Kapitel 1

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---Julia---

*riiiiiing*

Ich und mein Bruder Franz öffneten träge unsere Augen. Heute war unser erster Schultag - mal wieder. Wir zogen oft um wegen der Jobs unserer Eltern. 

Unsere Mutter war Dolmetscherin. Leider war sie vor ein paar Monaten in eine andere Stadt gerufen worden und dies war auch der Grund, warum wir mit unserem Vater ihr gefolgt sind, da wir alle unzertrennlich sind.

Unser Vater wechselte oft seinen Job, da er nie wirklich zufrieden mit den Jobs war. Zurzeit ist er Arzt und ich glaube, dass er diesen Job sehr liebt, da er nur noch über ihn spricht und wie toll er doch ist.

"Jetzt beeil dich doch mal dumbass! Willste zu spät kommen oder wat?", riss mein Bruder mich aus meinen Gedanken. "Junge, halts Maul ich bin doch glei fertig! Dass du IMMER so ungeduldig bist, raubt mir noch irgendwann den Verstand." antwortete ich genervt. 

Ich kämmte schnell meine Haare und zog mir ein schwarzes Top, eine Jeans und ein Paar schwarzer Sneaker an. Danach flitzte ich aus unserem Zimmer und setzte mich auf den Beifahrersitz des Autos meines Bruders. Er fuhr einen schwarzen BMW.

---10 Minuten später bei Paul Karm (Sicht der Erzählerin)---

"Paul! Aufstehen! Du hast nur noch wenig Zeit und ich noch weniger also mach hinne und beweg deinen faulen Arsch in die Küche!" rief Pauls Mutter genervt aus der Küche. Paul grummelte leise und fing an sich anzukleiden.

Als er dann endlich fertig war und gefrühstückt hatte, fuhr ihn seine Mutter zur Schule. Dort wartete schon eine Gruppe Jungs auf ihn.

Sie waren nicht wirklich seine Freunde, aber auch keine Feinde. Als er neu an der Schule war, haben sie ihn in ihre Clique aufgenommen und beschützten ihn vor Mobbereien. Im Gegenzug half er ihnen bessere Noten zu bekommen.

Paul hatte schon immer Probleme Freunde zu finden, deshalb gab er es irgendwann komplett auf und ignorierte alle. Zumindest versuchte er es.

Gerade als er mit den anderen Jungs in der Klasse ankamen, ertönte die Schulklingel. Sie setzten sich grad auf ihre Plätze, als auch schon ihre Koreanischlehrerin Ms. Rudafield herein kam.

"Hallo liebe Klasse 9 E. Ich werde heute direkt zum Punkt kommen. Wir bekommen heute zwei neue Schüler und ich bitte euch sie freundlich in eurer Klasse aufzunehmen."

---Julias Sicht---  

"Scheiße wir kommen zu spät!" fluchte ich. "Hättest du dich beeilt wären wir pünktlich gewesen...." erwiederte mein Bruder. "Ach! Jetzt bin ich dran Schuld, oder was? Wer ist denn nur mit 20 km/h gefahren und ist erst 10 Sekunden nach dem es grün wurde, weiter gefahren?", meckerte ich genervt und rannte in das Gebäude.

Als ich endlich am Klassenzimmer war, klopfte ich kräftig gegen die Tür worauf ich ein genervtes "Spinnst du?!" bekam. Ich verdrehte meine Augen und ging in das Zimmer ohne darauf zu achten, dass ich noch gar nicht herein gebeten wurde.

"Aaahh.....Ihr müsst die neuen Schüler sein, nicht war?" fragte uns eine Lehrerin mit einer quietschigen Stimme. Wir nickten und stellten uns neben sie, so wie es sich gehörte.

"Könntet ihr euch bitte der Klasse vorstellen?" fragte sie. Ich und mein Bruder teilten einen schnellen Blick und schon war geklärt, dass er begann.

"Hallo Leute. Ich bin Franz Choi. Ich hoffe wir werden uns gut verstehen." sagte er und die Lehrerin teilte ihm mit sich neben einen Jungen, in der hintersten Reihe, namens Paul, zu setzen.

"Hi, ich bin Julia Choi und ich hoffe für euch, dass ihr mich in Ruhe lasst. Könnte ich mich dann bitte hinsetzen oder soll ich hier vorne Wurzeln schlagen?" fragte ich die Lehrerin und begab mich auf einen lehren Platz, ganz hinten, neben einem Fenster.

Die Lehrerin sah komplett baff aus, als ich zu ihr schaute, fing sich aber schnell wieder. 

"Als kleine Information an die Neuen, ich bin Ms. Rudafield und unterrichte koreanisch. Ich bitte euch in meinem Unterricht nicht negativ aufzufallen. Ihr wollt schließlich nicht in's Büro des Schulleiters, nicht wahr?" fragte sie. Ich rollte mal wieder meine Augen und schaute aus dem Fenster.

---20 Minuten später---

"Julia Choi! Wenn sie nicht aufpassen in meinem Unterricht muss ich davon ausgehen, dass sie das, was ich gerade unterrichte, schon längst können. Könnten sie mir also sagen was [Hallo] in koreanisch ist?" bemerkte Ms. Rudafield meine Unkonzentriertheit.

"Ja das kann ich.", antwortete ich schnippisch. 

"Dann beweisen sie es mir doch.", meine Ms. Rudafield hochmütig.

"[안녕하세요] ist [Hallo] in koreanisch" sagte ich nur und wandte mich wieder meinen Gedanken zu.

--- Anmerkung der Authorin---

"안녕하세요" wird als "Annyeonghaseyo" ausgesprochen.

---Weiterführung der Geschichte---

Sie starrte mich überrascht an - so wie immer. Es war nicht das erste Mal, dass ich nicht im Unterricht aufgepasst hatte und trotzdem die Antwort wusste. 

Es überraschte jeden Lehrer immer und immer wieder und so langsam fing es an zu nerven. Ich meine: Warum kriegen sie es nicht in ihr kleines Gehirn rein, dass es auch Menschen gibt, die schlauer sind als sie.

--Ende der Stunde--


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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 25, 2021 ⏰

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