Der Geschmack einer salzigen Brise (Oneshot)

Der Geschmack einer salzigen Brise

Es ist ein strahlender Sommertag im Muggel Stadtteil Londons. Die Sonne steht sengend heiß am klaren, hellblauen Himmel und der Wind weht sanft, begleitet vom Gezwitscher der Vögel. Tiefgrüne Bäume wiegen sanft im Wind und lassen die Blätter rauschen. Die Muggel gehen hektisch ihren Aufgaben nach und Kinder tollen voller Freude über die saftig, grünen Parkanlagen. 

In einem kleinen Café, im Park, sitzen zwei Frauen gemütlich draußen vor dem Laden und genießen ihren kalten Eiskaffee. Die jüngere Hexe der beiden, Emery, lehnt sich mit einem langgezogenen Aufseufzen in ihrem Stuhl zurück und fährt sich müde über ihr Gesicht. Ihre Freundin Juana quittiert ihr Verhalten mit einem leisen Kichern, welches sie versucht hinter vorgehaltener Hand zu vertuschen.

„Warum ist es nur so heiß? Ich hasse den Sommer!“, klagt sie jammernd. „Trotz deinen kurzen Haaren ist dir heiß?“, hackt Juana belustigt nach und deutet auf Emerys Undercut. Die junge Hexe lehnt sich wieder nach vorne und fasst Juana ins Auge. „Deine Haare sind ja wohl wesentlich kürzer, nachdem du sie dir fast komplett abrasiert hast.“, merkt sie dann an und deutet diesmal auf Juanas Frisur.
 
„Gefällt das deinem Freund überhaupt?“, neckt sie ihre ältere Freundin jetzt, welche ihre Arme verschränkt auf dem Tisch auflegt und sich provokant weiter zu Emery vorbeugt. „Dasselbe könnte ich dich auch fragen, Emery. Schließlich hast du ja die Diva unter allen Männern als dein Freund.“, kontert sie mit einem scharfen, sarkastischen Unterton. „Und du hast die Kerker Fledermaus von Hogwarts als Freund.“, erwidert Emery keck und lehnt sich ebenfalls weiter vor, auf dem Tisch.

Beide schauen sie sich herausfordernd in die Augen, ehe sie schallendem Gelächter verfallen und sich zurück ihn ihre Stühle lehnen. „Merlin… Wieso ziehen wir uns immer mit unseren Männern auf?“, prustet Emery noch immer im Lachen und wischt sich eine Träne weg. „Keine Ahnung, Emery.“, entgegnet Juana ihr ebenfalls im Lachen.

„Für eine Hufflepuff bist du sehr provokant. Ich glaube der sprechende Hut hat bei dir damals einen Fehler gemacht.“

„Keineswegs. Das passt schon so.“, erwidert Juana, die sich langsam, aber mühsam wieder beruhigt und sich einen erfrischenden Schluck von ihrem Eiskaffee gönnt. Emery macht es ihr gleich. Beide sitzen sie dort und schauen zu, wie der Himmel sich langsam von der Abendsonne rot färbt. Vereinzelte Wolken haben sich in die rot, orange Malerei geschlichen und rundet das Gesamtbild ab. Das Kinderlachen um die beiden verstummt immer mehr und nun waren nur noch erwachsene Muggel unterwegs, die nach ihrem Feierabend nachhause zu ihren Familien eilen. 

Emery schaut auf ihre Uhr. Es ist schon spät geworden. Die Uhr zeigt bereits kurz nach acht an. Emery hebt ihren schwarzen Rucksack vom Boden auf und zieht ihn über eine Schulter. „Du gehst schon?“, hackt Juana verwundert nach und schaut zu der jungen Hexe auf. Diese nickt. „Ich muss noch an was arbeiten. Lass uns das Treffen demnächst wiederholen.“

Ein schelmisches Grinsen legt sich auf die Lippen der älteren Hexe. „Wie wäre es damit, wenn wir beim nächsten Mal unsere beiden Männer mitbringen?“, schlägt sie breit grinsend vor und Emerys Augen leuchten begeistert auf. „Ein Doppeldate?!“, sprudelt es aufgeregt aus ihr raus und ihre Freundin nickt ihr bestätigend zu. „Wann?“, bohrt Emery ungeduldig weiter und ergebend hebt Juana ihre Hände in die Höhe. „Ganz langsam. Geh du erstmal heim und frag deinen Freund, ob er das Wochenende sonntags Zeit hat. Alles andere klären wir über die Eulenpost. Einverstanden?“

Emery nickt heftig mit ihrem Kopf. Der jungen Hexe kann man die Freude und Aufregung allein von den Augen ablesen, wohingegen Juana mehr die Fassung behält. Innerlich freute sie sich auch schon auf das Doppeldate, doch ihre gemeinsame Zeit mit Snape hat sie ein wenig erwachsener gemacht. Das Kind in sich hatte sie nie abgelegt, aber sie ist reifer geworden, hat gelernt ihr Freude nicht mehr so übertrieben zu äußern, wie Emery.