Kapitel 99

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Kapitel 99

17. Juni 1997

„Oh mein Gott.", quietsche ich, als ich den Brief in meinen Händen überfliege. Meine Augen weiten sich bei den Worten und ich springe auf. Ich stelle mich auf die Couch und hüpfe auf und ab. Fred schaut aus der Küche zu mir auf. „Du. Wirst. Es. Nicht. Glauben.", trällere ich und tänzle wild umher. „Ginny und Harry. ENDLICH.", quietsche ich und lasse mich dann rücklings auf die Couch fallen, das Stück Pergament an meine Brust gedrückt. „Oh wie schön das Leben doch ist.", grinse ich und setze mich dann auf. „Ginny und Harry?" – „Jahaaaaa... Es hat auch nur wie lange? Fünf Jahre gedauert, bis sie es endlich gecheckt haben." – „Von wem redet ihr? Von euch?" – „Harr-", beginnt Fred, doch ich unterbreche ihn. „HARRY UND GINNY." George zuckt mit den Schultern. „Damit komme ich klar.", erklärt er und Fred schnaubt. „Komm schon, wir haben jetzt eine Berühmtheit in der Familie.", lacht George und setzt sich neben mich auf die Couch. Er lehnt sich nach hinten und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. „Es ist die Zeit der Verliebten.", murmelt er und setzt ein zufriedenes Lächeln auf. Ich ziehe meine Beine auf die Couch und grinse ihn an. „Nervös wegen heute Abend?" Er seufzt und schaut zu mir. „Seid ihr euch sicher, dass ihr nicht mitkommen wollt?" Meine Mundwinkel schießen nach oben. „Ganz sicher. Du schaffst das schon alleine. Du hast doch gesagt sie klang am Telefon sehr erfreut." – „Aber da dachte sie auch noch, dass ihr auch mitkommt." – „Und wenn sie sieht, dass du alleine bist, dann wird sie sich noch mehr freuen." George greift nach dem Kissen zu seiner Rechten und drückt es gegen sein Gesicht. Er lässt einen gedämpften Schrei los und schmeißt das Kissen dann auf den Sessel uns gegenüber. Ich stupse ihn gegen den Arm. „Komm schon. Ihr habt euch doch letzte Woche super unterhalten." – „Du erinnerst dich daran, wie ich mein Bier zwei Mal verschüttet habe, als ich sie gesehen habe, oder?" Ich rolle mit den Augen. „Komm schon. Jeder Anfang ist schwer. Und das findet sie sicher nur sympathisch." Er seufzt und sackt in sich zusammen. „Vielleicht lass ich es lieber bleiben." – „Na?! George Weasley! Diese Worte möchte ich nicht noch einmal aus deinem Mund hören." Mit hochgezogener Augenbraue schaue ich ihn an. „Ja ist doch aber so... Da verliebe ich mich einmal... und dann ausgerechnet in einen Muggel... zu einer Zeit, zu der Muggel besser aus der magischen Welt herausgehalten werden sollten." Er legt seinen Kopf in den Nacken. „Was soll ich ihr denn sagen, wenn ich sie nie zu uns einlade?" – „Dass Fred und ich dir gehörig auf den Keks gehen, es mit uns nicht auszuhalten ist und du ihr das sicher nicht antun willst." – „Ja, das glaubt sie mir einmal, vielleicht auch zwei Mal... Was, wenn sie unseren Laden sehen will?" Er stöhnt. „Wieso mussten wir auch unbedingt in diesen Pub." – „Weil du in diesen Pub wolltest.", schaltet sich Fred von hinten ein. „Irgendwann wirst du ihr davon erzählen müssen.", murmle ich und zucke mit den Schultern. „Und wie?" – „Jetzt warte doch erstmal ab." – „Das war alles ne blöde Idee. Wieso musstest du sie auch ansprechen?", brummt er. Ich setze mich aufrecht hin und stemme die Hände in die Seiten. „George Fabien Weasley, dass ich sie angesprochen habe war wahrscheinlich das Beste, was dir in den letzten Monaten passiert ist und du solltest dankbar dafür sein, dass ich dir diesen Schritt abgenommen habe. Und jetzt reißt du dich gefälligst zusammen und bekommst verdammt nochmal deinen Hintern von der Couch und kaufst der Frau Blumen, statt hier zu schmollen und dich darüber auszuweinen, was denn sein könnte und wie sie reagieren könnte. Du gibst jetzt dein Bestes, damit du sie nicht vergraulst und wenn es unvermeidbar wird, ihr davon zu erzählen, überlegen wir uns was. Und dann wird sie sicher nicht davonrennen. Sie ist Schriftstellerin – sie liebt Geschichten und interessante Menschen. Ich bin mir ganz sicher, dass sie das eher anziehen als abschrecken würde. So." – „Amen.", ruft Fred aus der Küche. George starrt mich verwirrt an. „Aber...", stammelt er. „Kein Aber.", entgegne ich ihm mit gerunzelter Stirn. Er seufzt und steht auf. „Dann gehe ich jetzt wohl Blumen kaufen.", murmelt er und geht – ohne weitere Widerworte - zur Tür. „Geht doch.", sage ich und setze ein Grinsen auf.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt