Weihnachtswunder

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Überall Menschenmassen, angenehm süßer Duft ziert die Straßen der Stadt und ein Meer aus Lichtern füllt die noch so dunkelste Ecke mit wärme. 
Genau das war Tokyo zur Weihnachtszeit. 

Während alle in festlicher Stimmung waren, gab es mindestens eine Person die das alles kalt ließ. Haruka Nanase lebte mittlerweile seit 4 Monaten in der großen Stadt - die ihn manchmal überforderte - und genauso lange hatte er Rin nicht mehr gesehen. 
Die beiden tauschten sich via Skype jeden Abend aus. Ihre Fortschritte, ihre Ergebnisse sowie ihre Erlebnisse. 
Wie ein Rotes band, waren sie aneinander gebunden, sowohl Rin wie auch Haru spürten es. 
Doch seid nun 3 Tagen herrschte Funkstille. Der Rothaarige ließ kein einzigstes Lebenszeichen mehr von sich hören. 
Haru versuchte ihn zu erreichen - jeden Abend und mit jedem Rufzeichen schmerzte es mehr und mehr. 

Seine schlimmste Befürchtung schien eingetreten zu sein. Rin hatte ihn vergessen. Der Schwarzhaarige wusste, wie hart er trainierte und das Tag für tag. 
Also war es nur eine Frage der Zeit bis der faden reißen würde (?) 
Tiefblaue Augen füllten sich mit Tränen doch keine einzige lief über die kalten Wangen des Schwimmers. 
Stattessen viel sein leerer einsamer Blick in den bewölkten grauen Winterhimmel. 

Schon morgen war heilig Abend. Makoto fuhr zu seiner Familie. Zwar schlug er vor das Sie alle zusammen bei ihm die Weihnachtszeit verbringen könnten doch Haruka lehnte ab - was auch Rei und Nagisa traurig stimmte. 
Der Freestyle Schwimmer war nicht in Festtagsstimmung . Für ihn würde der morgige Tag auch nicht anders als all die anderen sein.
Einen einzigen Wunsch hatte Haru jedoch. Nichts würde ihn glücklicher machen als ein Lebenszeichen von Rin. 

Der Nächste morgen brach herein. Kleine Kristalle zierten die Fensterscheiben und draußen durchzog eisige Luft die Stadt. 
Haruka saß schon seit einigen Minuten in seiner Badewanne. Sein leerer Blick spiegelte sich an der Wasseroberfläche. 
Er wollte so verharren - den ganzen Tag, doch seine Gedanken quälten ihn innerlich. 
Was Rin wohl gerade macht?...... Und mit wem? 
Diese Fragen stellte sich der Blauäugige immer und immer wieder. 
Er wollte vor seinen Gedanken flüchten, so zog er sich an, streifte sich nicht mehr als eine dünne Jacke über und verließ sein Apartment.

Ziellos lief Haru durch die Stadt, nahm andere Leute nicht einmal wahr. 
Unbewusst fand er sich im Park wieder. Vor ihm ein großer See, eine hauchdünne Eisdecke überzog das Wasser. 
Gedankenverloren setzte sich Haru ans Ufer und tauchte seine rechte Hand in das eiskalte nasse blau. 
Sein inneren war so dunkel, leer und einsam das Er die schmerzliche Kälte an seinem Körper, so wie an seiner Hand nicht einmal wahrnahm. 
Er wollte einfach das Wasser spüren... 

Währenddessen kahm ein kleiner großer Weihnachtsengel in Tokyo an. 
Von einem weit entfernten Kontinent Kahm er nur für eine besondere Person angeflogen.

Vor der Tür Haru's angekommen musste er jedoch feststellen das auf Sein klingeln niemand reagierte. 
Doch kannte der Engel den schwarzhaarigen nur zu gut und konnte erahnen das nicht abgeschlossen war. 

„Der ändert sich auch nie ", kommentierte Rin lächelnd und trat herein. 
Nachdem er sich versicherte das Haru nicht da war, nutzte dieser die Gelegenheit um seine Wohnung weihnachtlich zu dekorieren.
Ein kleiner Weihnachtsbaum, überall Kerzen und Lametta, das im Licht glitzerte. 

