Man trift sich immer 2 mal

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P. O. V. Whisper

Mit einem schmerzenden Kopf wachte ich auf. Ich brauchte einen Moment um mich zu erinnern wo ich war. Nur um einen Moment später wie von der Tarantel gestochen durch den Raum zu laufen und meine Sachen zusammen zu sammeln. Doch bevor ich aus der Tür eilen konnte hielt mich jemand von hinten am Handgelenk fest, drehte mich zu ihm um und drückte mir seine nach Kippen stinkenden Lippen auf den Mund. "Hey Baby, wo willst du zu so nachtschlafender Zeit hin?", fragte mich Joe mit einer so bestialisch stinkenden Alkoholfahne, dass mir davon noch schlechter wurde als von seiner Bude. „Du, Joe, ich konnte mir deine Bude für eine Nacht schön saufen. Das heisst aber nicht, dads ich dein Baby bin oder sonst was. Ausserdem – wenn ich nicht gleich hier raus komme, muss ich mich leider über dir übergeben." Mit diesen Worten riss ich mich los und flog mehr als dass ich rannte die Treppe runter. Endlich an der frischen Luft merkte ich erst wie versifft es in der Wohnung eigentlich war. Ohne gross darüber nachzudenken lief ich los. Einfach irgendwohin, planlos, ziellos und ohne Perspektive. Zu dem Ort wo mein Zuhause liegt konnte ich kaum zurück. Nicht zu dem Mann der sich mein Vater schimpft und dann aber seinen Gürtel mehr liebt als mich.

Als ich aufhörte stumpf durch die Gegend zu laufen, merkte ich erst, dass ich in einen dieser Nobelparks gelaufen war. So ein Teil in dem du als Kind keine Angst haben musst, dass die Schaukel über dir zusammen bricht wenn du darauf schaukelst. Während ich mir diesen Park mehr gelangweilt als alles andere anschaute, rempelte mich ein Mann an und stiess mich um. "Alles okay? Hast du dich verletzt?" Mit diesen Worten half der Kerl mir hoch. "Nichts passiert, alles gut.", murmelte ich noch leicht verschreckt. Bei näherer Betrachtung sah ich, dass der 'Mann' mehr ein ‚Junge' war. Schon wieder griff er nach meiner Hand. „Wie heisst du eigentlich?", fragte er irgendwie amüsiert. "Ich hab dich noch nie hier gesehen?" Ich entriss ihm meine Hand, drehte mich um und rief über die Schulter: „Meine Freunde nennen mich Whisper!" Dann verschwand ich so schnell mich meine Beine tragen konnten. Als ich drei Strassen gerannt war wurde ich langsamer und holte mein Handy heraus um nachzusehen ob es Zeit wurde mich bei meiner Mom zu melden. Als ich damals abgehauen bin hatte sie mir geholfen indem sie mich am Anfang lange genug gedeckt hatte, dass ich verschwinden konnte. Als Danke habe ich bei unserem ersten Telefongespräch (von irgendeinem Münztelefon) versprochen mich einmal im Monat bei ihr zu melden wenn sie ein zweites Handy holte. Ich hatte mein altes Handy damals sogar aus Vorsicht auf den Grund unseres Teichs geworfen. Tatsächlich hatte ich ihr diesen Monat noch nicht geschrieben. Schnell tippte ich eine Nachricht in der stand, dass ich wohlauf bin. Dann steckte ich mein Handy zurück.

Später am Abend ging ich in irgendeine Diskothek um mir einen Platz zum Schlafen zu schnorren. Es war eine erbärmliche Tätigkeit. Schliesslich musste ich mich irgend einem Typen an den Hals schmeissen um ihn dazu zu bringen, dass er mich mit nach Hause nimmt weil er ‚MEHR' erwartete und wenn wir dann da sind tu ich so als wäre ich zu betrunken für alles und falle einfach ins Bett wo ich dann 'einschlafe'. Meistens sind das die schlimmsten Bruchbuden wo ich nicht wissen will wer da alles darin lebt. Also setzte ich mich auf einen Barstuhl, bestellte mir ein Bier und liess meinen Blick durch den Raum schweifen. Als ich einen Typen entdeckt hatte ging ich mit dem Bier in seine Richtung. Bevor ich bei ihm ankommen konnte legte mir jemand seine Hände über die Augen. Die Person kam mit seinen Lippen dicht an mein Ohr: „Rate mal wer hier ist, Baby?" „Joe, lass mich los. Ich hab doch gesagt, dass du mich nicht Baby nennen sollst", murre ich ihn an. Er nahm seine Hände von meinem Gesicht nur um eine um meine Hüfte zu Schlingen und mich so dazu zu zwingen mit ihm in eine eher schummrige Ecke des Raum zu gehen. Mit der anderen Hand kramte er in seiner Hosentasche herum. "Du warst so schnell weg heute morgen da konnten wir ja gar nicht mehr nachholen was du gestern verpasst hast. Vielleicht sollten wir das jetzt erledigen..." Noch während er das sagte holte er ein Klappmesser heraus und hielt es mir an den Hals. Aus lauter Schock traute ich mich nicht zu atmen. "Na, wollen wir nicht zusammen raus und diese Sache aus der Welt schaffen?" Ohne gross darüber nachzudenken nickte ich mit aufeinander gepressten Lippen. Während wir raus gingen kamen wir an dem Typen vorbei. Als letzten Rettungsversuch machte ich bei ihn einen leichten Kneifer in den Arm. Tatsächlich sah der Typ mich an und bemerkte auch das Messer dass sich mir inzwischen leicht in meinen Rücken bohrte. Plötzlich erkannte ich den Typen. Es war der Typ in den ich heute morgen hineingelaufen war. Unauffällig gab ich ihm ein Zeichen, dass er mir unauffällig folgen sollte.

Draussen drehte Joe mich um, hielt mich mit einer Hand am Hals und stellte sich auf meine Füsse. Das Messer verschwand wieder in der Tasche. Als er die Hand frei hatte legte er sie an mein Kinn um es anzuheben. Dann drückte er mir seine fürchterlich stinkendenden Lippen auf den Mund. Da ich nicht erwiderte schlug er mir ins Gesicht und schrie mich an, dass ich doch erwidern sollte. Da brachen bei mir alle Dämme. Ich fing jämmerlich an zu weinen. „Lass sie los. SOFORT." Verwundert drehte Joe den Kopf. Da stand der Typ und hielt eine Metallstange in der Hand. "Und wer bist du?", fragte Joe unglaublich dumm. "James", sagte er – noch im selben Moment in dem er die Metallstange auf Joes Kopf herunter sausen liess. Joe sank zu Boden und ich brach zusammen. James liess die Metallstange klirrend zu Boden fallen bevor er sich zu mir runter beugte. "Alles okay? Soll ich einen Krankenwagen rufen oder die Polizei? Ich kann dich auch irgendwo hin bringen." Ich schüttelte unter Tränen den Kopf und brachte schluchzend hervor: „Keine Polizei oder so was. Er würde mich dann bloss finden." „Wer ist er? Meinst du den Typen. Wenn du vor ihm Angst hast dann komm mit zu mir. Meine Eltern sind eh nie da. Also bist du völlig sicher." Ich nickte und fand den Fakt, dass ich nicht vor Joe Angst hatte jetzt nicht wichtig.

Auf wackeligen Beinen ging ich hinter James her der dabei war sein Auto zu suchen. Als er an einem im Licht der Laterne silbern glänzenden Kabrio stehen blieb wurde mir nur wieder bewusst, dass ich ihn ja in dem „Reiche-Leute"-Viertel getroffen hatte. Was für mich nur heissen konnte, dass an seinem Haus mindestens ein Wachmann steht und das Tor in sein Haus ungefähr so dick ist die mein kleiner Finger lang ist. Also steig ich in das Auto und liess mich tief in die weichen Sitze sinken.

Anscheinend musste ich auf der kurzen Fahrt eingeschlafen sein denn als ich meine Augen öffnete war ich in einem Raum in dem mehrere Autos standen und James, der gerade um das Auto herum ging. "Komm, du kannst heute Nacht in meinem Bett schlafen. Ich schlaf einfach auf der Couch in meinem Zimmer." Müde liess ich mich in sein Zimmer führen und ins Bett legen. Dann fiel ich in einen tiefen Schlaf.

Lieblich wie Lilien #wattys2016Where stories live. Discover now