Kapitel 1

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—Matteos POV.

6.324 Menschen. 6.324 Frauen, Kinder und Männer. 6.324 Leben, die ich genommen habe.
Wieviel Blut an meinen Händen geklebt hat, wieviel Blut meine Anzüge herunter getropft ist und wieviel Blut ich in meinem Gesicht hatte. Wieviel Blut ich hinterlassen habe.

Es war ein langer Weg, aber er war es wert. Er war es so wert. Jede einzelne Leiche war es wert. Jeder Kopf, den ich abgetrennt habe, war es wert.
Sowas von wert.

„Matteo!", ruft der Mann und schaut mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Was wollen Sie hier?", fragt er und schaut sich nervös im Zimmer um. „Das klingt doch schon besser", grinse ich und laufe auf ihn zu. „Bitte?", fragt er und geht zwei Schritte zurück. „Ich bin nicht Matteo für sie. Ich bin Azrael", grinse ich und ziehe den Mann an seinem Genick zu mir.

„Ich habe eine Familie", bettelt er und Tränen laufen seine Wangen herunter. „Erbärmlich", sage ich und fessle ihn an einen Stuhl. „Aber da sie so freundlich waren und mir von ihrer Familie erzählt haben, dachte ich mir ...", sage ich und die Tür hinter mir öffnet sich. „Dachte ich mir, lasse ich ihre Familie zuschauen, wie ich sie töten werde", lache ich.

Der Mann verformt seine Lippen und zieht sie bestialisch auf. Seine Zähne schlagen aufeinander, Blut läuft aus seinem Mund und Tränen fließen seinen Körper herunter. Kurz drehe ich mich nach hinten um und schaue auf die weinenden Kinder und seine Frau. Ich drück meinen Kopf nach rechts und ziehe den Benzinkanister hoch und schütte ihn über dem Mann vor mir aus. So eine Schande.
Er war so ein guter Mitarbeiter.

Ich stecke mir eine Zigarette in den Mund und lehne mich zu den Mann nach vorne, der seine Augen schmerzhaft zusammenpresst. Ich ziehe das Feuerzeug aus meiner Hosentasche heraus und halte es unter seinen Arm. Das Feuerzeug entfacht das Benzin und der Mann fängt an zu brennen. Ich lehne mich mit meiner Zigarette nach unten und zünde meine Zigarette an seinem brennenden Körper an.

Mit einem Grinsen auf den Lippen und Rauch um meinen Kopf entferne ich mich von ihm und laufe zu meinen Leuten, die an der Tür stehen und mich mit ängstlichen Augen anschauen. Ich nicke zu der Frau und den Kindern. Meine Leute ziehen ihre Pistolen aus den Holstern und schießen.

„Das hätte nicht sein müssen, Herr Dal Bon", sagt Lorenzo und hält mir die Tür zu meinem Wagen auf. „Wo wäre dann der Spaß gewesen?", frage ich und Lorenzo schüttelt seinen Kopf. „Aber die Kinder ...", sagt er, doch ich unterbreche ihn. „Die kann man immer wieder reproduzieren", sage ich schlicht und steige in meinen Wagen ein.
„Sie sind nicht mehr der Matteo, den ich einmal kennengelernt habe, Azrael", sagt Lorenzo und schließt meine Autotür.
Der bin ich schon lange nicht mehr.

„Fortschritte bei Vadik?", frage ich Banks und lege meine Beine auf den Tisch. Mein Angestellter steht in der Tür meines Büros und hält seine Hände verschränkt vor sich. „Keine", sagt er schlicht und schaut nach unten. „So schwer ist das doch nicht", sage ich und verdrehe meine Augen. „Ich will diese verdammten Dokumente haben!", brülle ich und setze mich von meinem Sessel auf. „Wir versuchen alles, was wir können, Azrael", sagt Banks und schwankt nach hinten, wobei er fast über seine eigenen Füße stolpert.
„Ich werde mich selbst darum kümmern", sage ich und setze mich wieder auf meinen Sessel. „Es tut mir leid, Boss", sagt Banks und ich schüttle meinen Kopf. „Schließen Sie die Tür, wenn Sie gehen", sage ich und nehme mein Handy aus der Tasche.
Die sind alle so inkompetent.

„Ich sollte langsam mal wieder aufräumen", grinse ich und schaue nach draußen und in die Dunkelheit. Genervt senke ich den Blick wieder auf mein Handy und scrolle durch die Apps.
„Wow", sage ich zu mir selbst und klicke durch die Bilder eines Mädchens. „Na wenn das mal keine Traumfrau ist - meine Traumfrau", grinse ich und ziehe die Bilder größer.

Mein Herz fängt an zu hüpfen und ich schüttle meinen Kopf. „Coco Augustine", lese ich aus ihrem Usernamen vor und schaue genauer auf die Bilder.

„Der Name...", flüstere ich und ziehe Vadiks Akte aus meinem Schrank. Schnell blättere ich durch die Zettel und schlage mit der flachen Hand auf den Tisch. „Na was für ein Zufall", grinse ich und ziehe das Bild mit Vadik und Coco aus den Papieren. Vadik hat seinen Griff fest um ihr schmales Handgelenk und ihr schönes Gesicht verzieht sich schmerzhaft.

„Was für ein Zufall", wiederhole ich lachend und schaue erneut auf Cocos Account. Grinsend öffne ich den Chat. „Nudes?", tippe ich in die Tasten.
Sofort ist sie online und meine Nachricht wird als gelesen angezeigt. Oh, ... das wird ein Spaß.

NUDES? IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt