Run away

Der Neuanfang

~ Zeitsprung: 2 Monate später ~

,,Eddy, aufstehen! Sonst kommst du zu spät zur Schule!", rief Granny.
,,Ich komm ja schon", grummelte ich in mein Kopfkissen. Ich stand auf und ging als erstes unter die Dusche. Danach ging ich zu meinem Kleiderschrank. ,, Was soll ich nur anziehen?", seufzte ich müde.

Schlussendlich nahm ich mir ein blau - weiss gestreiftes T- Shirt mit einem blauen Anker oberhalb der linken Brust und dazu einen blauen High- Wasted Rock. Ich lockte mir ein wenig meine Haare, überdeckte meine Augenringe und schminkte noch meine Wimpern. Zum Schluss noch weisse Socken und blau - weisse Air Max's. So, fertig.

,,Eddy, bist du bald ferig?", fragte Granny wieder.

,,Ich bin auf dem Weeheeg", rief ich und sauste auf dem Treppengeländer herunter.

Ich roch Pafannkuchen mit Nutella, also ging ich direkt in die Küche.

,,Mmmhh! Machst du die extra für mich, Granny?", wollte ich von ihr wissen.

,,Nein, weisst du, für die Nachbaren. Was glaubst du?! Natürlich mach ich die für dich!", antwortete sie mir sarkastisch.

,,'tschuldigung, ich bin irgendwie ein bisschen nervös", murmelte ich.

,,Heute ist ja auch dein erster Tag an einer richtigen Schule", sagte sie.

Meine Augen weiteten sich und es ist
als würde ich zum zweiten Mal, aber dieses Mal richtig, geweckt werden. Ich seufzte.

,,Ach ja. Man kann ja nicht einen guten Anfang eines Tages geniessen, ohne dass er gleich wieder zerstört wird", meinte ich schlecht gelaunt.

,,Jetzt denk doch mal positiv! Du wirst schon noch sehen, diese Schule wird dir gefallen. Und ausserdem lernst du dort neue Leute kennen", erklärte mir Granny.

,,Ich weiss. Du hast Recht.  Trotzdem fällt es mir nicht so leicht. Aber ich will ein neues Leben beginnen, meine Vergangenheit vergessen. Und da brauche ich auch neue Freunde. Aber wie soll ich das machen, ich will meine alten Freunde nicht einfach vergessen. Und meinen Bruder auch nicht", sagte ich.

Ich vermisse sie. Meine Freunde. Mein Bruder. Wie meine Eltern früher zu mir waren.

Aber ich bin auch unendlich froh, dass Granny mich gerettet hat. Mich aus der Hölle herausgeholt hat. Mir ein neues Leben angeboten hat. Dass sie mich versteht. Mich unterstützt. Mir unter die Arme greift, wenn ich Hilfe brauche. Mir weiterhilft.

Ich könnte ganze Romäne damit voll schreiben, wie dankbar ich Granny bin.

,,Danke. Danke, einfach für alles, was du für mich getan hast. Du bist bisher die liebenswürdigste Person, die ich kenne", sagte ich lächelnd, doch trotzdem ernst.

Sie lächelte zurück:

,,Das ist doch selbstverständlich. Das würde jeder tun. So Eddy, du kommst noch zu spät zur Schule!Los jetzt!" Sie drückt mich fest an sich.

,,Ich denke nicht, dass das jeder Mensch machen würde", murmle ich leise an ihre Schulter. Ich drücke sie ebenfalls fest an mich.

Dann löst sie sich plötzlich von mir und sagt: ,, Nein ehrlich, du musst langsam wirklich los zur Schule. Soll ich dich fahren?"