Vorbereitungen

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Harry's Abreise von den Dursleys wurde geplant. Der gesamte Orden war mit den Vorbereitungen beschäftigt.
In der letzten Versammlung hatten wir beschlossen, Harry vor seinem 17.Geburtstag aus dem Haus zu holen.
Die Todesser würden davon ausgehen, dass der Orden wartete, bis Harry seine Spur verloren hatte.
Um dies zu beachten, mussten wir einen Weg finden, mit dem Harry, ohne Zauberei, sicher im Fuchsbau ankommen würde.

"Wir nehmen Besen und Thestrale." verkündete Moody. "So kommen wir schnell voran, ohne das Potter uns das Ministerium auf den Hals hetzt."
"Und wenn die Todesser uns schneller finden, als wir erwarten?" warf Ron ein.
"Dann müssen wir für Verwirrung sorgen." sagte Tonks und schüttelte sich einmal um ihre pinken Haare wieder braun werden zu lassen.

"Und wie?" fragte Kingsley.
"Hypnotisieren?" warf George ein und fing sich kurz darauf einen strafenden Blick von Molly ein.
Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe.
"Amber?"
"hm?" schreckte ich hoch und sah direkt in Freds funkelnde Augen.
"Wenn du nicht willst, dass man sofort mit dir ins Bett steigt, solltest du damit aufhören." Seine Augen rutschten ab auf meinen Mund und kurz darauf zwinkerte er.
Erschrocken über seine Worte blickte ich mich schuldig um, in der Hoffnung niemand hatte ihn gehört.
"Fred!" zischte ich, als hätten meine Versuche, ihn zu erziehen, jemals etwas gebracht.
Er lachte nur leise und wandte sich dann wieder zu den anderen, die eine hitzige Diskussion führten und Freds und mein Gespräch glücklicherweise nicht mitbekommen hatten.

Nach weiteren zwanzig Minuten, in denen wir zu keinem Ergebnis gekommen waren, meldete ich mich zu Wort.
"Wie wäre es, wenn wir in Paaren fliegen? Jeder zu einem andern, vom Orden geschütztem Haus und von dort mit einem Portschlüssel zum Fuchsbau."
"Sobald die Todesser Harry erkennen, werden sie sich alle auf ihn konzentrieren und Voldemort hätte leichtes Spiel." sagte Lupin kopfschüttelnd und erschöpft.
"Dann dürfen sie ihn eben nicht erkennen." wollte ich meinen Vorschlag noch nicht aufgeben.
Irritiert blickten mich Lupins graue Augen an.
"Vielsaft-"
"-trank" beendete Hermine meinen Satz nickend.
"Die Hälfte von uns gibt sich als Harry aus und fliegt jeweils mit einem anderen Ordenmitglied." sagte ich.
Auch Moody schien überzeugt.
"Das klingt doch endlich mal nach einem Plan."

"Sweetheart?" sagte Molly beim Abendessen, nachdem ich abwesend auf meinen Teller gestarrt hatte.
"Amber, Süße?" endlich erwachte ich aus meiner Trance und sah in die liebevollen Augen meiner Ersatzmutter.
"Du siehst sehr müde aus. Geh am besten schonmal ins Bett, wenn ihr morgen Harry holt musst du ausgeschlafen sein."
Ich nickte zustimmend und gähnte, was Molly's Worte bestätigten. Ich stand auf und gab Molly einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich verabschiedete und die Treppe hinauflief.

Ich lag in meinem Bett und drehte mich von einer, auf die anderen Seite, ohne Schlaf zu finden.
Ich hörte ein Klopfen. "Hmh" sagte ich nur und richtete mich etwas auf. Es war Fred.

"Kann ich reinkommen?"
Erstaunt sah ich ihn an. "Natürlich." Ich kroch an das Ende meines Bettes und klopfte neben mich. "Was gibt's?"
Der sonst so gut gelaunte Fred wirkte viel zu Ernst für meinen Geschmack.
Der Zwilling setzte sich neben mich und griff nach meiner Hand.

"Du weißt, dass du das nicht machen musst?"
Mein Blick glitt von unseren verschränkten Händen hinauf in sein Gesicht.
"Natürlich muss ich, für Harry."
Er schüttelte den Kopf.
"Du musst nicht, ein Paar weniger macht doch auch keinen Unterschied."
Ich lächelte leicht und war gerührt, dass er sich Sorgen machte.
"Doch das tut es Freddie und das weißt du auch."
Er zog seine Hand aus meiner und fuhr sich fast schon verzweifelt durch seine Haare.
"Bitte, tu es nicht."
Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.
"Ich werde es tun, denn wenn etwas passiert, werde ich mir ewig vorwerfen, dass ich nicht mit dort draußen war und gekämpft habe."
Frustiert stütze Fred sein Gesicht in seine Hände und sagte eine Weile gar nichts mehr.
"Hast du Angst?" durchbrach er irgendwann die Stille.
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich hatte Angst, ganz klar, aber wenn ich es ihm sagte, würde er mich weiter davon abbringen wollen.
Ich schüttelte schließlich langsam den Kopf.
Fred sah auf und blickte mir direkt in die Augen.
"Lüg mich bitte nicht an." Seine Worte klangen gequält.
"Es macht doch keinen Unterschied." sagte ich dann und seufzte.
Der Zwilling hob langsam seine Hand und plazierte sie auf meiner Wange.
Sofort strömten eine Unmenge an Schmetterlinge durch meinen gesamten Körper und ich spürte wie meine Wange kribbelte.
"Amber, ich-"
"Bitte hör auf." flüsterte ich und nahm gleichzeitig seine Hand von meiner Wange.
"Ich werde es tun, so oder so. Also bitte hör auf mich davon abbringen zu wollen."
Die Stelle wo seine Hand lag, wurde heiß und ich spürte eine gewisse Leere.
Ich kroch zurück unter meine Decke und drehte mich auf die Seite, den Blick zur Wand.
"Es wird schon alles gut laufen."

Ich spürte wie sich Fred erhob, jedoch verließ er mein Zimmer nicht.
Unsicher starrte ich die Wand weiter an und gerade als ich mich umdrehen wollte, beugte er sich zu mir herunter.
Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich hoffe es, mein kleiner Stern." sagte er, dann küsste er meine Wange, verließ das Zimmer und ließ mich mit einer Menge ungeklärter Gefühle zurück.

dear freddieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt