Prinz Kaspian und Azrail / Narnia

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Der Mond schien hell über dem dunklen Schloss. Es war Nachts. Wenn man genau hinhörte, konnte man das angestrengte Schreien einer schwangeren Frau hören, die dabei war, ihr Kind zu gebären. Kaspian konnte es nicht hören. Er schlief. Neben ihm lag seine versprochene zukünftige Frau, Azrail. Helles Blondes Haar reichte ihr bis zu den Schultern, denn es war kurz vorher geschnitten worden. Samtig weich lag es auf ihrem Kissen. Eine dunkle, in einen Umhang gehüllte Gestalt näherte sich dem großen Bett. Die Person nahm die Kapuze ab, beugte sich über den schlafenden Prinzen und hielt ihm mit seiner Hand den Mund zu. Der Prinz öffnete seine Augen und realisierte, dass es ein Freund war.. ,,Nur noch fünf Minuten." Murmelte er noch halb am schlafen. ,, Heute Nacht werdet Ihr nicht die Sterne bewundern, mein Prinz. Ihre Frau muss geweckt werden. Wir müssen uns beeilen." Der Prinz war nun wach. ,,Sie ist nicht meine Frau. Sie wurde mir nur versprochen, damit i-" ,,Dafür bleibt keine Zeit, mein Prinz. Beeilen Sie sich!" Hektisch schaute sich der Mann um. Kaspian weckte Azrail, die ihn blinzelnd anschaute. Dann schien sie den Mann zu bemerken. ,, Professor, was geht hier vor?" Fragte sie leise murmelnd, warf die Decke von ihrem Körper und stand auf. Der Professor bedeutete ihr, leise zu sein. ,,Eure Tante hat ein Kind geboren. Es ist ein Junge!" Die beiden jüngeren schienen sofort begriffen zu haben, dass die Situation ernst war und folgten dem Professor in den Kleiderschrank, der an einer Wand im Zimmer stand. Kaspian lehnte die Schranktüren an und spähte durch den Spalt. Die Zimmertür sprang auf und Wachen kamen bewaffnet in das Zimmer gestürmt. Sie stellten sich in einem Kreis um das große Bett auf und richteten ihre Waffen auf die Vorhänge. Der Kommandant nickte ihnen zu und alle schossen ihre Munition ab. Der Vorhang um das Bett wurde zerfleddert und die Männer sahen, dass das Bett leer war. Kaspian nahm es als Zeichen, dass er gehen sollte und stürmte Azrail und seinem Professor hinterher. Eine Wendeltreppe führte zu einer Waffenkammer und den Ställen. Der Professor half den beiden sich anzumelden und zu bewaffnen. Azrail schnallte sich genau wie Kaspian ein Schwert an die Hüfte und hielt ihm dann am Shirt fest. ,,Ich hab Angst." Flüsterte sie kaum hörbar, aber er konnte sie verstehen. Die beiden konnten sich trotz der Zwangshochzeit, die eigentlich bald schon hatte gefeiert werden sollen, nicht leiden, aber in dieser Situation war es anders. Es ging um Leben und Tod. ,,Ich weiß." Flüsterte er zurück und hob sie auf sein Pferd, um dann hinter ihr aufzusteigen. Zwei Pferde würden zu viel Aufmerksamkeit erregen. ,,Ihr müsst in die Wälder reiten." Sagte der Professor, als er Kaspian's Umhang richtete. ,,In die Wälder?" Fragte Azrail überrascht und verängstigt zugleich. ,,Dorthin werden sie euch nicht folgen." Erklärte der Professor und holte etwas aus seiner Tasche. ,,Es hat viele Jahre gedauert, bis ich das hier gefunden habe." Es war eingewickelt in ein Tuch und Kaspian steckte es an seine Hüfte. ,,Benutzt es nicht, es sei denn ihr befindet euch in höchster Not!" ,,Werde ich euch je wieder sehen?" Kaspian wollte nicht einmal daran denken, dass dies das letzte Mal gewesen war, dass er seinen Professor gesehen hatte. ,,Das hoffe ich von Herzen, mein Prinz. Da ist noch so viel mehr, das ihr wissen müsst. Die Welt, wie Ihr sie kennt ist im Begriff, sich zu verändern." Rufe schreckte die drei auf. Der Professor gab dem Pferd einen Klaps und es gallopierte davon. Kaspian hielt sich mit einem Arm an der Taille von Azrail fest, mit der anderen hielt er die Zügel. Wächter, an denen sie vorbeiritten, griffen sie an, doch Azrail nahm einem den Speer weg und entwaffnete damit die anderen. Wären sie in einer anderen Situation gewesen, hätte Kaspian sie vielleicht überraschte gelobt, aber dafür blieb ihm keine Zeit. ,,Die Zugbrücke, zieht die Zugbrücke hoch!" Schrien wieder Rufe und sie ritten über die steinerne Brücke. Als sie am anderen Ende ankamen, hielt der Prinz das Pferd für einen Moment an und schaute zurück. ,,Ein Sohn! Lady Prunaprismia hat Lord Miraz einen Sohn geschenkt!" Kaspian und Azrail schauten sich mit weiten Augen an. Es war also wahr. Dann aber, sahen sie, wie Soldaten auf sie zu ritten und gallopierten weiter. Über große weite Wiesen ritten sie und dicht hinter ihnen die Soldaten. Hätte Azrail doch lieber ihren Bogen mitgenommen, dann hätte sie einige der Soldaten im Ritt niederstrecken können. Der Wald kam immer näher und näher. ,,Kaspian, schneller! Sonst erreichen sie uns noch bevor wir den Wald erreichen!" Rief Azrail und Kaspian erwiderte mit einem: ,,Ich reite doch schon so schnell ich kann! Aber wir sind zwei Personen auf einem Pferd, wir sind schwerer als sonst." Sie schaute hinter sich. ,,Sie haben schwere Rüstungen an, vielleicht schaffen wir es doch noch vor ihnen." Als sie es sagte, ritten sie durch die ersten Bäume und verschwanden im dunklen Wald. Die Soldaten blieben einige Meter vom Wald entfernt stehen und ihr General Glozelle drehte sich zu ihnen um. ,,Wer von euch jämmerlichen kleinen Waschweibern möchte die Nacht heute in einer Zelle verbringen?" Fragte er aufgebracht, was die Soldaten dazu brachte sich wieder zu bewegen, denn keiner wollte die Nacht in einer dunklen kalten Zelle verbringen. Kaspian und Azrail galoppierten über Felder, durch Wälder und über eine sandige Strecke, durch die Gewässer flossen. Das Pferd schwamm durch das immer tiefer werdende Wasser und machte, dass ihre Klamotten durchnässt und vollgesogen waren, als sie wieder raus kamen. Die Soldaten hatten durch ihre schweren Rüstungen mehr Probleme. Erneut ritten Kaspian und Azrail durch einen Wald. Kaspian schaute nach hinten, um gucken zu können, wie weit die Soldaten von ihnen entfernt waren. Azrail sah, dass vor ihnen ein schräger Baumstamm hing und rief: ,,Duck dich, Kaspian!" Aber er hatte zu spät gehört und als er mit dem Kopf gegen den Stamm knallte und vom Pferd fiel, riss er Azrail gleich mit sich. Sie versuchte, sich wegzurollen, aber Kaspian hatte noch seine Arme um ihre Hüfte geschlungen und hing mit seinem Fuß im Steigbügel fest. ,,Lass mich los, du nichtsnu-" Gesagt, getan, und Azrail rollte über den harten Waldboden. Einige Meter weiter, schaffte Kaspian es, seinen Fuß aus dem Steigbügel zu entfernen und blieb für einen Moment auf dem Rücken liegen. ,,Kaspian. Kaspian? Lebst du noch? Bitte, lass mich nicht hier alleine, die Soldaten folgen uns sicher noch!" Azrail schüttelte ihn leicht und starrte dann auf ihn runter. Er konnte doch nicht tot sein, oder? Nein, er atmete noch. ,,Oh bitte, vergib mir." Murmelte sie und holte dann mit ihrer Hand aus. ,,Ah! Wie- was sollte das?!" Rief Kaspian erschrocken und hielt sich die Wange. Beide schauten sich um. Die junge Frau nahm eine Bewegung im Augenwinkel wahr und beide drehten sich erschrocken um. Unten, an einem Baum, wo die die dicken Wurzeln lagen, öffnete sich eine kleine Tür und zwei noch kleinere Gestalten traten heraus. Aus dem Inneren des Baumes kam Licht. Azrail und Kaspian sahen zu ihren Schwertern, die einige Meter entfernt lagen, dann sich, dann wieder die beiden Gestalten. Es waren kleinwüchsige Männer mit zusseligen Bärten. Der vordere Zog sein Schwert und lief auf die beiden zu. Lautes Hufgetrappel ließ alle vier Anwesenden die Köpfe herumfahren. Die Soldaten kamen. ,,Kümmer dich um ihn." Sagte der blondere und vordere Mann und lief in Richtung der Soldaten. Der braunhaarige lief auf die beiden am Boden kauernden Gestalten zu und sie schauten sich panisch um. Azrail sah, dass das Päckchen, was der Professor ihnen gegeben hatte, aufgegangen war und ein Horn beinhielt. Sofort packte sie es und blies hinein. Der kleine Mann rief ein lautes 'Nein!", aber es war bereits geschehen. Dann wurde alles Schwarz.

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⏰ Last updated: Jun 07, 2021 ⏰

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Another life 2 (Edmund Pevensie FF/ Narnia)Where stories live. Discover now