5 Days without them: Dark Monsters' Hunt

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Kapitel 1: Die Jagd der dunklen Monster

Es begann wie ein ganz normaler Tag in meinem beschissenen Leben.  Ich wachte auf, es war recht früh. Scheiß Schlafprobleme, die mich um 5 Uhr weckten. Einschlafen konnte ich jetzt auch nicht mehr. Toll. Ich ging ins Bad und machte mich fertig. Ein Blick in den Spiegel und meine langweiligen braunen Augen starrten zurück. Ich war eigentlich ein Durchschnittstyp: Dunkelbraune kurze Haare, die platt auf meinem Kopf lagen und das durch kein Gel der Welt ändern wollten. Ein Durchschnittsgesicht, leichte Augenringe wegen meinem verkackten Schlaf, die Nase vielleicht etwas zu klein und spitz. Ich war nicht besonders groß, nur 1,70 Meter, und dünn wie ein Stock. Für einen 16-Jährigen wie mich eher unvorteilhaft. Ändern konnte ich daran auch nichts, irgendwas von wegen schneller Stoffwechsel oder so. Meinen Klamottenstil könnte man als unauffällig bezeichen, einfarbige Longsleeves und blaue Jeans waren so gut wie alles was ich trug. Wiederwillig begab ich mich in die Küche, wo wie immer eine braune Papiertüte mit meinem Frühstück wartete. Meine Mutter war durch und durch Bürofrau und ging früh zur Arbeit, trotzdem dachte sie jeden Tag an meine Frühstückstüte. Meine Familie war relativ normal, meine Mutter, eine lebensfrohe Frau Anfang 40, und mein Vater, ein strenger Mitvierziger, der mehr Zeit in seinem Büro verbrachte, als Zuhause. Ich war ein Einzelkind, war darüber aber auch ganz glücklich.

Jetzt war es 7 Uhr, so lange hatte ich herumgetrödelt. Nun gab es nichts, was das Unvermeidliche herauszögern konnte. Ich ging hastig zur Bushaltestelle, die direkt in meiner Straße war, und stieg in den vollen Schulbus. Auf in die Hölle. Wie man vielleicht bemerken konnte, hasste ich die Schule. Nicht aber, weil ich keine guten Noten hatte, im Gegenteil, ich war sogar ein relativ guter Schüler, sondern wegen meinen Klassenkamaraden. Sie waren der Grund, warum ich keine Freunde hatte, warum ich meine gesamte Freizeit drinnen verbrachte und mich vor der Welt versteckte, und, warum ich über Dinge nachdachte, über die kein 16-Jähriger nachdenken sollte. Ich wusste nicht, was ich getan hatte, doch seit der 5.Klasse hassten sie mich. Ich wurde nie verprügelt, ihre Methoden waren indirekter, aber nicht weniger qualvoll. Keiner der Lehrer bemerkte je, das etwas nicht stimmte, oder sie wollten es nicht bemerken. In einer Kleinstadt gab es so etwas doch nicht. Mit hängenden Schultern und gesengtem Blick betrat ich meine Klasse und ging schnurstracks zu meinem Platz ganz hinten, abgelegen von den Anderen. "Hey Fickfresse", klang die gehässige Stimme von Roman zu mir rüber. Roman Specht war der Anführer der Klasse und ich hasste ihn wie Pest. Er hatte blonde Haare, die er nach hinten gegellt hatte, und kalte blaue Augen, die mich verachtend anfunkelten. Ich antwortete nicht und starrte auf meinen Tisch. "Hey Faggot, ich rede mit dir!", kreischte er und seine Stimme klingelte in meinen Ohren. Alle lachten und Roman bleckte die Zähne zu einem wölfischen Grinsen.Ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, das etwas anders war, als sonst. Doch bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, kam unsere Lehrerin herein. Vor Lehrern tat meine ganze Klasse immer so scheinheilig, so als wären keine schrecklichen Monster, die mich jeden Tag wie hungrige Tiger umkreisten und mir jedes Selbstbewusstsein nahmen.

Die Stunden zogen nur so an mir vorbei, alles war wie immer, die Anderen quälten mich mit dummen Sprüchen, wann immer sie die Gelegenheit dazu hatten, ich blieb für mich und verfolgte aufmerksam den Unterricht, wie man es eben tut wenn man nichts besseres zu tun hat. In der Pause stand ich wie immer abseits und dachte nach. Während ich gerade über die Unendlichkeit des Universums nachdachte, hörte ich es, unter den zahlreichen fröhlichen Lauten deutlich rauszufiltern. Die nervenzerreißende Stimme von Roman. "Na, Bastard!", schreit er. Die halbe Klasse steht hinter ihm. Wie ein riesiges schwarzes Ungeheuer. Ich antwortete nicht, den Blick gesengt. Dann fiel ich. Geschockt schaute ich nach oben. Julia, ein Mädchen mit gefärbten roten Haaren und dem Mund eines Breitmaulfrosches, stand über mir. In meinem Kopf liefen die Gedanken Amok. Warum hatte sie das getan? Meine Klasse hatte mich doch noch nie angefasst? Ich war für sie wie eine Seuche. Doch da standen sie, und ich lag. Ich spürte einen Tritt in meine Seite, und schloss die Augen, um nicht vor meinen Peinigern zu heulen. Es tat verdammt weh. Ich lag dort, den Kopf zwischen den Händen, und ließ den Schmerz und die Pein über mich ergehen, jede Sekunde den Tränen nahe. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich zitternd da gelegen hatte, hörten sie auf. Es hatte geklingelt. Vorsichtig tastete ich mich ab, Schmerz durchzuckte meinen Körper, aber es schien nichts gebrochen zu sein. Ächzend stand ich auf und schwankte zu den Toiletten. Ich betrat den Raum und starrte in den Spiegel. Was ich sah, ließ die Tränen, die in meinen Augenwinkeln nur darauf gewartet hatten, fließen. Mein ganzer Körper war dreckig, und als ich mein Shirt anhob, sah ich dutzende blaue und lila Flecken. Doch das schlimmste waren die Wörter, die sie mir entgegen geschrien hatten und die jetzt auf meinem Gesicht und meinen Armen standen: Missgeburt, Bastard, Hurenkind, Seuche, Fehler, Luftverschwendung. Ich brach zusammen. Heulend hockte ich auf dem dreckigen Boden der Jungstoilette und starrte ins Nichts.

Ich wusste nicht, wie lange ich dort saß und es war mir auch egal, denn ich hatte einen Entschluss gefasst. Lange war mir die Idee im Kopf rumgeschwirrt, doch jetzt wusste ich, würde ich es machen. Weglaufen. Zittrig, aber dennoch entschlossen schrubbte ich die Wörter weg, zum Glück waren sie nur mit wasserlöslichen Stiften geschrieben worden, und wischte die Tränen hinfort. Nur noch die blauen Blessuren an Armen und Oberkörper zeugten von den Geschehnissen, doch mein Inneres war zerrissen. Keiner mochte mich, selbst meine Eltern verkrochen sich meist in ihren Büros. Vorsichtig ging ich nach Hause, es war keiner dort, der fragen würde, warum ich schon zuhause war. In meinem Zimmer zog ich mich zähneknirschend aus und duschte, dabei winselte ich, als meine Hände meinen Oberkörper streiften. Ich wusch mich, versuchte den Dreck der Erniedrigung fortzuspülen, doch es klappte nicht. Aber ich fühlte mich ein kleines bisschen besser, als ich in einem neuen braunen Pulli und einer hellblauen Jeans in meinem Zimmer stand. Ich war schon immer ein eher logisch denkender Mensch gewesen, daher wusste ich, das ich zuerst packen musste. So schnell es ging kramte ich einen großen Rucksack und meinen Koffer hervor und fing an, Sachen hineinzuschmeißen. Beide Behältnisse füllte ich bis zum Rand mit allem, was ich zum Leben brauchen würde: Klamotten, Shampoo, Duschgel, eine Zahnbürste, Zahnpasta, meinen alten Gameboy mit all meinen Spielen, mein Panda-Plüschtier, meinen Mp3-Player und dessen Ladekabel, allerhand Kleinkram und alles Geld was ich besaß, 400€ in Bar. Ich stellte mein Gepäck im Flur ab und ging in die Küche. Dort packte ich so viel Essen zusammen, wie ich konnte. Es würde ein paar Tage reichen. Ich schrieb keinen Zettel an meine Eltern, sie würden sowieso nicht bemerken das ich nicht mehr da bin. Und so ging ich, mit dem Rucksack auf dem Rücken und dem Koffer in der Hand.

Ich ging zu jener Bushaltestelle, mit der ich wenige Stunden zuvor in die Hölle gefahren bin, und wartete auf einen Bus. Der erste Bus, der kam, fuhr in die nächste größere Stadt, von wo aus ich in einen x-beliebigen Zug stieg. Er würde mir den Weg zeigen. Ich hatte keine Ahnung, was passieren würde, und doch ich hatte keine Angst. Was könnte schlimmer sein als mein bisheriges Leben? Ich war eher aufgeregt, was jetzt kommen würde.


So, die Geschichte beginnt..Es war echt schwierig dieses Kapitel zu schreiben, ich hoffe, ich habe die Gefühle gut eingefangen. Normalerweise mache ich sowas nicht, aber diesmal bitte ich um Feedback, da das hier doch etwas ganz anderes als meine Fanfiktions ist. Also, falls ihr Zeit und Lust habt, schreibt mir doch, was ihr von dem Kapitel und der Geschichte allgemein haltet. :)

Lg ^^

Ps: Unseren mysteriösen Freund könnt ihr euch übrigens ungefähr wie den Jungen auf dem Bild vorstellen, bloß ohne Plugs und etwas platterem Haar. :D

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