chapter 4

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Als ich den Tanzraum betrat warteten die Oppas bereits auf mich. Die Entschuldigung für meine Verspätung sparte ich mir.

„Seid ihr schon aufgewärmt?“, kam ich direkt zur Sache. „Ja“, gab Hoseok mir kund, woraufhin ich nickte und begann mich schnell zu dehnen.

Während ich dies tat spürte ich die Blicke der Maknae's auf mir - eher gesagt auf bestimmten Körperstellen. So gut es ging drehte ich mich von ihnen weg und hielt das Aufwärmen heute ausnahmsweise kürzer.

Achter für achter zeigte ich ihnen die Schritte erst langsam und dann pro Takt. Ich hätte es mir ehrlich gesagt schwieriger vorgestellt. Klar, perfekt war es noch nicht, aber es wird schon.

„Okay, also jetzt kommt eigentlich der Solopart von Taehyung, aber den können wir ja erstmal überspringen und weitermachen, wo alle wieder da sind“, gab ich ihnen kund, womit sie einverstanden waren.

Den einen Achter lernten sie und dann gab es wieder einen Teil, in dem nur Tae und Jungkook tanzten. „Ich bin sowieso schon total aus der Puste. Ihr könnte jetzt ja die Einzelteile lernen“, schlug Namjoon vor.

„Hört sich gut an“, stimmte Yoongi zu, der bereits erschöpft am Boden lag. Mit dem im-Ernst Blick sah ich zu ihm runter. Wir hatten gerade Mal ein Viertel - wenn überhaupt - geschafft.

„Ich bin auch dafür“, zeigten Hobi und Seokjin sich ebenfalls begeistert. Wollten sie mich so dringend mit diesen komischen Typen alleine lassen?

Früher oder später musste ich es mir sowieso antun, also wieso nicht direkt hinter mich bringen? „Von mir aus.“

Besagte Personen verabschiedeten sich und machten die Fliege. Jimin ließ sich beim Dehnen noch etwas Zeit während ich mit seinen Mitgliedern schonmal anfing.

Zuerst brachte ich ihnen den Teil, den sie zusammen machen mussten bei, was ich im Nachhinein bereute, da ich letztlich mit Taehyung alleine war.

Ich stellte ihnen wie immer erstmals das Ganze vor und dann partweise. „Fünf, sechs, sieben, acht“, zählte ich für sie ein und sie fingen an.

Weit kamen sie nicht, da Jungkook rauskam und es von vorne losging. Abermals machte er den selben Fehler.

„Jungkook, konzentrier' dich du kannst das doch“, motivierte ich ihn und zum dritten Mal zählte ich für sie ein. Wieder falsch.

„Okay, warte. Wir machen es nochmal langsam“, zeigte ich mich geduldig und winkte ihn zu mir rüber. Er stellte sich neben mich vor den Spiegel.

„Also-“, er beobachtete genau die Bewegungen auf die Zählzeiten, dann machten wir es gemeinsam mit gesenktem Tempo.

„Du musst schneller sein. Mach nicht zu große Bewegungen“, riet ich ihm. „Und hier beugst du dich weiter runter.“

Er versuchte es, scheiterte aber. „Darf ich?“, vergwissterte ich mich. Er nickte. Meine eine Hand legte ich auf seinen Rücken und die andere hielt den vorderen Teil seines Oberkörpers. „So“, sagte ich.

Ein Blick zu Taehyung verriet mir, dass es ihm nicht zu gefallen schien, aber das interessierte mich nicht. Ich machte einfach nur meinen Job.

„Besser“, lobte ich Jungkook. „Und jetzt nochmal zusammen, ihr beide“, beauftragte ich sie und durfte wieder zählen. Nun sitze die Choreo bei beiden und sie machten es noch ein paar Mal auf Musik.

Jungkook verabschiedete sich von uns beiden und ging dann. „Wieso hast du ihn so angefasst?“, kam es wie aus der Pistole geschossen von Tae.

„W-weil er Hilfe brauchte“, antwortete ich verwirrt. „Bist du so dumm, dass du es nicht Mal bemerkst, wenn er sich extra so anstellt.“

Meine Kinnlade viel beinahe bis zum Boden. Hatte er mich gerade ernsthaft dumm genannt?

„Taehyung, ich glaube du solltest dich Mal ein bisschen zusammenreißen. Ich habe lediglich meinen Job gemacht und er brauchte eindeutig Unterstützung“, versuchte ich mich nicht aufzuregen.

„Pf“, machte er. „Machen wir lieber morgen weiter. Du musst erstmal runterkommen“, beschloss ich, was ihm jedoch nicht gefiel.

„Ich bin total entspannt. Wir können weitermachen“,  beteuerte er. Ich stieß Luft aus. Eigentlich hatte ich echt keine Lust mehr, aber lieber jetzt als irgendwann, wenn ich noch weniger in der Stimmung bin.

Seufzend stellte ich mich erneut in die Mitte des Raumes vor den Spiegel und legte los. „Bei dem am Ende ist Hoseok dann eigentlich noch dabei, aber es sind nur zwei Achter mit dem Positionswechsel und er ist talentiert, also wird er keine Schwierigkeiten haben das morgen alles zu lernen.“

„Bin ich nicht talentiert?“, hinterfragte er mein Kompliment. Nur weil ich sage, dass Hobi es ist heißt es doch nicht, dass er es nicht ist.

„Ihr alle seid es, sonst hättet ihr es doch niemals soweit geschafft“, meinte ich und wendete mich wieder dem Spiegel zu.

Plötzlich kam er zu mir und stellte sich dicht hinter mich. „Aber ich bin schon einer der Besten“, sagte er nah an mein Ohr. Im Spiegel beobachtet ich wie er sich über die Lippen lekte.

Seine Hände lagen auf meiner Taille. „Wie gesagt, ihr alle seid großartige Tänzer.“ Ich entfernte mich von ihm.

„Lass uns weitermachen. Es wird langsam spät“, wechselte ich schnell das Thema, was ihn zum Grinsen brachte.

Ihm war klar, dass er mich soeben verunsichert hatte und es gefiel ihm. Er wollte die verbliebenen Stunden nichts anderes tun als mich in Verlegenheit zu bringen.

Die Schritte hatte er schnell bis zu einer bestimmten Stelle drauf. Bei dieser bestimmten Stelle stellte er sich beabsichtigt dumm an.

„Was muss die Hand nochmal machen?“, bohrte er nach in der Hoffnung ich würde es wieder zeigen. „Komm und zeig's mir.“

„Lass das. Ich weiß, du kannst das“, ließ ich mich nicht veräppeln. „Jungkook hast du vorhin auch berührt“, erinnerte er mich.

„Das war was anderes“, merkte ich an. „Ich brauche auch deine Hilfe“, nervte er mich weiter. Ich stieß Luft aus und gab nach.

Ich griff seine Hand um ihm zu zeigen, wo sie sich lang bewegen wusste.

Notiz an mich selbst: Mache nie wieder Schritte dieser Art in die Choreos.

Letztendlich überstand ich den Tag und war erleichtert, als ich mich in mein bequemes Bett fallen ließ.

𝐃𝐎𝐌𝐈𝐍𝐀𝐍𝐓 𝐌𝐀𝐊𝐍𝐀𝐄𝐋𝐈𝐍𝐄 || bts ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt