Teil 1

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*Hallo, wer auch immer das hier liest. Das ist das erste mal, das ich etwas von dem was ich schreibe veröfgentliche.
Ich hoffe es gefällt euch :) *

Das Geräusch von zerschellendem Glas und dumpfen Klängen drang durch die Zimmerdecke in mein Apartment. Es war Nachmittag. Ich lag auf meinem Bett und las gerade ein Buch, als ich es zum ersten Mal hörte.

Die Vermieterin hatte mich ja gewarnt, dass die Wände sehr dünn seien. Ich hatte da nur erwidert, dass das schon klar ginge. Da war ich auch noch so naiv gewesen zu glauben, dass meine Nachbarn vielleicht rücksichtsvoll wären.

Ich runzelte verärgert die Stirn. Das war bestimmt wieder so ein Junky von oben. Als ich vor ein paar Tagen eingezogen war kam mir einer entgegen geschwankt. Noch mit einer Kippe in der einen und einer Schnappsflasche in de anderen Hand.

Richtig sorgen machte ich mir erst, als ich aufgebrachte Stimmen und Weinen hörte.
Ich legte mein Buch zur Seite, setzte mich auf und horchte. Es klang gedämpft durch die Decke und dennoch hörte man deutlich die Verzweiflung in den Schluchzern, die die Person immer wieder hervor stieß. Bei so einem Weinen konnte ich doch nicht einfach nur so da sitzen und zuhören! Aber was sollte ich tun? Eas konnte ich tun? Es war schließlich nicht meine Angelegenheit.

Aber anscheinend wurde mir die Entscheidung auch schon abgenommen, als mein Körper sich wie von selbst bewegte. Meine Füße trugen mich aus meiner Wohnung durch den Gang voller einfarbiger weißer Türen zum Fahrstuhl und schließlich in den zweiten Stock. Ich folgte der Beschilderung bis zur Tür des Apartments, das genau über meinem lag. Hinter der Tür war es ruhiger geworden. Dennoch hörte man immer noch leises Wimmern.
Bevor ich mich davon abhalten konnte hatte ich auch schon die Klingel gedrückt. Ich hörte Schritte hinter der Tür und atmete tief durch.

Zögernd wurde die Tür langsam geöffnet und zwei haselnussbraune Augen blickten mich schüchtern an. Ein Junge mit schweeweißem, gewelltem Haar stand vor mir in der Tür. Er war einen halben Kopf kleiner als ich und sah aus als wäre er in meinem Alter. "Ja bitte?", fragte er zaghaft. Seine Stimme war hell, aber ein wenig kratzig. Er hatte bestimmt nicht so geschrien. Ich musste mich räuspern, um meine Stimme wieder zu finden.

Ich entschuldigte mich für meine Störung und fragte nach dem Lärm, den ich gehört hatte. Der Junge lächelte mich an. Sein Lächeln wirkte irgendwie traurig. Als er mir dann antwortete war seine Stimme jedoch fest und klar. Und trotzdem bemerkte ich, wie er seine Hände in seinem lang ärmlichen Pullover versteckte und seine Haltung defensiv wurde.

"Es tut mir leid, aberbich habe nichts gehört. Du bist nett. Es gab auch schon Leute, die gleich die Vermieterin gerufen haben, sodass wir viel Ärger bekommen haben."
Mich irritierten die Worte des Jungen, der im Sommer einen dicken Pulli anzog und der versuchte so überzeugend wie möglich zu klingen.

Plötzlich hörte ich gepolter aus der Wohnung kommen und jemand fluchte laut. Für einen kurzen Moment sah ich in den Augen des Jungen vor mir eine panische Angst. Doch dann verschwand sie und als hätte er eine Maske aufgesetzt lächelte mich der Junge wieder an.

"Verzeihung, aber ich muss jetzt wieder rein", erklärte er mir, "was du vorhin gehört hast war wahrscheinlich nur der Wind, der irgendein Fenster auf und zu geschlagen hat. Das Haus ist alt. Passiert hier öfters."

Und mit diesen Worten schloss er die Tür wieder zu und verschwand in der Wohnung.

Bitte stören!Where stories live. Discover now