Einige zeit verging und von Haru war weit und breit nichts zu sehen. 
Rin beschloss ihn zu suchen, eigentlich in Tokyo fast unmöglich doch wo würde so ein Wasser Narr wie Haru wohl aufzufinden sein?

Der Rothaarige machte sich auf den Weg zum Park. 
Suchend blickte er sich um und sah von Weitem eine Person. Diese saß am Wasser und hielt seine Hand ins Wasser.

Der Junge mit den meeresblauen Augen harte wirklich noch in der Position wie er angekommen war aus. 
Haru war schon ganz blass und seine Hand schon leicht blau. Es herrschten Minustemperaturen aber er rührte sich keinen Millimeter. 
Mit seinem Gedanken im Meer versunken merkte Haru plötzlich, wie sich ein warmer schal um seinen Hals schmiegte. 
Die noch zuvor leeren Augen fingen an zu glitzern. 
Diese Geruch, diese wärme - er kannte sie nur zu gut. 

„Hey du Idiot, bist du jetzt völlig lebensmüde geworden?!!!! " , eine ermahnende Stimme ließ Harukas Herz schneller schlagen. 
Sich zögernd umdrehend blickte er in dieses warme fröhliche Lächeln, was ihm so sehr fehlte. 
„... Rin?! "  
Der Genannte schaute den schwarzhaarigen glücklich an und prompt bildeten sich kleine Tränen. 
Er zog den komplett überraschten Haru zu sich und es folgte eine Umarmung. 
In Rins Armen spürte er, wie sich sein Inneres wieder mit wärme füllte und sie lösten sich wieder.

„Die Überraschung scheint ja geglückt zu sein. " erwiderte Rin während Haru ihn nach wie vor anstarrte als wäre er ein Geist. 
Plötzlich packte der Rotschopf nach seiner Hand. 
„was machst du hier eigentlich??  Deine Hand muss schon total taub sein und du bist komplett unterkühlt!!! Unvernünftig wie eh und je. Komm ich bring dich nach Hause "
Haruka spürte seine warme Hand, doch brachte er den ganzen Weg über keinen einzigen Ton hervor. 

Zu Hause angekommen traute der Freestyle Schwimmer seinen Augen kaum. 
„Fröhliche Weihnachten Haru " ,entgegnete ihm eine warme Stimme und indem Moment brach seine Mauer zusammen und es kullerten kleine Tränen aus den blauen Augen. 
Noch bevor Rin reagieren konnte umarmte Haru ihn so fest das beide nach hinten vielen.
„danke " flüsterte der Delfin leise aber glücklich. 
Beide lagen unter dem Weihnachtsbaum und tief blaue Augen trafen auf Feuer rote. 
Rins Wangen erröteten etwas und er sah glücklich zur Seite. 

Haru wickelte sich den schal ab und sah ihn an . 
„Du hast ihn immer noch... "
Der größere von beiden lächelte leicht. 
„Du erkennst ihn.....Der schal bekleidet mich schon mein halbes Leben. Behalt ihn. " 
„aber... "
„Du gehörst zu meinem leben dazu und ein Teil von mir wird immer bei dir sein. Also nehm ihn einfach! ", Rin war leicht verlegen und Haruka so unendlich gerührt, dass er stumm zu Boden sah. 

Einige Minuten der Stille vergingen, bis der Rotschopf all seinen Mut zusammennahm und Haru zu sich zog . 
„Rin? ", weiter kahm der schwarzhaarige nicht. Ehe er sich versah, trafen warme sanfte Lippen auf seine. 
Ein angenehmes kribbeln entfachte sich in beiden und nach kurzem Zögern erwiderte Haru den Kuss, der sich schnell in ein leidenschaftliches Zungenspiel verwandelte. 
Umgeben vom warmen Kerzenschein ließen sie ihrer Liebe endlich freien Lauf. 

Einige zeit später lagen beide angekuschelt unter dem Weihnachtsbaum - bedeckt mit einer Wolldecke. 
„Rin...... wärst du nicht lieber bei deiner Familie zu Weihnachten? ", nuschelte Haru zögernd in die Decke. 
„Ich fahre morgen zu ihnen..... und du kommst mit Idiot!  Außerdem.... ", Der Rotschopf beugte sich über seinen Freund und flüsterte ihm ins Ohr. 
„All I Want For Christmas Is You "

All I Want For Christmas Is YouWhere stories live. Discover now