❀Kapitel 21: Der Kuss❀

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Claire POV

Meine Welt war zusammengeschrumpft, hatte sich auf die paar Zentimeter zwischen mir und dem Bett mit Lloyd darauf reduziert. Ich saß neben ihm, den Kopf auf meinen verschränkten Armen, die über die kalte Matratze seines Bettrandes ragten. Meine Augen starrten nur ins Leere, mein Herz fühlte sich zersplittert an. Zwei Wochen waren vergangen, ohne irgendeine Veränderung in seinem Zustand. Täglich hatte ich Zane belagert, ihn immer und immer wieder gefragt. Doch sein stummes Nein war ein immerwährendes Echo des Schmerzes in meiner Seele.

Tag für Tag flüsterte ich ihm Geschichten ins Ohr, Erinnerungen, die unser gemeinsames Lachen zurück bringen sollten, doch er antwortete nicht mehr. Jedes Wort ein kleines Bekenntnis meiner verzweifelten Seele. Jedes Schweigen ein Stich ins Herz.

,,Zwei Wochen sind schon vergangen, Lloyd. Wird es nicht langsam Zeit aufzuwachen?", versuchte ich, den Schmerz mit Ironie zu bemänteln, doch die Schwere lag wie Blei auf meiner Zunge. Seine Hand zu halten, zu fühlen, dass er noch immer kämpfte, das war mein einziger Trost.

„Du darfst nicht gehen, hörst du? Du darfst einfach nicht...", sprach ich leise und doch vehement.

Mit bebender Stimme fuhr ich fort: „Du hättest mich loslassen müssen, dort oben auf der Klippe. Jetzt mir noch zu gestehen, dass du mich liebst und dann in diesem totenähnlichen Schlaf zu verharren... Das ist nicht fair, Lloyd. Ich zerbreche daran."

Instinktiv vergrub ich meine Hände in der Kante des Betttuches, als könnten sie mir einen Halt geben, der sonst nirgends zu finden war.

Mein Schmerz vermischte sich mit einem bitteren Lachen. „Bei unserer ersten Begegnung wollte ich nichts von dir wissen, und jetzt sitze ich hier, finde keinen Schlaf, habe keinen Appetit. Das Leben ohne dich fühlt sich leer an, völlig bedeutungslos."

Ich lehnte mich vor, mein Gesicht so nah an seinem, dass unsere Atemzüge sich beinahe vermischen konnten. „Bitte wach auf. Ich kann damit nicht leben, wenn du stirbst."

„Mit wem soll ich denn sonst auf Missionen gehen und über Cole und Jay tratschen?", versuchte ich eine Spur von Humor einzuflechten.

Ich fühlte, wie das Gewicht meiner Welt auf meinen Schultern ruhte. Meine Augen waren müde vom Weinen, rot und geschwollen, doch fanden keine neuen Tränen mehr ihren Weg nach außen.

Das Klopfen an der Tür holte mich jäh aus meinen Überlegungen, und Kai trat ein. Seine Augen spiegelten die gleiche Schwere wider, die auch mich gefangen hielt.

„Hat sich etwas an seinem Zustand geändert?", fragte Kai mit leiser Stimme.

Ich schüttelte nur resigniert den Kopf.

,,Claire, du musst etwas essen und du brauchst Schlaf. Du bist übermüdet. Ich weiß, das mit Lloyd nimmt dich mit, es nimmt uns alle mit, aber wenn du so weiter machst...", sagte er mit einer Ernsthaftigkeit, die keinen Widerspruch duldete.

„Ich habe keinen Hunger, Kai."

Der Meister des Feuers legte sanft eine Hand auf meine Schulter, und ich hob müde den Blick zu ihm. „Bitte, Claire. Es tut mir weh, dich so zu sehen."

„Wie kann ich normal weiterleben, wenn er an der Schwelle zwischen Leben und Tod steht?", fragte ich verzweifelt.

Er gab ein warmes, trauriges Lächeln von sich. „Würde Lloyd wollen, dass du dich selbst vernachlässigst?"

Ich wusste, Lloyd hätte das nicht gewollt. Kopfschüttelnd gab ich nach.

„Dann lass uns das ändern", sagte er und sein leiser Humor war ein kleiner Lichtstrahl im Nebel meiner Trauer. „Ich kann zwar nicht so gut kochen wie Cole oder Zane, aber ich verspreche dir, die Küche wird stehen bleiben - nicht wie nach Jays Kochversuchen", versuchte er die Stimmung zu heben.

Ninjago: Fight of Love {FSK18} (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt