Wenn der Hai den Panda frisst

Liebesbrief

Die Sonne durchbricht langsam die Stille der Nacht. Im Nebel der Morgendämmerung zwitschern die ersten Vögel ihr Konzert.
Die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf und erblüht langsam aber stetig in ihrer vollen bracht.
So wie der frische Wind.- begleitet vom lauen frühlingsduft die neue Jahreszeit ankündigt bringt er noch etwas mit sich - etwas das gerade seinen unaufhaltsamen lauf nimmt.

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Die Schulglocke kündigte den Schulschluss des heutigen Tages an.
Gou die selbst ernannte Managerin des Iwatobi Swimm Club's befand sich bereits am Pool der Schule und wartete im Sonnenschein, der an den noch recht kühlen Tagen wärme spendete auf ihre Jungs.
„ Haaaach.Wo bleiben die denn schon wieder? Wir wollten doch den neuen Trainingsplan besprechen " , schmollte die Rothaarige vor sich her, während Sie ungeduldig etwas herumlief.
Eins war sicher. Sie würde den vieren wieder eine ordentliche Predigt in Sachen Pünktlichkeit halten.
„ Nanu ? ... " , schnell wurde das liebenswerte Mädchen aus ihren Gedanken gerissen.
Ein Brief. Am Schultor mit einer Seidenen schleife befestigt.Scheinbar so unschuldig in Rosa gehüllt, fiel in ihr Blickfeld.
„ Ein Brief ? Wieso habe ich den eben nicht bemerkt?",kurz schaute sich das liebenswerte Mädchen fragend um,doch weit und breit keine Menschenseele.

„ GOOUUU CHAAAAAN !!! " , hörte man von Weitem eine quirlige Stimme rufen, woraufhin die benannte kurz aufzuckte.
„ Nagisaa. Erschreck mich doch nicht so und du sollst mich doch endlich Kou nennen" , der jüngste des Teams machte fröhlich vor ihr halt.
„ Aber habe ich doch getan " , kahm es unschuldig und mit einem Liebenswerten lächeln von seinen Lippen.

„ Beruhigt euch" , erklang plötzlich die Ruhige und sanfte stimme von Makoto der zusammen mit den anderen hinter den beiden Stande.
„ Ich gebe es auf...haach. Wie dem auch sei. Wo kommt ihr alle eigentlich auf einmal her ? Man lässt ein Mädchen nicht warten" , ermahnte sie die in einer reihe stehenden Schwimmer.
„ TUT UNS LEID" , ertönte es prompt im Chor.
„ Das will ich auch hoffen. Aber jetzt zu etwas anderem... " , fix machte das fröhliche Mädchen einen Sprung zur Seite, sodass der im lauen Wind wehende Brief zum Vorschein kahm.
„ Der muss wohl an einem von uns gerichtet sein!" , verdächtig grinsend schaute sie in die runde.
„ Ein Liebesbrief ! Für wen der wohl ist ??? Steht ein Name darauf ?? " , platzte es neugierig aus dem blonden heraus.
„ N ...nein. Ich glaube nicht." , hörte man es zögernd von der Managerin,ehe Sie den Brief von dem Zaun löste, um es noch einmal zu überprüfen.
„ Theoretisch kommt jeder von uns in Betracht. Jedoch kann ich mich mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ausschließen. Auf Derartige dinge wie Liebe falle ich nicht herein" , wandte sich der Theoretiker des Klubs ein.
„ Ich glaube ja es ist für Gou chan. Schließlich ist sie ja ein süßes Mädchen." , brachte sich der immer fröhliche Brustschwimmer ein.
Schnell färbten sich die zarten Wangen ihrer Pfirsich rot.
„ Vielleicht sollten wir den Brief öffnen, natürlich nur, wenn alle damit einverstanden sind" , schlug Makoto den anderen vor um das geheimniss endlich zu lüften.
Die anderen stimmten ihn nickend zu, bis auf einer. Den schwarzhaarigen Freestyleschwimmer schien das Ganze eher wenig zu interessieren. Sein Blick auf das Kühle nass des Pooles gerichtet hatte er nur eins im Sinn und das war endlich schwimmen zu können.
Gerade als Gou den Brief öffnen wollte entfernte sich Haru von der Gruppe um gekonnt ins Wasser einzutauchen.
„ HARUU !??"
„ HARUKA SENPAI ?! "
„ HARU CHAAN !? "
Ertönten die warnenden stimmen der anderen. Denn im Außenbereich zu schwimmen wäre in dieser Jahreszeit eine durchaus schlechte Idee.
„ Du kannst doch jetzt noch nicht schwimmen ! Die Schule hat nur für die letzte Feierlichkeit schon Wasser reingelassen. Willst du etwa mit einer Lungenentzündung im Bett liegen ?" , ermahnte Gou den vor dem Schwimmbecken stehenden Jungen. Gou's Worte unbeachtet starrte er stumm ins Wasser. Ein leichtes funkeln seiner Augen verriet seine Enttäuschung. Im Hintergrund hörte man das leichte seufzen der anderen.
„Leute ? Habt ihr nicht eine Kleinigkeit vergessen..? ", erinnerte Rei die anderen während Makoto ein Auge auf Haru hielt, falls er doch auf dumme Ideen kommen sollte.
„ Wir können " , kahm es lächelnd von ihm.
„Haach~ Ich hätte ahnen sollen das dass passiert. Na gut dann lese ich ihn jetzt vor, in Ordnung ? " , gespannt öffnete die Langhaarige den Brief und begann vorzulesen.

„Das erste Mal als ich dich sah wusste ich schon das Du etwas Besonderes bist.
Deine wunderschönen blauen Augen haben mich wie ein Meeresstrudel in einen Bann gezogen. Dein eintauchen in das Wasser, deine Bewegungen Liesen alles um mich herum langsam verschwinden.
Du wirkst immer wie der ruhige und klare Ozean nach einem Sturm ♥.
Jedes Mal wenn ich an dich denke, wird mir ganz warm ums Herz.
Dir diese Worte endlich schreiben zu können macht mich unendlich glücklich.
Nein...DU machst mich glücklich.

Ich warte heute um 17:30 Uhr am Schrein auf dich. Wenn du magst ,komm doch vorbei.

Liebe Grüße, A. ♥ "

Nachdem sie das letzte Wort vorlas, bildete sich ein liebliches Grinzen auf ihren Lippen.
Rei wirkte wärenddessen, als ob er schon durch logische Schlussfolgerung herausfinden wollte, welche Person dahinter steckt.
Makoto machte ein leicht überraschtes Gesicht, ehe er zu Haru schaute dem das ganze Mal so gar nicht zu interessieren schien.

„ HARUU CHAAN HAT EINE VEREHRERIN !!!!! " , platzte es lauthals aus dem kleinen Nagisa heraus, während alle anderen immer noch etwas ungläubig dastanden.
„ Nicht interessiert " , kahm es fast schon gleichgültig über die Lippen des Schwarzhaarigen.
„ ... Bist du denn etwa überhaupt nicht neugierig ? " ,platzte es wiederum überrascht aus Gou raus.
„ Nicht wirklich " , erwiderte er trocken, während er sein Gesicht zur Seite drehte.
„ Aber [...] "
„ Wenn Haru es nicht möchte sollten wir dies akzeptieren" , brachte Makoto mit verständnisvoller Miene hervor, während er zu seinem Kindheitsfreund schaute als wüsste dieser wieder genau, was er dachte.

Etwas enttäuscht willigten die anderen ein und fuhren mit ihrem Nachmittagsprogramm fort als wäre nichts gewesen.

Die Sonne zog sich langsam zurück und umhüllte das kleine Städtchen in Rot goldenen Tönen.

Nach ihrer Besprechung im Club beschlossen die anderen noch mit zu Haru zu gehen, bei ihm war es ja auch am Praktischsten. So liefen die 5 im Abendschimmer zur besagten Adresse. Dort angekommen fand die Truppe etwas vor mit dem wohl niemand gerechnet hätte. Rosenblätter - vor der ganzen Eingangstür verteilt.
Während einer tat, als wenn nichts währe, schauten alle anderen etwas perplex auf den Boden.

„ Ein... Mädchen gibt halt nicht so schnell auf. Sie scheint ihn wirklich gern zu haben.." , kommentierte Gou den etwas ungewöhnlichen vorfall.
„ Lasst uns doch erst einmal reingehen.... ich mach das später weg " , schlug Makoto vor um die Situation etwas zu entschärfen während Haru schon längst drinnen war.

Alle versammelten sich am Tisch und eine Diskussion brach aus.
„ Vielleicht hätte Haruka Senpai doch hingehen sollen. So lange er ihr nicht klar macht das Er nicht interessiert ist wird sie sich weiter Hoffnungen machen." , äußerste sich die Rothaarige.
Rei hingegen war ganz anderer Meinung. „ Wenn man nicht zu einer Verabredung erscheint, dürfte doch logischerweise klar sein, was das zu bedeuten hat. "
„ Wir Mädchen sind sensibel und wollen nicht im ungewissen bleiben..und was ist, wenn die beiden sogar Gemeinsamkeiten haben und sich ähnlich sind ? ..... "
Nach ihren Worten schwelkten alle kurz in Gedanken.
Sie stellten sich vor wie es wohl wäre wenn Haru in einer Beziehung wäre, bis Nagisa die stille unterbrach und fröhlich Gou antwortete.
„ Du meinst also sie ist vielleicht ähnlich wie Rin - chan ? "
Die kleine Schwester des besagten fing an zu kichern.
„ Stimmt. Jetzt wo du es sagst. "
„ ........ Oi. Was soll das denn heißen ? Könntet ihr aufhören darüber zu Reden! " , unterbrach Haru daraufhin sein schweigen mit ernster Miene, woraufhin alle anderen fröhlich begannen zu lachen.

Und so klang der Abend heiter aus.
Doch was die Freunde zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen war, dass sie beobachtet wurden.