Der Schlüssel zum Glück

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Harry starrte in den Wolken vergangenen Himmel. Die Welt hatte sich gedreht, in mehr als einer Hinsicht. Mal abgesehen davon, das der Krieg zu Ende war, der Elderstab nichts weiter war, als eine Erinnerung und die Tatsache, das Severus Snape irgendwie überlebt hatte, drehte sich die Welt weiter. Aber nicht für Harry.

Er wusste nicht, wie er das beschreiben sollte. Seine Umgebung funktionierte, wie sie es immer getan hatte. Die Schüler lachten, die Lehrer verteilten Hausaufgaben. Nur er war es, der den Wandel der Zeit nicht wirklich mitbekommen hatte. Seit jener Nacht, in der Tom gestorben war, war Harry irgendwie stecken geblieben. Die Welt war gerettet und der Frieden zurückgekehrt. Hogwarts war innerhalb von Stunden wieder aufgebaut worden. Die Toten bei einer großen Beerdigung auf Hogwarts beerdigt. Aber das Alles war an ihm vorbei gezogen, wie ein Sturm auf offener See. Er hatte gar nicht wirklich begriffen, das Alles was gewesen war, vorbei war. Bis sie eines Tages ihre Termine, für die Abschlussprüfungen bekommen hatten. Erst da war ihm bewusst geworden, das die Welt sich weiter drehte.

Seit dem war der Astronomie Turm sein Rückzugsort geworden. Er hatte den Wirbel um sich und den Tod des Dunklen Lords, einfach ausgeblendet. Er hatte sich versteckt und steckte in seiner eigenen Welt fest. Er wollte einfach Alles ignorieren und hier oben konnte er einfach abschalten. Er saß hier auf der Brüstung und starrte in den  Wolkenverhangenen Himmel, als würde der ihm weiter helfen können. Das konnte er natürlich nicht, aber Harry fühlte sich hier am wohlsten.

Er war immer noch da. Ein Held, wie er im Buche stand. Was ihn nicht interessierte. Wer wusste schon, was er durchgemacht hatte? Keiner hatte eine Ahnung  von dem was wirklich zwischen ihm und Tom passiert war. Das er eigentlich mehr Glück, als Verstand gehabt hatte. Das er Freunde hatte, die ihr Leben für ihn gegeben hätten und gegeben haben. Er war nie alleine gewesen. Er hatte Tom nicht alleine besiegt. Es gab Hexen und Zauberer, die viel bessere Helden waren, als er. Beispielsweise Neville Longbottom, oder Molly Weasley, die sich mit Belatrix Lastrange angelegt hatten. Was war mit all denen, die sich Toms Armee entgegengestellt hatten? Gefallene Freunde, wie Lupin, Tonks und Fred. Waren sie keine Helden?

Seine Freunde fehlten ihm. Wenn er an sie dachte, spürte Harry ihren Verlust. Er fühlte sich so einsam, mit diesem Gefühl. Er fühlte sich leer und er hatte keine Ahnung woran das lag. Er erwartete immer noch, das George mit Fred um die Ecke kam. Oder das Lupin ihn wegen seinen schlechter werdenden Noten ermahnte und Tonks hinter ihm deswegen, die Augen verdrehte. Das dass nie wieder passieren würde, war für ihn kaum zu ertragen.

Tom hatte viele mit sich in den Tod gerissen, aber Harry wusste auch, das es immer noch Gutes auf dieser Welt gab. Ron und Hermine waren endlich ein Paar geworden. Neville hatte sich getraut und war nun mit Luna zusammen gekommen. Ginny und Dean Thomas waren plötzlich wieder unzertrennlich. Es war merkwürdig dem Allem zu zu sehen und selbst irgendwie auf der Stelle zu treten. Er konnte all dem Glück und der Freude Nichts abgewinnen. Der Kampf war vorbei, ja, aber wieso kam er sich dann so verloren vor? Auch wenn er All das Glück um sich herum sah, spürte er tief in sich, ein Beben, wie kurz vor einem Vulkanausbruch. 

"Harry?" Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte sich um und sah eine lächelnde Hermine auf ihn zukommen. Ron und Hermine waren die Einzigen, die wussten, wo er steckte, wenn er nirgendwo aufzufinden war.
"Die Kutschen sind da." Sagte sie leise. Sie wusste, das Harry der Abschied von Hogwarts schwer fiel. So war es jedes Jahr gewesen, seit dem er hier war. Er hatte nie ein Zuhause gehabt. Keine Eltern, nur die Dursleys und die hassten ihn. Sie waren mittlerweile nach Schottland geflüchtet. Sie würden ihn lieber zum Teufel jagen, als ihn jemals wieder bei sich auf zu nehmen. Er hatte nichts, außer das Geld und das Haus, am Grimmauldplatz, das ihn Sirius vermacht hatte. Aber was bedeuteten schon Geld und Besitz, wenn man nicht wusste, wo man hingehörte? Harry wollte niemanden zur Last fallen. Er wollte nicht irgendwo hingesteckt werden, wie Damals bei den Dursleys. 

Der Schlüssel zum GlückWhere stories live. Discover now