Wie tröstet man Hanji?

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„Wie tröstet man Hanji?" Diese Frage stellte sich Levi, während er auf die Titanen-Liebhaberin runterschaute, die vor ihm auf den Knien saß und heulte als gäbe es kein Morgen. Dabei schluchzte sie ständig: „Ich hasse Sie, Hauptmann! Ich hasse Sie mehr als alles andere auf der Welt." Eren, Mikasa, Armin, Kommandant Erwin und Jean standen um die beiden herum und warfen Levi einen Blick zu ,der sehr gut zu verstehen gab, was sie ihn am liebsten fragen wollten, sich aber aus Höflichkeit nicht trauten: „Was hast du nur angestellt, damit jemand wie Hanji wie ein Baby flennt?"

Levi hatte schon alles Menschenmögliche versucht um Hanji zu beruhigen, leider vergebens. Jetzt jedoch, nach dem er ihr Gejammer schon über eine halbe Stunde hinweg ertragen musste, war das Fass am überlaufen. Er packte Hanji an den Schultern und zog sie hoch damit sie wieder, mehr oder weniger, vernünftig stand. Er blickte ihr tief in die Augen und brüllte Zeter und Mordio um aus ihr heraus zu quetschen was er wissen musste: „MEINE FRESSE HANJI! JETZT HÖR SOFORT AUF ZU WIENEN! DEINE STIMME GRENZT WENN DU FLENNST SCHON AN KÖRPERVERLETZUNG! WAS HAB ICH DIR DENN BITTE SCHÖN ANGETAN, DASS DU WIE EIN KLEINKIND RUMHEULEN MUSS?" Angesprochene schluckte den Rest ihrer Tränen hinunter und brauchte eine Weile bis sie eine Antwort gab. „Bei unserer letzten Mission, war ich gerade dabei einen wundervollen Titan zu untersuchen. Ich musste einfach wissen wie er wohl von Innen aussehen würde. Aber dann mussten Sie unbedingt dazwischen kommen und ihm den Nacken aufschlitzen! Jetzt ist er komplett HINÜBER! VIELEN DANK AUCH!", „Ich dachte das Vieh wäre dabei dich aufzufressen! Ich wollte dir nur helfen!", entgegnete Levi zu seiner Verteidigung. Hanji senkte ihren Blick und es herrschte erneut Stille. Plötzlich brach die Braunhaarige das Schweigen und meinte nur: „Glauben sie wirklich ich wüsste mir nicht selber zu helfen, Hauptmann?" Levi antwortete nicht. Er linste sie nur an. Als Hanji erneut in Tränen ausbrach und „Sie haben meinen Titan zerstört!" kreischte, kam Levi zu dem Entschluss es wieder in Ordnung zu bringen. Nur wie? Ihr einen neuen Titan fangen? Nein, dann würde sie nur glauben er würde ihr tatsächlich rein Garnichts zutrauen. Ihr erlauben Eren nach Herzenslust zu untersuchen? Das kam auch nicht in Frage, da eben dieser sich selbst betäubt noch wehren würde. Ihm blieb also nur noch eins übrig: Sich Hanji selbst anbieten, damit er alles tut was auch immer sie verlangen würde. Er rüttelte Hanji, um sie wieder halbwegs auf den Boden der Tatsachen zurück zu befördern und erläuterte seinen Vorschlag: „Ich tue alles was du verlangst, aber im Gegenzug dafür, musst du mir Versprechen dich nicht mehr wegen irgendwelchen Scheiß-Titanen auszuheulen. Ist das klar?" Erwin äußerte daraufhin seine Meinung: „Sie sind sich auch bewusst was sie da tun, oder?", „Ja das tue ich. Auch wenn ich es zu 99,9% Prozent bereuen werde." Hanji sah Levi nur verdutzt an da sie noch ein paar Augenblicke brauchte um das Ganze zu verdauen. Als sie die Nachricht endlich erreichte, konnte man förmlich eine kleine Glühbirne über ihrem Kopf angehen sehen! Sie schlug mit der rechten Faust auf ihre linke flache Handfläche, packte Levi am Arm und schleppte ihn in die nächstbeste Umkleidekabine, die sie finden konnte. Die anderen glotzten den zwei nur hinterher und warteten bis sie wiederkamen. Als die beiden nach zwanzig Minuten immer noch nicht wieder aufgetaucht waren, waren sie an dem Punkt angelangt einen Suchtrupp loszuschicken.

Genau in der Sekunde rief Armin: „Da kommen sie!" Und zeigte aufgeregt in eine Richtung. Die anderen blickten dorthin und konnten einfach nicht glauben was sie dort sahen. Ihre Kinnladen knallten wortwörtlich auf den Boden, als Levi und Hanji, welche wieder wie ein Honigkuchenpferd lachte, vor ihnen standen. Hanji sah so aus wie sie es immer tat, jedoch Levi wurde in ein rosarotes Kleid mit Rüschen, Schleifen und einer unschönen Überdosis an Glitzer gesteckt. Auf seinem Kopf war eine kleine Schleife und in seiner Hand hielt er eine gigantische bunte Zuckerstange. Jean erkundigte sich: „Hauptmann Levi, was ist passiert? Sie sehen aus als seien sie von einem Kindergeburtstag geflüchtet." Levi beantworte seine Frage nicht. Auf seiner Stirn pochte seine angeschwollen Ader wie verrückt. Hanji bückte sich zu ihm runter und flüsterte ihm ins Ohr: „Sie wissen was sie mir versprochen haben zu machen, Hauptmann?" Als Antwort pochte seine Ader nur noch extremer. Hanji nahm ihm bei der Hand, führte ihn weg und deutete den anderen mitzukommen. Am Ziel angekommen bemerkte der Rest der Soldaten, dass sie vor einer Bühne standen. Sie starrten alle gebannt auf die Bühne. Als sich der Vorhang hob kam Hanji auf die Bühne gelatscht und blieb in der Mitte stehen. Sie drehte sich zum (etwas kleinem) Publikum und kündigte an: „Ladys and Gentleman! Ich danke ihnen für ihre Geduld, doch nun wünsche ich ihnen viel Spaß mit unserem Hauptmann Levi und dem Lied PONPONPON!!" Erneut knallten den anderen ihre Kinnladen auf den harten Boden in der Hoffnung sich nur verhört zu haben. Als jedoch Levi in seinem Kleidchen auf die Bühne kam und mit singen anfing, konnten sie nicht anders als in lautes Gelächter zu fallen und Levi schwor, sich wenn er das nächste Mal sehen würde, dass Hanji in Gefahr sei, würde er sie den Titanen auf einem Silbertablett servieren.

Wie tröstet man Hanji?Where stories live. Discover now