Die Ankunft

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„Hey Leute! Es ist ernst man! Ich verarsch euch nicht! Es betrifft uns alle!" sagte Lars gehetzt und lief mit vorgehaltenem Smartphone einer Gruppe von Kindern hinterher, die ihn aber nur auslachten und immer wieder versuchten, ihn abzuwimmeln. Lars, der 11 jährige Junge war der typische Nerd. Er hatte schwarze Haare, die wie abgeleckt auf seinem Kopf klebten und trug abgetragene Jeans, ein Shirt mit dem Minecraft Logo darauf und eine Brille. Er verbrachte auch die Freizeit hauptsächlich an der Konsole oder im Internet. Immer wieder liess er sich von verrückten Internettheorien wie zB das Dinosaurier nie existiert haben sollen oder das der Holocaust eine Lüge war, mitreissen und teilte diese auch immer aufgeregt mit anderen. Und nun kam er mit dieser Kitzelvirus Geschichte. Kein Wunder nahm ihn keiner ernst: „jetzt schaut es euch doch wenigstens an!" flehte er, auf ein Video deutend, das auf seinem Iphone lief. Ein 13 jähriges Mädchen rollte mit den Augen und riss ihm das Smartphone aus der Hand: „naaaaa schööööön lass sehen!" Das Mädchen und ein paar andere, sahen sich das Video an. Es zeigte ein Klassenzimmer, in dem eine Lehrerin von einer ganzen Gruppe 4 Klässlern durchgekitzelt wurde. Die Kinder lachten als sie das Video sahen und die 13 jährige stöhnte gelangweilt und gab ihm sein Smartphone wieder: „jaaa hab ich schon gesehen. Ist ja ganz witzig aber lass gut sein jetzt!" sie liefen von ihm weg, aber Lars lief ihnen hinterher: „Leute! Das passiert auf der ganzen Welt! Und dieses Video stammt aus einer Schule in unserer nähe! Ich sag euch! Da braut sich was zusammen!"
tatsächlich häuften sich solche Videos im Internet. Videos von Kitzelkämpfen oder Kitzelattacken von mehreren gegen eine Person. Es war durchaus seltsam aber keiner ausser ihm, schien deswegen besorgt zu sein: „es wird ja nur gekitzelt! Was soll daran den Schlimm sein?" wurde er immer wieder gefragt. Genervt setzte er sich auf eine Bank und sah sich ein Video nach dem anderen an. Viele der Videos wurden mittendrin unterbrochen, aber eines stammte von einer Überwachungskamera bei einem Einkaufszentrum. Man konnte einen Mann sehen, der panisch von einer Gruppe von Frauen und Mädchen floh, bis sie ihn erwischten und am Boden festhielten. Sie kitzelten ihn bis er sein Bewusstsein verlor. Als der Mann zu sich kam, stand er auf und lief langsam weg, als ob nichts gewesen wäre. Auffällig war aber sein leerer Blick. So emotionslos. Oder kam das von der Erschöpfung?... nein! Da stimmte was nicht! Da war er sich ganz sicher. Ein anderes Video zeigte eine Gruppe von Kindern, die den selben emotionslosen Blick hatten, die plötzlich die Person die Filmte, angriffen. Kurz darauf endete auch schon die Aufnahme. Nervös sah er um sich, während er im Pausenhof sass und beobachtete die Kinder um sich. Alles schien normal. Kinder plapperten durcheinander, spielten und lachten aber dann sah er sie. 2 Mädchen aus der 3 Klasse. Sie standen einfach nur da. Wie angewurzelt und beobachteten ohne jegliche emotion ihre Umgebung. Als ob sie auf irgendetwas warten würden. 2 Mädchen, selben Alters, begaben sich zu den beiden und zeigten dasselbe verhalten. Nun standen sie zu viert da. Wie konnte das nur keinem auffallen? Diese Mädchen waren immer so verspielt und sind ständig rum gerannt. Das sie so still rum standen, war einfach nicht normal. Und sie redeten nicht mal.
Lars beobachtete sie aufmerksam, als er plötzlich eine Hand auf seiner Schulter spürte und erschrocken aufschrie: „haha du bist noch schreckhafter als meine kleine Schwester! Und die erschreckt sich ab allem!" neckte Paul und setzte sich neben ihn. Paul war 12 Jahre alt, blond und sehr sportlich gebaut: „und? Hängst du immer noch bei dieser Kitzelvirus Theorie fest oder hast inzwischen was neues gefunden?" fragte er lachend und klopfte Lars freundschaftlich auf die Schulter. Aber Lars blieb ernst: „ich schwör es ist wahr. Es geschieht auch hier! Sieh do....ch..." er wollte gerade auf die 4 Mädchen zeigen, die aber plötzlich nicht mehr da waren: „ehm.... da waren eben... weisst du.... die aus der dritten... sie waren!" stammelte Lars aber wurde durch die Schulglocke unterbrochen: „wir sehen uns nach der Schule du Spinner!" lachte Paul und gab ihm ein Klaps auf den Hinterkopf, bevor er aufstand und unbesorgt das Schulhaus betrat.
Mit einem mulmigem Gefühl in der Bauchgegend, betrat auch er zögerlich das Gebäude. Um sein Klassenzimmer zu erreichen, musste er an den Drittklässlern vorbei, die alle einfach nebeneinander auf der Bank sassen. Ganz still und emotionslos, bis die Lehrerin die Kinder herein bat: „haha was ist den heute los mit euch?" war die Lehrerin dann doch etwas verwundert, als ihre Schüler wie Roboter an ihr vorbei liefen und das Klassenzimmer betraten, ohne zu grüssen. Sie zuckte nur mit den Schultern und schloss die Tür. Lars starrte noch eine weile auf die Tür und überlegte, was er machen soll. Aber was hätte er tun sollen? Ihn nahm doch eh keiner ernst. Er ging in seine Klasse. Die Schule begann und Lars versuchte so gut es ging, sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. In seiner Klasse, schienen alle noch normal zu sein. Sie flüsterten, bewarfen sich gegenseitig mit Papierbällen oder ärgerten den Lehrer mit Laserpointern. So wie es in ihrem Klassenzimmer eigentlich immer ablief. Sonst hatte ihn dieses Verhalten immer genervt, aber nun war er erleichtert dadurch: „ich bin fertig!" rief Lars und brachte sein Aufsatz nach vorne, als plötzlich lautes Gelächter und Geschrei zu hören war. Das kam eindeutig aus dem Klassenzimmer der 3 Klässler. Das lachen wurde lauter und schriller und hörte sich verzweifelt an. Es war die Lehrerin. Lars wurde blasser im Gesicht, als er mit seiner hellen Haut ohnehin schon war und lauschte. Die Lehrerin schrie nach hilfe und brach immer wieder in wildes Gelächter aus. Lars sah fragend den Lehrer an, aber der winkte nur ab: „die albern nur rum! Setz dich wieder hin." Lars blieb aber stehen: „aber Herr Müller! Es ist wie ich es gesagt hab! Es..." Herr Müller klopfte auf den Tisch und schimpfte: „jetzt fang nicht wieder damit an! Hinsetzen!" einer der Jungs lachte und warf Lars ein Radiergummi an den Kopf: „der ist ein Fall für die Klapse!" der Lehrer sprang auf und zeigte auf die Tür: „Karl! Raus.... du auch Lars!" er war ausser sich: „aber... herr Müller... ich!" der Lehrer wurde noch lauter: „RAAAAAUS!" die beiden Jungs verliessen das Klassenzimmer und gingen in den Flur. Das Gelächter und Geschrei der Lehrerin war noch immer zu hören: „alter was geht den bei denen ab? Wir krüppeln uns hier den Arsch ab und die haben einfach spass?" ärgerte sich Karl und trottete durch den Flur auf das Klassenzimmer zu: „warte Karl! Geh da nicht hin?!" rief er besorgt hinterher, aber der 11 jährige braunhaarige Junge mit der gebräunten Haut, liess sich nicht aufhalten. Bei der Tür angekommen, drehte er sich zu Lars um und grinste: „was denn? Denkst du die Drittklässler bringen mich um?!" gerade als er anklopfen wollte, ging die Tür auf und mehrere kleine Hände griffen nach ihm und zerrten Karl in das Klassenzimmer: „neeeein lasst mich los!" schrie er und hechtete zum Türrahmen, an dem er sich festklammerte: „Laaaars hilf miiiiir!" schrie er, während unzählige Hände nach ihm griffen und versuchten, ihn von der Tür weg zu zerren. Lars eilte zu ihm, aber die Kinder, begannen Karl an den Seiten und unter den Armen zu kitzeln: „hahahahaha Lahahars schneeeeell hahahaha!" Lars war nicht schnell genug. Er konnte sehen wie seine Finger abrutschten. Dann war er weg und die Tür knallte zu: „nein lasst ihn in Ruhe!" schrie Lars und versuchte die Tür zu öffnen, aber sie wurde von innen verbarrikadiert. Er konnte die Tür nur so weit aufschieben, das er hinein spähen konnte. Und da sah er sie. Die Lehrerin am Lehrerpult. Karl auf dem Pult liegend und die Kinder um ihn herum. Arme und Beine wurden festgehalten und die Schuhe ausgezogen: „lasst