»We come alive when nobody is watching.«

42 6 3
                                    

Ich erwache, und es ist nicht, als wäre ich vollständig – nicht, als wäre ich dies je gewesen. Mein Kopf ist leer, mein Gedächtnis ein unbeschriebenes Blatt, meine Gedanken zäh wie Pech. Wer bin ich? Nein, die Frage ist voller Fehler – gänzlich ein einziger Fehler. ›Wie?‹ Wie bin ich?

Ich fühle mich falsch.

Es liegt nicht in meiner Macht, nicht in meiner Absicht, die Lider zu öffnen – es ist, als wäre mir die Finsternis Antwort genug. Blei fließt durch meine Adern, lagert sich in meinen Knochen ab, unablässig, giftig und schwer. Wer ließ es so weit kommen?

Jemand ließ mich hier zurück, einsam und gefangen, als solle ich für immer fort sein.


Wozu bin ich? Worin besteht der Sinn?

Steinerne Leere ruht auf meiner Haut wie eine Schicht Beton und durchdringt den dünnen Porzellanüberzug, um auch mein Inneres zu durchströmen. Ein Lächeln bricht meine starren Lippen nach und nach, als hätte es sich gegen die unbeweglichen Konturen meines Gesichts durchzusetzen – als läge es nicht in meiner Natur, zu lächeln. Es gibt nur eines, dessen ich mir sicher bin: Mein Leben hat einen Sinn; sind es doch gerade Fragen, die mir keine Ruhe gewähren. Denn Fragen bedeuten, dass ich nichts bin, das der Stille einer Kapitulation nachgegeben hat.

Dennoch verbleibe ich in Bitterkeit; ich fühle mich nicht lebendig, empfinde mich als Last meiner selbst. So sag mir, mein Schöpfer: War ich auch dir eine Last? Denn eine Erfindung ist doch immer ein abgeblättertes Abbild seines Machers, und alles, was in mir erblüht, ist der Wunsch, meinen Herzschlag zum Stillstand zu bringen.

»Inside We're Black And Hollow.«Where stories live. Discover now