One Shot

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„Verdammt, Potter! Das hättest du nicht tun sollen!“, sie rannte vor ihm her, als Lily Evans James Potter anmeckerte.
„Was, wieso denn nicht, es war ganz ungefährlich, wirklich!“
„Ach rede doch keinen Scheiß, du blöde Kuh!“, schrie sie ihn an.
„Blöde Kuh? Wirklich, etwas besseres fällt dir nicht ein?“, fragte er breit grinsend.
Sie streckte ihm die Zunge heraus und musste dabei den Kopf zu ihm drehen, doch die Strafe folgte auf dem Fuße, denn als sie nicht mehr auf den Weg achtete, stolperte sie prompt und wäre hingefallen, wenn James sie nicht hinten am Umhang gepackt hätte.
„Huch!“, rief die Rothaarige laut aus und musste sich, um das Gleichgewicht wieder zu finden, an James klammern. Als die beiden das bemerkten, guckten sie sich zuerst mit großen Augen an, um dann so rasch zurück zu weichen, als hätten sie sich verbrannt.
„Selbst wenn es gefährlich gewesen wäre, du hättest es nicht tun sollen! Ich bin noch nie zu spät gekommen und-„
„Und das wirst du auch jetzt nicht! Schau die anderen sind…“
„Weg! Verdammt, das ist alles deine Schuld!“, rief sie.
Tatsächlich stand niemand mehr vor dem Verbotenen Wald, wo der heutige Treffpunkt von Pflege magischer Geschöpfe der Siebtklässler war. James klappte seine Tasche auf und wühlte heftig darin herum.
„Was tust du denn da?“, keifte die Gryffindor.
„Meinen Zweiweg… Ach verdammt Wormy, wie oft habe ich dir… na egal“, murmelte er leise vor sich hin und holte ein abgegriffenes Stück Pergament aus seiner Schultasche. „Evans, wenn du irgendetwas verrätst dann…“
„Was dann?“, fragte sie mit zu Schlitzen verengten Augen.
„Wir wissen beide, – Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin. – dass das eine leere Drohung ist. Aber es wäre wirklich freundlich wenn – Verdammt wo sind die denn? – du nichts verraten würdest. Niemanden. – Wieso bei Merlins haarigem Hinterteil sind die so tief dort drin? – Das ist eines der un-“
„Ist das der Verbotene Wald? Und das Hogwarts? Meine Güte wo habt ihr das denn her?“
„Missetat begangen. Selbst gemacht.“
„Tatsächlich? Aber das ist höhere Magie!“
„Jip, wissen wir. Genau genommen haben wir die Karte schon Ende des ersten Schuljahres, mit etwas Hilfe von den Prewett Zwillingen, fertiggestellt.“
„Krass!“, murmelte Lily.
Der schwarzhaarige Gryffindor grinste sie breit an und griff dann nach ihrem Handgelenk, um seine Mitschülerin in den Wald zu ziehen.
„Was soll das?! Bist du verrückt geworden? Ich werde ganz sicher nicht mit dir dort hinein gehen!“
„Du hast doch gesehen, dass Professor Kesselbrand mit den anderen dort ist.“
„Und wer sagt mir, dass du diese Karte nicht manipuliert hast, um mich dort drinnen umzubringen, oder was weiß ich…“
Er lachte laut. „Na gut, mir egal, dann geh ich halt ohne dich.“
„Wie bitte? Nein, ich komme mit! Am Ende hast du es darauf angelegt, dass ich alleine hier bleibe und bringst mich dann mit einem miesen Trick um die Ecke!“
James verdrehte die Augen und griff erneut nach ihrem Gelenk, sodass sie hinter ihm her strauchelte. „Bist du vielleicht ein bisschen paranoid?“
„Nach heute Morgen vertraue ich dir bei nichts mehr!“
„Schon wieder diese Leier… Du bist schrecklich nachtragend!“
„Und du bist schrecklich blöde!“, nörgelte die junge Frau.
„Psst, sei mal ein bisschen leiser, sonst bemerkt der Kesselbrand doch noch, dass wir nicht da sind“, meinte er als die Klasse plus Professor in Sicht kam.
„Du meinst also, dass wir noch nicht aufgeflogen sind?“
„Wenn meine Freunde nicht total dumm sind…“
Er zog sie rasch hinter einen Baum und lugte an ihrer Schulter vorbei, dabei legte er eine Hand wie automatisch an ihre Hüfte.
„Lass mich los!“, quietschte sie, doch im nächsten Moment wurde sie rasch hinter den Baum zurück gezogen, die eine Hand blieb an ihrer Seite während die andere sich auf ihren Mund legte, um sie ruhig zu halten. Doch als sie keinen Widerstand mehr leistete, ließ er Lily los und wirbelte sie herum, sodass sie beiden Nase an Nase standen.
„Okay Evans, jetzt hör mir mal zu, wenn wir nicht erwischt werden wollen, dann… dann…“, er verstummte mit gerunzelter Stirn und sein Blick flog zwischen ihren Augen und Lippen hin und her.
„Lass das!“, keifte sie.
Räuspernd löste er sich von ihr, trat einen Schritt zurück und somit genau in den Professor hinein, der sie mit in die Hüfte gestemmten Händen böse anstarrte.
„Es war ihre Schuld!“, fiel James Lily direkt in den Rücken, wofür er einen ordentlichen Rippenstoß kassierte.
„Mir ist es egal, wessen Schuld es ist. Zur Strafe werden Sie beide jetzt meine persönlichen Assistenten, beziehungsweise meine Versuchskaninchen sein.“
Versuchskaninchen?! Das hörte sich aber ganz und gar nicht gut an!
„Mitkommen!“
„Mist verdammter“, murmelte Lily und folgte mit hängendem Kopf.
Als sie sah, was das heutige Thema höchstwahrscheinlich darstellte, musste sich der Rotschopf einen Schrei verbeißen. Da standen sie: Vier Stück an der Zahl, HIPPOGREIFE!
„Aber Professor Kesselbrand, Hippogreife sind doch… gefährlich!“, flüsterte Lily mit einer Stimme, die sich mindestens 2 Oktaven über ihrer eigentlichen Tonlage befand.
„Nur wenn man sie beleidigt, Miss Evans.“
James hatte sich währenddessen ziemlich ruhig an ihrer Seite verhalten.
„In Ordnung die Herrschaften, Sie haben nun das Privileg Goldfeder genauer kennen zu lernen. Sie ist die netteste von allen, aber passen Sie auf wenn Sie sie beleidigen, wird ihr Gefährte ebenfalls sauer und Spitzschnabel ist nicht halb so umgänglich. Okay meine Süße, kommst du bitte her!“, fragte der Professor freundlich und wedelte mit einem toten Frettchen. Der Hippogreif mit den goldenen Federn kam auf sie zugerannt und fraß genüsslich das Leckerli. Lily begann zu zittern als sie sich unweigerlich vorstellen musste, dass das auch genauso gut ihr Arm oder Bein hätte sein können, was das magische Wesen da gerade mit einem Bissen herunter geschluckt hatte.
„Nun, wer von Ihnen beiden möchte den Anfang machen?“
Die Gryffindor begann unkontrolliert zu zittern und es schien als hyperventiliere sie.
„Das bin dann wohl ich“, meinte James schulterzuckend und trat mit einem kleinen Schritt vor Lily, was dem Hippogreifen Weibchen gar nicht zu gefallen schien, denn ihre Augen wurden eng.
„In Ordnung Mr Potter, Sie werden sich jetzt tief vor Goldfeder verbeugen, dabei müssen Sie unbedingt den Blickkontakt halten! Klasse: Das gilt als höfflich unter den Hippogreifen. Genau, so ist es gut, Potter und jetzt müssen wir warten… Ah sehr schön! Sie scheint Sie zu mögen.“ Goldschnabel hatte in der Zwischenzeit den Kopf geneigt und schien James munter anzulächeln.
„Und jetzt Sie Miss Evans, machen Sie alles so wie Mr Potter und es kann Ihnen gar nichts geschehen.“
Lily trat etwas vor, was die Hippogreifen Dame ebenfalls nicht im Mindesten mochte. Sie bäumte sich ein bisschen auf und stieß einen lauten Schrei aus.
„Verbeugen, Evans! Verbeugen!“
Rasch versank die junge Frau in einen tiefen Knicks, soweit so gut, allerdings wandte sie dabei den Blick ab, daraufhin stieg Goldfeder auf die Hinterbeine  und trat mit den vorderen Gliedmaßen nach Lily, sogleich kam auch Spitzschnabel angesaust um seiner Gefährten zu helfen und sie vor einer möglichen Gefahr zu schützen.
James riss Lily an seine Brust und drehte sich mit ihr von der Bedrohung weg, sodass sein Rücken den beiden magischen Wesen schutzlos ausgeliefert war. Der Rotschopf krallte sich starr vor Schreck an ihren Mitschüler, während einige erschreckte Laute vom Rest der Klasse zu hören waren, die in sicherem Abstand warteten. Auch die Befehle von dem Professor waren zu hören, die allerdings nicht viel auszulösen schienen. Es trat kurzzeitige Stille ein, bevor James gegen Lily geschubst wurde. Ein leises Uff entrang sich seiner Kehle. Vorsichtig blickte er sich über die Schulter nach der Ursache des Stoßes um. Da stand Goldfeder und blinzelte entschuldigend.
„Hey“, flüsterte er. Lily blinzelte mit tränennassem Gesicht zu dem Hippogreif und wollte erschreckt auf keuchend zurück weichen. Allerdings hielt James sie weiterhin fest an sich gedrückt, sodass kein Entkommen möglich war. „Warte“, murmelte er griff nach ihrer Hand und löste sich nun doch aus der Umklammerung.
Goldfeder drängte Spitzschnabel zurück um zu verhindern, dass er die beiden umbrachte, da dieser immer noch mehr als wütend aussah. Sie blickte zwischen den beiden Zauberern hin und her und auf ihre ineinander verschlungenen Hände. Dann schien sie wieder zu lächeln und sank auf die vorderen Knie.
„Oh!“, stieß Professor Kesselbrand aus.
Fragend sahen die Schüler ihn an.
„Ähm… äh… Goldfeder scheint sich bei Ihnen entschuldigen zu wollen und lässt Sie auf sich reiten. Eine wirkliche Ausnahme…“
Goldfeder ließ ein kleines Schnauben hören. Und Lily wimmerte: „Ich will das nicht!“
„Psst! Ganz ruhig!“, murmelte James an ihrem Ohr und zog sie langsam zu dem magischen Wesen.
„Nein! Nein, nein, nein!“, heulte Lily.
„Evans reiß dich zusammen, ich bin bei dir, die ganze Zeit, hörst du?“
„Ja genau, das macht mir ja so Angst!“
„Ach, doch schon wieder zu Späßen aufgelegt?“
„Nein, das war mein voller Ernst.“
Er seufzte und umfasste dann ihre Taille um sie auf den Rücken des Hippogreifs zu drücken und schwang sich dann hinter sie, immer noch die Hände um den Rotschopf gelegt. Mit einem Ruck, der Lily bestimmt herunterfallen lassen hätte, wären nicht James stützende Arme da gewesen, stand die Goldene auf, schnappte spielerisch nach ihrem Gefährten, der alles mit grimmiger Miene beobachtete und begann loszurennen. Die Rothaarige kreischte laut auf, als der Hippogreif die Flügel spannte und sich leichtfüßig in die Lüfte erhob.
„Woah!“, rief James über den Flugwind und lachte laut auf.
Lily saß reglos vor ihm, die Nägel in seine Oberschenkel verkrallt und mit geschlossenen Augen, wie James nach einem kurzen Blick feststellte. Zuerst dachte er, sie würde das ganze genießen, doch als er bemerkte, dass sie leise vor sich hin summte und sich die Lippe fast blutig biss, verstand er, dass sie schreckliche Angst hatte.
„Lily“, sagte er an ihrem Ohr. „Lily, mach die Augen auf und guck dich um, es ist wundervoll!“
Sie schüttelte heftig mit dem Kopf, den sie dann an seine Schulter lehnte.
„Ich bin hier, dir kann also nichts passieren. Und jetzt mach die Augen auf, nur einen kurzen Moment, vielleicht bekommst du nie wieder solch eine Chance!“
James drückte ihr einen leichten Kuss auf die Schläfe und aus Überraschung und ein bisschen Ärger öffnete Lily tatsächlich die Augen um ihn anzuschimpfen. Aber die Aussicht verschlug ihr den Atem, sie waren schon über Hogsmead hinweg geflogen und befanden sich nun über einem Waldgebiet, das in ein Gebirgsmassiv überging.
„Wow!“
„Hab ich es nicht gesagt?“, grinste James.
Auf einmal drehte Goldfeder ab und glitt auf verschiedenen Windböen und mit sanften Flügelschlägen wieder zurück. Knapp über der Seeoberfläche drehte sich Lily um und rief lachend: „Lass uns springen!“
„Was?! Nein! Bist du etwa verrückt geworden?“
„Goldfeder! Ich danke dir, dass du uns mitgenommen hast. Wir werden jetzt in den See springen, okay?“
Die Gefragt stieß einen zustimmenden Laut aus und im nächsten Moment ließ sich Lily zur Seite fallen und zog James dabei mit sich. Die Schreie der beiden brachen abrupt ab, als sie die Wasseroberfläche durchbrachen.
Hustend und bibbernd  tauchten sie wieder auf und James brüllte: „Spinnst du?! Wir hätten sterben können! Du bist doch komplett bescheuert!“
Lily lachte erneut laut auf und es klang tatsächlich leicht verrückt.
„Komm wir müssen ans Ufer schwimmen, sonst erfrieren wir hier noch!“, knurrte er.
Lily seufzte leise und begann dann mit gleichmäßigen Schwimmzügen das Festland anzuvisieren. Doch schon nach kurzer Zeit, in der die beiden nicht einmal die Hälfte der Strecke zurück gelegt hatten, wurde Lily langsamer und keuchte. Zwischen dem angestrengten Luftholen klapperten ihre Zähne wie die eines Skeletts. James musste einen Gang zurück schalten und ihr gut zureden, was jedoch auch nicht wirklich half.
„Deine Konditionen sind verdammt mies, Evans“, stellte James zitternd fest. Die junge Frau funkelte ihn böse an, kam ganz aus dem Takt und schluckte erst mal jede Menge Wasser, woraufhin sie zu husten begann.
Der Gryffindor hielt inne und umfasste Lily‘s Taille um sie zu stützen, was zur Folge hatte, dass sie beiden fast ersoffen wären, weil sie die kurze Verschnaufpause ausnutzte und sich fest an ihn klammerte.
„Evans, du kannst jetzt nicht schlapp machen!“
Sie nickte, biss die Zähne zusammen und begann weiter zu schwimmen. Doch nach der halben Strecke ging es nicht mehr. Sie japste: „Du musst alleine weiter schwimmen und Hilfe holen, es fühlt sich an als gefriere mir die Luft in der Lunge. Ich kann nicht mehr.“
„Verdammt, Lily, du wirst jämmerlich ertrinken, wenn ich dich jetzt zurücklasse!“
Sie grinste mit bläulich verfärbten Lippen und meinte: „Dann kannst du ja froh sein, dass du mich endlich los bist…“
Er stieß ein kleines Knurren aus und funkelte sie böse an.
„Ich hab noch eine Bitte, bevor ich abdanke.“
„So ein Blödsinn, du wirst nicht sterben. Ich-“
Sie unterbrach ihn. „Ich möchte noch einmal geküsst werden.“
„-finde schon… Wie bitte?!“
„Ich sagte, ich möchte noch einmal geküsst werden.“
„Tja, da kann ich dir nicht helfen, hier ist nämlich niemand, der dich küssen möchte.“
Sie verzog das Gesicht zu einem Schmollmund. Er seufzte gedehnt, lehnte sich ein kleines bisschen vor und drückte für eine Sekunde seine kalten Lippen auf ihre.
„Das war doch kein Kuss!“, beschwerte sich Lily sofort.
„Pech, mehr bekommst du nicht!“
„Blödmann, ich sterbe hier wie ein Tier und du-“
„Tier! Evans, du bist brillant!“
„Ich weiß! …Wieso?“
„Okay, hör mir genau zu, du schreist nicht, verrätst es keinem und schwörst das ganze jetzt und hier bei deinem Leben!“
„Ähm, da mein Leben nicht mehr alt so lange währt, ist das kein Problem.“
„Unterlass endlich dieses Gefasel von deinem baldigen Ableben und pass genau auf!“
Sie sah ein letztes Grinsen von ihm… ein letztes menschliches Grinsen und im nächsten Moment schwamm ein mächtiger Hirsch, mit mächtigem Geweih und mächtig vielen Haaren vor ihr.
Eines musste man Lily zu Gute halten: Sie schrie nicht. Allerdings hörte sie auf mit den Beinen zu paddeln und ging mit offenem Mund in den Fluten des Schwarzen Sees unter. Sie griff panisch um sich, bekam Fell zwischen die Finger und zog sich wieder hoch. Als sie wieder Luft bekam hörte die Gryffindor, das konnte sie schwören ein leises, schnaubendes James-Potter-Hirsch-Lachen.
„An-Animagus!“, stotterte Lily, was dieses Mal nicht von der Kälte herrührte.
Die schwarze Nase stupste sie vorsichtig an, dann drehte sich das Tier etwas, sodass Lily auf seinen Rücken krabbeln konnte. Sie schlang fest die Arme um den Hals der Hirschgestalt von James Potter und schon ging es los Richtung Ufer. Und das um einiges schneller als zuvor. Schon nach ein paar Minuten konnte der Hirsch mit seinen langen Beinen aus dem See waten und nun konnte Lily erkennen, wie groß James als Animagus wirklich war, der Boden kam ihr unendlich weit entfernt vor.
Sie wollte schon absteigen, doch James hielt sie mit einem kleinen Röhren auf und begann zum Wald zu laufen. Als sie schon fast wieder die Klasse und den aufgeregt auf Goldfeder einredeten Professor Kesselbrand erreichten, verwandelte James sich ohne Vorwarnung zurück, sodass Lily sitzend auf dem in Bauchlage Liegenden auf kam.
Er lachte leise, als die junge Frau rasch von ihm herunter kroch und ihn böse anblickte. Er zuckte nur die Schultern und streckte dann den Arm aus, damit Lily ihn hoch ziehen konnte, was sie freundlicherweise auch tat.
„Nur das du es weißt, dieser Kuss“, sie malte Anführungszeichen in die Luft. „Bleibt unter uns, verstanden?!“
„Natürlich“, meinte James breit grinsend.
Es waren die Hippogreife, die die beiden Schüler zuerst bemerkten, wie sie immer noch nass und zitternd aus dem Wald kamen. Sie schauten sie nur kurz von oben bis unten an und stolzierten dann hocherhobenen Hauptes davon.
Als dann auch die menschlichen Wesen Lily und James bemerkten, traten dem Professor fast die Augen aus den Höhlen. Er starrte die beiden einen Moment nur an und kam dann zu ihnen herüber gesaust.
Nach dem Geht es Ihnen gut? und Was ist passiert? folgte ein Sind Sie verrückt geworden, mit den nassen Umhängen erkälten Sie sich noch!
„Wir sind sozusagen ganz ausversehen in den See gefallen…“
„Es war auch niemandes Schuld am wenigsten die Goldfeders!“
Logen die beiden Gryffindor.
„Und wieso bei Merlin, haben Sie seit sieben Jahren eine vorzügliche Ausbildung in der Zauberei genossen und sie dann nicht angewendet.“
Die zwei sahen sich an und bissen sich zeitgleich auf die Lippen… Hatten sie doch… James löste die Situation, indem er sich vor den Kopf schlug und meinte: „Das haben wir wohl vollkommen vergessen…“
Kesselbrand schnaubte. „Wie dem auch sei, Sie gehen jetzt in den Krankenflügel und warten ab, was Madame Pomfrey sagt! Das heißt schaffen Sie es alleine, Sie sehen ziemlich fertig aus…“
„Nein, kein Problem“, antwortete James schnell.
„Ach und wenden Sie doch einen Trocknungszauber an… Also echt“, murmelte er noch in seinen Bart. „Diese Jugend von heute…“
Lily griff sich James Hand und zog ihn zuerst zu den anderen, wo sie die dringendsten Fragen: „Ja, uns geht’s gut, alles bestens.“ „Nein, es gab keinen Todesserangriff, so ein Quatsch.“ „Ja, wir haben Hunger.“ beantworteten.
Sie schnappten sich ihre Taschen und verschwanden dann wieder im Wald, wo sie den Trockenzauber, ganz wie der Professor befohlen hatte, anwendeten. Als James und Lily zum Schloss gingen, griff erst genannter nach ihrer Hand, worauf hin die Rothaarige ihn fragend ansah. Er zuckte jedoch nur mit den Schultern und sie liefen schweigend und händchenhaltend nebeneinander her.

GoldfederWhere stories live. Discover now