>Gone<

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Ich war eigentlich in dem festen Glauben gewesen, dich nicht brauchen zu müssen.

Das ohne dich zu schaffen. Doch jetzt erst merke ich, wie wichtig du mir eigentlich bist. Sogar sehr wichtig... Unbeschreiblich wichtig.

Ich hatte gehofft, das ich dich niemals in diesem Weg, dieser Art Beziehung oder Freundschaft brauchen geschweige denn wollen würde. Ebenso wenig hatte ich gedacht, das ich dich an irgend einem Tag meines Lebens so sehen würde, dich wie durch andere Augen betrachten, dich wie eine andere, eine neue Person zu sehen ... Deshalb war ich Anfangs überrascht, aber im Nachhinein kann ich darin keinen Fehler oder einen Nachteil erkennen.

Ich musste, um mir dessen erst so richtig bewusst zu werden, schmerzlich feststellen, das wenn du aus meinem Leben trittst, eine Hälfte von mir fehlt, eine Hälfte meines Seins, meiner Persönlichkeit. Mein halbes Ich.

Meine Motivation ist weg. Mein Lachen ist, seid dem du nicht mehr hier bist, sehr selten geworden. Ich sitze hier. Jeden Tag allein und frage mich, warum ich dich damals gehen lassen habe. Wieso ich dich nicht aufgehalten, gar zurückgehalten habe. Wie ich dich überhaupt gehen lassen konnte. Ich weiß es bis heute, dem jetzigen Moment, immer noch nicht.

Du bist nun zu einer Person geworden, ohne die es nicht mehr geht, garnicht mehr geht. Ein Leben ohne dich ? Unvorstellbar ! Ich kann mich nur all zu gut an diesen einen Tag erinnern.

An den Tag, an dem du aus meinem Leben getreten bist. An deine letzten Worte am Flughafen, die du mir ins Ohr geflüstert hast, bevor du dich umgedreht und gegangen bist. Ohne auch nur ein einziges Mal zurück zu blicken.

„Es tut mir Leid. Verzeih mir." diese Worte, diese paar Worte, haben sich förmlich in mein Gehirn hinein gebrannt.

Genauso wie die Erinnerungen an unsere gemeinsame, wunderschöne, unbezahlbare Zeit. Jeden ach so kostbaren Moment, hatte ich in meinem Kopf abgespeichert. Jedes Erinnerungsstück hatte ich sorgfältig aufbewahrt.

Ich vermisse dich jeden Tag stärker. 'Wo bist du jetzt?' , 'Wie sieht dein Leben jetzt aus ?' , „Hast du neue Freunde, oder sogar vielleicht mehr als das gefunden ?' , 'Geht es dir gut ?' , 'Bist du immer noch der 'alte' Junge, der Junge, so wie ich ihn kannte ?' . Diese und mehrere Fragen schießen mir täglich durch den Kopf. Und es werden täglich mehr. Diese Angst, die mich droht zu verschlingen, gar komplett kaputt zu machen.

Es ist mir unbegreiflich, wie ich dir, dem wichtigsten Menschen in meinem Leben, einfach 'Tschüss' sagen konnte, mich von dir abwenden konnte. Dich von mir gehen sehen und lassen konnte. Du, der mich immer aufgemuntert hat, derjenige der mich zum Lachen gebracht hat, mich wunschlos glücklich gemacht hat.

Die Person, die selbst mitten in der Nacht erreichbar war, falls es mir dreckig ging, um mir zu zuhören und für mich da zu sein, jederzeit, jeden Moment, ohne wenn und aber. Der einzige, der ohne sich für mich zu schämen, immer zu mir gestanden hat. Das alles warst einzig und allein du. Du und niemand anderes.

Mir ist bewusst, das ich deine Wärme, deine Nähe, dein Lachen, deine wunderschönen Augen, deine starken Arme, die mich jedes Mal sanft und beruhigend gehalten haben, deine Stimme, die sich jedes Mal wie ein Federkissen in mein Ohr eingebettet hat, die mich beschützt, bei der ich mich geborgen gefühlt habe, nie wieder hören beziehungsweise sehen werde. Dessen bin ich mir (bedauerlicherweise) mehr als bewusst.

Als du gegangen bist, war es, als würdest du mir eine Kugel ins Herz rammen. Eine harte, schwere Eisenkugel. Schon das war für mich kaum zu ertragen gewesen. Aber das ewige warten, das zuerst endlos und zugleich doch irgendwie schaffbar erschien, war letztendlich eine viel längere und größerer Qual. Eine Qual, die kaum zu überwinden ist. Es ist, als wenn man tausend Nadelstiche ins Herz bekommt, an denen man dazu verdammt ist, langsam zu verbluten.

Ich verstehe es ehrlich gesagt manchmal selbst nicht, wie ich an dir festhalten konnte, ohne daran kaputt zu gehen. Aber die Antwort darauf, ist jedes Mal die gleiche und schlägt ein wie ein Blitz.

Ich liebe dich und das mehr als andere auf dieser Welt. Ja, mein Herz gehört nur dir. Nur dir und niemand anderem. Aber du bist weg, aus meinem Leben getreten. Nicht für Sekunden, Minuten oder gar Stunden. Auch nicht für Tage, Monate und Jahre. Nein, nichts von alledem. Du bist für immer weg. Nie wieder werde ich dich vor mir stehen sehen, nie wieder werde ich dein wunderschönes Gesicht sehen.

Eins wünsche ich dir jedoch, egal wen du finden wirst, egal was du in deinem 'neuen Leben' jetzt tun wirst, egal mit wem du dir später ein Bett teilen wirst, egal wen du später heiratest und mit wem du eines Tages Kinder haben wirst; Ich werde dich bei allem unterstützen, wenn auch nur gedanklich und werde dir zur Seite stehen, in guten sowie in schlechten Zeiten.

Da ich dich liebe.

Und diese Gefühle, die tief in mir verankert sind, werden niemals aufhören. Nein, sie werden bleiben, beständig, für immer. Bis zu dem Tag an dem ich diese Welt für immer verlassen werde. In dem Moment, in dem ich meinen letzten Atemzug machen werde, um von dieser Welt zu verschwinden. Bis zu diesem Moment werde ich nicht aufhören dich zu lieben. Dich zu wollen. Meinen letzten Atemzug werde ich für die Worte „Ich liebe dich." verwenden. Für nichts anderes ! Nur für dich !

Und ich werde hoffen, das dich diese Worte erreichen, das du Reue zeigst, von mir gegangen zu sein. Wenn auch nur für einen kleinen winzigen Augenblick. Einen kurzen Moment. Das würde mich schon vollkommen genügen.

Meine Hoffnungen, das du doch irgendwann wiederkommst, wieder in meiner Tür stehen wirst, habe ich nie aufgegeben. Selbst bis heute nicht. Geschlagene 3 ½ Jahre ohne dich an meiner Seite. Ich werde auch nie damit aufhören zu warten und zu hoffen. Denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

"Oder ? ... "

Gone (OneShot)Where stories live. Discover now