei dem Gedanken daran. "Ich hab mich nicht getraut", gebe ich zu. "Oh Milena. Was soll man nur mit dir machen", sagt Kevin und zieht mich zu sich rüber. "Sprich morgen mit ihm. Was soll schon passieren", erzählt er weiter. "Einen Versuch ist es wert."

Der Abend, der alles verändert (Erik Durm & Marco Reus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt