Kapitel 1

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Leise murrte ich auf als ich mich zur Seite drehte um meinen Freund anzusehen.

"Weißt du eigentlich wie verrückt du mich machst?"Ein sanftes Lachen ertönte vom Anderem, der jetzt entspannt am Tisch saß um das Ungeheuer namens Mathehausaufgabe abzuschließen, dass wir von unserem überaus herzallerliebsten Teufel von Lehrer noch dazu gepackt bekommen haben. Und das gerade dann, als ich dachte wir wären endlich erlöst von dieser grässlichen Hölle!

Nun ja. Vielleicht klang das auch etwas überdramatisch, jedoch war ich mir vollkommen darüber im Klaren dass mein ganzes Leben ein Gewirr aus buntem Mischmasch und Drama war. Seit meiner Geburt. Oder wie konnte man das anders nennen, wenn dein jüngerer Bruder im Alter von 12 an Lungenkrebs starb, die eigene Mutter auf einmal mit einem ihrer Arbeitskollegen durchbrannte und der Vater einen wie eine Porzellanpuppe behandelte. Ich würde nicht mehr als erstaunt sein, wenn er mich in unserem Haus einschließen würde, damit ich ja keinen Keim auf mich ziehen würde.

Was natürlicher Blödsinn war, man aber auch durchaus verstehen konnte, wenn man so über die Krankheitsfälle, Schrägstrich Todesfälle meiner ganzen Verwandten nachdachte. Leicht schauderte es mir, als ich mich an den Moment erinnerte wo Kevin fast das gleiche Schicksal wiederfahren wäre, als er versucht hatte, mir mein überaus glückliches Dasein zu retten.

"Woran denkst du gerade?" fragte der Übeltäter mich und ich schaute ihm für lange Zeit in diese wunderbar schokoladenbraunen Augen. Ich wollte ihn um kein falls missen. Nicht zu sprechen von dieser Zeit, in der ich nicht wusste ob es überhaupt noch einen Sinn gab zu leben, wenn die Person die einem am nächsten stand davor war zu sterben. Mir schauderte es bei dem Gedanken und ein unwohles Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Sechs Jahre war ich diesen verrückt und zum Anbeißen gut aussehenden Kerl verliebt. Und das ausgerechnet zu der Zeit, in der ich in meinen besten Freund verliebt war. Der Schwimmnerd hatte es irgendwie in gekonnter Art und Weise geschafft mein Herz zu erobern. Bevor ich überhaupt selbst davon ahnen konnte. Ich grinste ihn vielsagend an. „Daran, dass du dich für mich aufgeopfert hast mein Romeo." Neckte ich ihn, konnte jedoch trotzdem nicht das Zittern in meiner Stimme verbergen. Ich denke nicht dass ich je darüber hinweg kommen werde. Dieses Gefühl...

„Und du dich meinetwillen fast in den waghalsigen Tod gestürzt hättest, Juliet." Lachte er. Dennoch sah ich seine Mundwinkel zittern und oh, wie gerne ich sie jetzt küssen würde...aber... neben mir auf dem von Plüschtieren, welche größtenteils eben diesem zu verdanken waren, lag voll ausgestreckt sein kleiner Bruder Ben, welcher so herzallerliebst wie immer, immer dann seine Position auf dem Bett bezog, wenn ich zu Besuch war. Übel nahm ich es jedoch nicht. Auch wenn er mich nicht für das beschuldigt hatte, was seinem größeren Bruder passiert war, konnte er es dennoch nicht sein lassen, immer wieder dort aufzutauchen wo ich war.

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⏰ Last updated: Jun 17, 2016 ⏰

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