01 - New Boy

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Ich lag da. In meinem Bett, dem schönsten Ort der Welt. Es ist weich und was noch besser ist, es ist Mein Bett. Das macht es zu etwas besonderem. In diesem Bett hatte ich schon viel erlebt. Und nein, nicht das, an das ihr jetzt denkt.(ihr kleinen Schlingel:P)
Ich besitze dieses Bett seit meinem 9. Lebensjahr und bin damit schon überall hin gereist.
Von Willi Wonka in die Schokoladenfabrik, in der wir die "Schokolat de Olive" kreiert hatten, welche aus einer Vollmilchschokolade mit einer leckeren Kirschcreme bestand, bis nach Spanien wo ich mit meinen 9 Jahren am Strand lag, und schlief. Ja, dieses Bett hat schon so einiges mitgemacht.
Reisen in andere Welten, kleine Unfälle... Wie zum Beispiel als ich in der Schokoladenfabrik das Klo einfach nicht gefunden hatte, und ein Umpalumpa herhalten musste, und verschlafene Nächte... Solche wie zum Beispiel diese.
Ich öffnete langsam verschlafen ein Auge um auf meinen Wecker zu spähen. 7:58Uhr zeigte dieser an. Geschockt sprang ich auf. In zwei Minuten fing die Schule an und ich durfte die verdammte letzte Physik Stunde vor der Klausur nicht verpassen.
Ich sprang von einem Bein auf das andere. Was tu' ich jetzt???
So schnell wie ich konnte humpelte ich zum Fenster und zog erstmal die Jalousie hoch.
,,Was machst du denn für einen Lärm?", fragte mein Bruder Mike, der seinen Kopf durch den Türschlitz durchschob.
,,Ich hab verschlafen.", stotterte ich. ,,Deine Lehrerin hat angerufen, die ersten zwei Stunden fallen heute aus, hat sie gesagt... Und... Ach, ja, ganau, bei Fragen zum Klaus sollst du..."
Er kratzte sich kurz am Kopf.
,,Ach ja, sollst du auf irgend einer Seite in deinem Phy... ... ... Buch nachschauen."
,,Zu welchem Klaus? Meinst du die Klausur?"
Er nickte hektisch und verschwand sofort. Ich hörte, wie er die Treppe hinunter stolperte.
Ich seufzte und fuhr mir einmal durch die Haare. Dann öffnete ich die Tür und vor mir stand ein Junge.
Er war ca. So alt wie ich und einen halben Kopf größer wie ich. Seine rabenschwarzen Haare standen wild von seinem Kopf ab. Er hatte dunkle Augen, die ich aufgrund des schlechten Lichtes nicht genau erkennen konnte, und strahlend weiße Zähne, mit denen er mih angrinste und mich mit einem ,,Hallo" begrüßte.

Ich musste mich kurz fassen, dann sah ich ihn verschlafen und genervt zugleich an.
,,Was willst du hier, wer bist du und was tust du vor meinem Zimmer, bist du mein Stalker?"

Sein Lächeln verblasste und er blinzelte mich nur an.

Ich quetschte mich an ihm vorbei und ging auf die Treppe zu. Ich hörte wie er mir hinterher lief und nun neben mir ging.
,,Deine Mutter meinte... Naja, ich solle dich holen.", Rechtfertigte er sich.
,,Tja, das hat mein Bruder schon gemacht."
Ich blieb ruckartig stehen. ,,Und du hast meine Frage nicht ganz verstanden. Ich fragte nicht, was du vor meiner Tür machst, sondern hier, in meinem Haus. Und, ich wiederhole mich ungern aber, wer bist du?"
Er holte einmal tief Luft, und ich würde zu gern wissen, Was er sich dachte.
,, Mein Name ist Ethan, ich bin dein Nachbar und deine Mom hat mich und meine Familie zum Essen eingeladen. Da du gefehlt hast, sollte ich dich holen, ich wusste aber nicht das Mike das schon getan hat. Zufrieden?",fragte er monton.
Ich nickte und ging die Treppe hinunter.

Kurz darauf stand er schon wieder neben mir.

,,Dein Pyjama ist echt... Heiß."

Ich sah an mir herunter. Ich trug ein Tweety Top und eine graue Hotpen.
Da der Sarkasmus in seiner Stimme nicht zu überhören war, antwortete ich:,,Danke!"

Anschließend ging ich in das Esszimmer und setzte mich auf meinen Platz.
,,Morgen. ", Murrte ich und sah mich um.
Der Tisch war gedeckt mit Joghurt, Brötchen, Croissants etc.
Gegenüber von mir setzte sich Ethan. Neben ihm saß ein kleiner Junge, wohl möglich sein Bruder und auf der anderen Seite eine Frau, wahrscheinlich seine Mutter.

,,Hallo Olivia, ich bin Arisa. Das ist mein älterer Sohn Ethan und mein kleiner, Jack, guten Morgen.", Sagte die Frau neben Ethan, welche also Arisa hieß.

Ich lächelte sie an.
,, Hi"
Dann stand ich auf.
,, Mom, kommst du kurz mit, in die Küche?"
Sie nickte und wir beide verschwanden.
,,Guten Morgen, Schatz. Du siehst total hübsch aus."
,, Hübsch? Mom, ich bin gerade erst aufgestanden. Ich kann gar nicht Hübsch aussehen. Und wie kommst du dazu Ethan einfach hoch zu schicken und mich auf zu wecken? Einen wild fremden!"

,,Mausi, ich finde, du brauchst mehr Gesellschaft."

,,Ich habe Gesellschaft!"

,,Ach ja, wen denn? Deine Bücher und der Computer zählen nicht!"

,,Mom, darum geht es jetzt nicht!"

,,Livy, weißt du, aus welchem Grund wir hier wohnen? Wieso wir hier her gezogen sind? Dass du Freunde findest und dass..."

,,Sich das alles nicht wiederholt, schon klar. Mama... Gib mir Zeit, ich bin bald 18."

,,Du hattest 2 Jahre Zeit."

Ich schnaubte. Dann drehte ich mich um und holte eine Schüssel aus dem Schrank, den Naturjoghurt aus dem Kühlschrank und gab davon zwei Kleckse in meine Schüssel.

Ich hörte wie Mama seufzte und zurück ging. Ja klar, sie hat das alles nur wegen mir getan. Wegen der depressiven Tochter und nicht wegen der heißen Arbeitskollegin, bei der Mom immer Angst hatte Das würde sie mit ihr betrügen. Nein, es ging immer nur um mich.

Ich nahm die Schüssel und einen Löffel und setzte mich zurück.

Während sich die anderen unterhielten aß ich meinen Joghurt.als ich fertig war, räumte ich die Schüssel auf und zog mich um.
Ich zog eine blaue Jeans und ein graues T-Shirt an.

Ich holte mein Handy. Keine Nachricht, wie sollte es auch anders sein? Ich steckte meine Kopfhörer an, steckte sie mir in die Ohren und ward mir meinen Rucksack auf den Rücken. Dann ging ich die Treppe wieder hinunter, wo die anderen lauthals lachten. Ich zog mir meine schwarzen Chucks an und ich rief:,,Ich bin dann weeeeeg"
,,Schatz, warte!", Hörte ich meine Mutter rufen.
Ich verdrehte genervt die Augen.

Ich schlürfte müde in das Esszimmer. Mama, Ethan und Arisa standen auf.

Was soll das jetzt werden?!

,,Nimmst du Ethan bitte mit zur Schule?", Fragte meine Mutter.
,,Äh, wieso?"
,,Weil ich nicht weiß wo die Schule ist!", Meldete sich Ju zu Wort.
,,Na gut.", Brummte ich und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren.

Ich ging in den Hausgang und Ethan trottete mir hinterher.

✒1046 Wörter
✍09.07.2016
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TMX

Promise MeWhere stories live. Discover now