mich los maaaaaan! Laaaaars tu doch waaaaas hahahahahahaha nahahahain!" Lars versuchte mit aller Kraft die Tür auf zu stossen, aber es ging nicht. Die Kinder und die Lehrerin, kitzelten Karl am ganzen Körper durch. Der Junge zappelte und bäumte sich auf und ab, während er wild um sich sah. Er war den Kindern und der Lehrerin komplett ausgeliefert und musste die Kitzelattacke über sich ergehen lassen. Sein Gelächter wurde noch eine Oktave lauter, als ein paar der kleinen Hände sich unter sein Shirt verirrten und ihm eine Socke ausgezogen und die nackte Sohle gekitzelt wurde. Der Junge flippte völlig aus und tränte schon vor lachen. Lars hatte Mitleid mit ihm und er wollte ihm helfen, obwohl Karl ihn dauernd geärgert hatte, aber er konnte nichts für ihn tun. Er musste zu sehen, wie sie den Jungen um seinen Verstand kitzeln, bis er das Bewusstsein verlor. Als Karl bewusstlos war, waren die Augen der Kinder und der Lehrerin nicht länger auf ihn, sondern direkt auf Lars gerichtet: „SCHEISSE!!!" schrie er erschrocken auf und ergriff die Flucht, aber als er beim Ausgang ankam, kam ihm eine grosse Gruppe entgegen: Kinder, Teenager, wie auch erwachsene. Alle mit dem selben leeren Blick, auf Lars zu. Ihm stockte der Atem und als er sich umdrehte, sah er schon die Kinder aus der dritten und deren Lehrerin auf ihn zu kommen. Gefolgt von Karl, welcher wohl zu einem von ihnen wurde; ‚verdammt ich wusste es!' schoss es ihm durch den Kopf, während er durch einen der Schulflure rannte, bis er am Ende auf eine Sackgasse stiess. panisch drückte er sich mit dem Rücken an die Wand und sah zu, wie die Meute näher und näher kam. Lars war ausserordentlich kitzlig und das wusste er auch. Von so vielen gleichzeitig durchgekitzelt zu werden. Da wäre er lieber freiwillig in ein brennendes Haus gesprungen. Schnell griff er zur Tür auf seiner rechten Seite, aber sie war abgeschlossen. 2 mädchen von 8 Jahren, griffen nach ihm und kitzelten ihn an den Seiten. Weitere Kinder näherten sich ihm, während die Erwachsenen sich scheinbar nicht so schnell bewegen konnten und träge hinterher zogen: „nein lasst mich los!" schrie er und stiess die Kinder von sich weg. Seine letzte Hoffnung war die linke Tür. Er griff sie und... auch abgeschlossen: „neeeeein bitte aufmachen!" schrie er und hämmerte gegen die Tür, während er schon von einem 11 jährigen Mädchen von hinten umklammert und von der Tür weggezogen wurde. Drei 7-8 jährige, kitzelten ihn am Oberkörper, während die 11 jährige ihn langsam zur Meute zog: „hahahahaha bitte hahahaha ich fleeeh euch ahahahahan!" lachte er und schlug wild um sich. Er hatte keine Hoffnung mehr und sah sich schon am boden, bedeckt von Kitzelhänden liegen, als plötzlich das Schloss klickte und die Tür aufging. Ein braunhaariges Mädchen von 12 Jahren, rief ihm: „na los komm rein! Schnell!" Lars riss sich mit letzter Kraft los und rannte zu ihr. Das Mädchen zog ihn rein und schloss die Tür: „hey alles ok?" fragte das Mädchen ihn fürsorglich. Lars musste erstmal zu Atem kommen, bevor er antworten konnte: „ja hhhhh phuuuu hhhhh alles gut hhhh danke... wie heisst du?" das braunhaarige Mädchen mit dem Pferdeschwanz, den smaragdgrünen Augen und der leicht gebräunten Haut antwortete: „ich bin Melina. Und ich wüsste jetzt gern, was hier los ist!" Lars sah sich um. Sie befanden sich in der Garderobe vom Schwimmbad und Melina trug nur ihre Badesachen. Er setzte sich auf die Bank und musterte sie. Die Flecken auf ihrer sonst makellosen Haut zeigten, das sie anscheinend auch mit Kitzelfingern bekanntschaft gemacht hatte.

Die KitzelpandemieWhere stories live. Discover now