7. KAPITEL

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Charlie spürte die Wärme der Morgensonne auf ihrem Gesicht, als sie aufwachte. Goldenes Licht durchflutete ihr Zimmer und ein leichter Luftzug wehte durch den Raum. Müde setze sie sich auf und warf einen Blick auf ihr Handy, das auf ihrem Nachttisch lag. Wie jeden Morgen blickte sie in die Augen von ihrer Schwester, die sie von ihrem Sperrbildschirm aus anlächelte. Für einen kurzen Moment verlor sie sich in Gedanken, ehe sie realisierte, welche Uhrzeit ihr Handy anzeigte. Es war bereits viertel nach acht! Sie hatte also nur noch eine Dreiviertelstunde um sich fertigzumachen und den Trainingsraum zu finden.

Schnell sprang sie aus dem Bett und lief zu ihrem neuen Kleiderschrank. Sie hoffte dort Trainingsklamotten zu finden, da sie am Abend vorher gesehen hatte, dass bereits einige Kleidungsstücke von S.H.I.E.L.D. darin lagen. Fehlanzeige. Das einzige was sie fand, waren Anzüge. Sie war kein großer Anzug-Fan, folglich war sie nicht gerade begeistert. Seufzend schloss sie die Schranktüren und kramte ihre eigenen Sportsachen aus ihrer Schmutzwäsche hervor und roch vorsichtig daran. Ach, das konnte sie ruhig nochmal anziehen. Sie beeilte sich, damit im Bad zu verschwinden.

Als sie sich fertig gemacht hatte, betrachtete sie sich im Spiegel. Das hellgraue Sportshirt war ihr eigentlich ein bisschen zu klein, sie musste sich echt mal ein neues besorgen. Die schwarze Sporthose mit den Reflektoren an den Knöcheln passte ihr dagegen wie angegossen. Halbwegs zufrieden drehte sie sich um und schnappte sich ihre Lederjacke. Das war zwar irgendwie eine seltsame Kombi, aber sie liebte ihre Jacke und ging nie ohne sie aus dem Haus.

Kaum hatte sie ihr Zimmer verlassen, konzentrierte sie sich wieder auf das wesentliche Problem: Sie wusste immer noch nicht, wo sich der Trainingsraum befand und sie hatte nur noch eine Viertelstunde, um ihn zu finden. Schnell kramte sie ihr Handy raus, da ihr etwas eingefallen war.

‚Hi Ryan, kannst du mir erklären, wie ich von meinem Zimmer aus zum Trainingsraum komme?'

‚Ach so und guten Morgen übrigens😅'

Als er nach fünf Minuten noch nicht geantwortet hatte, machte sie sich seufzend auf den Weg zur Eingangshalle. An den erinnerte sie sich immerhin noch und dort würde sie sicher jemanden finden, der ihr den Weg zeigen konnte.

In der Eingangshalle angekommen sah Charlie, dass sie recht hatte, sie würde definitiv jemanden finden, denn es liefen bereits überall Menschen herum. Als sie einen jungen Mann erblickte, der etwa in ihrem Alter war, nahm sie ihren Mut zusammen und sprach ihn an.

„Ähm, Entschuldigung, könnten sie mir vielleicht..."

Sie stockte, als er sich zu ihr umdrehte. Er war einen halben Kopf größer als sie und jedes seiner dunkelbraunen, fast schwarzen Haare lag perfekt. Aus seinen Eisblauen Augen betrachtete er sie, als wäre sie ein nerviges Kaugummi an seiner Schuhsohle und hätten Blicke töten können, wäre sie jetzt wohl nicht mehr am Leben. 

„Was? Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"

Seine genervte Stimme riss sie zurück in die Gegenwart.

„Äh, könnten Sie mir sagen, wie ich von hier zum Trainingsraum komme?"

„Bist du neu hier oder was?", meinte er, und sie glaubte Verachtung in seiner Stimme gehört zu haben.

„Ja, genau, ich bin gestern hier angekommen."

Er warf ihr einen Na-toll-jetzt-kann-ich-mich-auch-noch-um-ein-Kleinkind-kümmern-Blick zu ehe er sagte: „Es weiß zwar wirklich jeder, wo der Trainingsraum ist, aber gut, wenn du unbedingt einen Babysitter brauchst..."

„Lass sie doch einfach in Ruhe Liam und kümmere dich um deine ach so wichtigen Dinge, die du noch tun musst."

Erleichtert drehte sie sich um und blickte in das vertraute Gesicht von Ryan, der mit einem blauhaarigen Mädchen an seiner Seite auf sie zu kam.

„Halt die Klappe Smith", fauchte Liam, ehe er sich umdrehte und durch eine Tür am Rand der Eingangshalle verschwand.

„Morgen Charlie", meinte Ryan gut gelaunt. „Halt dich am besten von ihm fern, er ist unser ach so toller Agent Liam Edwards, der ja alles ach so gut kann und vor allem ach so nett zu jedem ist." Er rollte mit den Augen ehe ein Lächeln sein Gesicht zurückeroberte. „Gut geschlafen?"

„Äh, ja", meinte sie und warf dem Mädchen neben ihm einen vorsichtigen Blick zu.

Ryan schien es bemerkt zu haben, denn er sagte sofort: „Ach so, das ist meine beste Freundin Ivy Johnson. Ivy, das ist Charlie, du weißt schon, ich hab dir von ihr erzählt."

„Hallo", meinte Charlie, während sie Ivy kurz musterte. Sie trug eine enge schwarze Jeans, die an den Knien zerrissen war und ein blauschwarz kariertes Holzfällerhemd, das gut zu ihren leuchtend blauen Haaren passte, welche sie zu zwei Zöpfen geflochten hatte.

„Hi", meinte Ivy und grinste, als sie ihren Blick bemerkte. „Bevor du fragst, ja, ich bin auch Agent, die beste in unserem Alter in Sachen unauffällig sein."

Kurz stutzte Charlie, doch dann machte es klick in ihrem Kopf. Natürlich, niemand würde vermuten, dass ausgerechnet dieses Kaugummi kauende Mädchen mit quietschblauen Haaren eine Geheimagentin war.

Als hätte sie ihre Gedanken gelesen fügte Ryans Freundin hinzu: „Mein Motto: Die Unauffälligkeit liegt in der Auffälligkeit." Sie zwinkerte ihr zu.

„Ich will euch ja ungern unterbrechen Ladies, aber ich muss los, sonst komme ich zu spät zum Training und Charlie auch", meldete sich Ryan zu Wort. „Komm mit Charlie, wir trainieren heute zusammen. Bis später Ivy, wir sehen uns." Mit diesen Worten drehte er sich um und Agent Floyd sah zu, dass sie ihm folgte.

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⏰ Last updated: Jan 05 ⏰

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