❀Kapitel 23: Zwischen Liebe und Verwirrung (2)❀

238 87 31
                                    

───✱*.。:。✱*.:。✧*.。✰*.:。✧*.。:。*.。✱ ───

Liam POV

An diesem regnerischen Nachmittag beobachtete ich die trüben Pfützen auf meinem Weg zum Dojo und fühlte, wie meine Schritte beinahe synchron mit jedem Tropfen aufschlugen, der vom grauen Himmel fiel. Eine seltsame Unruhe hatte sich in das schleppende Geräusch meiner Schuhe gemischt, ein Echo der Sorgen um meine Schwester und der bevorstehenden Konfrontation. Heute war der Tag, an dem ich endlich Antworten von Lloyd fordern würde. Doch da war auch das unbestimmte Gefühl, dass diese Antwort vielleicht nicht das sein würde, was ich hören wollte.

Als ich das Dojo betrat, bemerkte ich sofort Lloyds präzise Kicks und Punches, die die Luft förmlich durchschnitten. Ich wusste, dass ich hier nicht war, um seine Technik zu bewundern, sondern um eine ernste Angelegenheit zu klären. Als er mich sah, stoppte er und richtete seinen verschwitzten Blick auf mich.

„Oh hey Liam, was gibt's?", fragte er, als wäre nichts gewesen.

Tief durchatmend bereitete ich mich auf das Gespräch vor. „Dasselbe könnte ich dich fragen. Was gibt's Neues - abgesehen von der Tatsache, dass du und meine Schwester ... nun, ihr wisst schon?", sagte ich mit einem unwillkürlichen Augenrollen und einem tiefen Seufzer, um meine innere Anspannung zu verbergen.

Lloyds Reaktion war fast komisch - wenn die Situation nicht so ernst wäre. Er errötete wie ein Schuljunge. „Du ... du weißt Bescheid?", stotterte er, unfähig, meinen Blick zu halten.

„Ja, ich weiß Bescheid", bestätigte ich und sah, wie seine Hände sich suchend zu seinem Nacken bewegten. „Bist du deswegen wütend?", hauchte der Blondhaarige dann, als ob er befürchtete, meine Antwort könnte jeden Moment wie ein Urteil über ihn hereinbrechen.

„Verärgert? Nein. Aber es kümmert mich schon, wenn du meiner Schwester nach so einer Verbindung aus dem Weg gehst und sie dann am Ende traurig vor meiner Tür steht", entgegnete ich, diesmal mit einer festen, ernsten Stimme, die meine eigene Sorge widerspiegelte. „Sag mir, Lloyd, liebst du Claire wirklich, oder ist das alles nur ein Spiel für dich? Denn wenn es das letztere ist, dann hör auf ... jetzt sofort."

Ich konnte sehen, wie er rang. „Ich liebe sie, Liam. Ich wollte nie, dass sie leidet", gestand er, und seine Hände bewegten sich wild, als würden sie nach einer unsichtbaren Lösung tasten.

„Aber warum meidest du sie dann?", bohrte ich nach, nicht vorbereitet, das Thema so leicht fallen zu lassen.

Lloyd schien zu schrumpfen, seine Stimme leiser. „Das ist komplizierter, als es scheint ...", begann er, bevor er resignierte und die Worte wie eine Last von sich warf. „Kai. Er hat mich gebeten, Claire fernzubleiben, weil er selbst Gefühle für sie hat."

Ein Puzzleteil fiel an seinen Platz in meinem Kopf. „Du schämt dich also, weil du deine eigenen Gefühle entwickelt hast und nun denkst, du verrätst einen Freund?"

„Genau das", gab er zu. „Ich liebe sie, aber Kai ist wie ein Bruder für mich."

Die Situation war verzwickt, aber ich hatte keine Geduld für dieses Hin und Her. „Lloyd, sprich mit Claire. Erklär es ihr, bevor es zu spät ist", riet ich ihm.

„Aber ... wird sie mir überhaupt zuhören?", zweifelte der grüne Ninja.

„Besser du findest es heraus, bevor sie dich umbringt", scherzte ich und hoffte, die Stimmung ein wenig zu lockern.

„Das würde sie nicht... würde sie?", fragte er unsicher und sein besorgter Blick streifte mich.

„Du willst das besser nicht herausfinden", sagte ich schmunzelnd und zwinkerte ihm zu, ehe ich das Dojo verließ.

Ninjago: Fight of Love {FSK18} (GER)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt