Der Anfang und das Ende

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gewidmet an Cysgodol

Akin:

Ich lief durch die Straßen Paris'. Mein Assasinenmantel verdeckte mich und die Nacht verdeckte meinen Mantel.

Die meisten Lampen waren aus wodurch es gespenstisch dunkel war. Es fühlte sich so an, als ob meine Schritte auf den unbefestigten Wegen von der Dunkelheit aufgesogen wurden. Die einzigen Geräusche hörte man von den Kneipen und Bars welche um diese Zeit wohl nur noch betrunkene Taugenichtse und Dirnen beherbergten.

Ich war auf dem Weg zu meinem Arbeitgeber. Nein, kein Assasine, sondern Templer. Ja, ich war ein Verräter meiner Freunde und Kameraden, jedoch bin ich der Meinung, dass jeder selber wissen muss, was das beste für ihn ist. Ich habe meine Entscheidung schon längst getroffen.

Schweigend und mit gesenktem Kopf betrat ich eine kleine Kneipe. Die Lichter waren gedimmt, die wenigen Leute in dem Raum waren leise. Ich setzte ich auf einen holzhocker an die unbewirtete Theke und ließ meinen Blick unbemerkt über die Gäste schweifen. Sicherheitshalber fuhr ich meine versteckten Klingen kurz ein und aus. Sie funktionierten einwandfrei.

"Man spielt nicht mit Waffen, mein junger Herr"

Ein Mann mit tiefer stimme ließ sich schwer auf den Hocker neben mich plumpsen. Er war schon etwas älter und leicht rund.

"Es kommt drauf an, für was man sie benutzt, Monsieur Dupon"

Es war mein Mann, mein Auftraggeber.

"Da haben sie recht", seine schmutzige lache hallte in dem kleinen Raum wieder.

"Nun denn, kommen wir zum Geschäft. Es heißt, sie hätten einen neuen im Bunde der Assasinen. Er soll besonders sein. Kennen sie ihn?"

Natürlich. Wie könnte ich auch nicht?

"Phillippe. Aber er ist nicht besonders. Nur etwas vorlaut"

"Das bedeutet er verbreitet viele lügen? Nun denn, dann wird er ja viel tolles über seine neuen Kameraden harausposaunen können. Naja, so lange mir nichts zu Ohren kommt, ist alles in Ordnung. Jedenfalls", er atmete einmal tief durch, "ich hätte gerne, dass du mir etwas.. bestimmtes aus der Schatzkammer der Assasienen bringst. Eine Brosche ist es. Ich wette du weißt, welche ich meine?"

Ich nickte. Die Brosche will jeder.

"Ich hol sie dir"

Mit diesen Worten ließ der Mann zwei silberne Geldstücke auf dem Tisch liegen und ging ohne ein weiteres Wort hinaus. Wenige Minuten später tat ich es ihm gleich.

Phillippe:

Es wurde Abend. Die Sonne senkte ich langsam über die Dächer der Häuser und ich stand von meinem Platz auf. Den Tag über hatte ich mir frei genommen. Die letzte Woche hat mich für diese miternährt. Somit konnte ich nach Herzenslust tun und lassen was ich wollte.

Ich legte den Goldbetrag für mein Essen und Trinken auf den Holztisch und setzte meinen Fuß in Richtung Ausgang. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Vorsichtig spähte ich nach hinten.

"Schleich dich nie wieder so an mich ran, Thomas!", zischte ich ihn erzürnt an.

"Ist doch alles in Ordnung. Bleib ruhig. Ich wollte sich nur fragen, ob wir schichten tauschen könnten?", fragte er mich und schaute mich bettelnd an.

Ich seufzte.

Stimmt ja, normalerweise hätte ich morgen Mittag Dienst und müsste auf die Assasinenschatzkammer aufpassen. Diesen Dienst mussten immer die neuesten Mitglieder des Bundes übernehmen, also ich.

Ac ~ Tödliche Liebe ~ Oneshot (boy x boy)Where stories live. Discover now