When the wind turns

Prolog

Irgendwo auf dem Meer, nachts.

Ein Piratenschiff glitt langsam über das Wasser. Nebel war aufgezogen und er war zu dicht, um etwas darin zu erkennen. Auf der Brücke des Schiffes stand ein Mann. Beunruhigt ließ Captain Ibrahim Cook sein Fernrohr sinken. Wenn sich in diesen Gewässern ein Marineschiff befand, dann würde dieses sie zuerst entdecken und sie wären verloren. In einem Nebel wurde das Kapern fast unmöglich. Cook lächelte, als er daran dachte, dass er der einzige Piratenkapitän im ganzen Land war, der nicht dem Ruf des Staates gefolgt und Freibeuter geworden war. Es erfüllte ihn mit Stolz, wenn er an seine eigene Standhaftigkeit dachte. Plötzlich bemerkte er eine Bewegung in seinem Augenwinkel. Alarmiert kniff er die Augen zusammen und starrte angestrengt in den Nebel hinaus. Da, wie von Geisterhand, schob sich ein Schiff aus der Dunkelheit. Es war leer. Die wenigen Piraten, die bis dahin noch an Deck gewesen waren, verschwanden schnell im Inneren des Schiffes und Ibrahim war allein. "Das Geisterschiff von Blackbeard", murmelte er grimmig. Da stand dieser auch schon an Deck der Flying Dragon, mitsamt seinem langen schwarzen Bart, der schon graue Strähnen zeigte. Mit seinem Holzbein hinkte er zu Cook. "Captain Ibrahim Cook. Sieh einer an", begann er, als er endlich vor dem jungen Mann stand. "Nun gut, lange Reden liegen mir nicht. Darum werde ich mich kurz fassen. Ich habe dich auserwählt, meine Mörder zu überfallen. Du kannst alles haben, was du willst, aber ich befehle, dass du eine Geißel nimmst. Ein junges, unschuldiges Mädchen. Wenn du tust, wie ich dir geheißen habe, werde ich dir wohlgesinnt sein. Sonst..." Es waren keine weiteren Erklärungen nötig. Cook zitterte wie Espenlaub. "Aye, Aye!", brachte er gerade noch heraus, bevor der Geist im Nebel verschwand.