~Inspiration~

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Die langen kalten Finger des Schwarzhaarigen berührten die Tasten des Piano gefühlsvoll und stark, aber dennoch schienen die Tasten unberührt. Die Töne des Pianos hallten durch den großen Saal. Niemand außer der Schwarzhaarige und sein Piano war hier, könnte man meinen, doch in der letzten Reihe der Sitzbänke in diesem großen Saal, saß eine dunkle Gestalt, sie genoss die Töne und hatte die Augen geschlossen.


Als der Spieler des Pianos aufhörte auf die Tasten zu drücken und den Saal mit Musik zu füllen, war es Still. Man hörte den schweren Atem des Schwarzhaarigen, Haarsträhnen klebten an seiner verschwitzten Stirn. Die dunkle Gestalt der letzten Reihe öffnete seine Augen und sah zu dem Pianisten, der vorsichtig Aufstand und von der Bühne stieg. Seine Beine trugen ihn den schmalen Weg zu großen Ausgangstür des Saales. Doch als der Schwarzhaarige diese erreicht hatte und seine Hände bereits zu ihr führen wollte, blieb er stehen. Er hatte die dunkle Gestalt bemerkt. "Was machst du hier?", fragte der Schwarzhaarige ohne sich von der Tür wegzubewegen. "Ich bewundere dich", kam es nur von der Gestalt, welche dann Aufstand und sich neben den Schwarzhaarigen stellte. "Du bewunderst mich?", der Schwarzhaarige klang leicht spöttisch. "Wieso sollte man mich bewundern?"
"Du erschaffst wundervolle Werke, es sind Gefühle, Gefühle die du lange in dir weggeschlossen hattest und jetzt den Menschen, ohne auch nur ein Wort, mitteilst.", kam es von der Gestalt. "Mit wem habe ich die Ehre, jemand der so Philosophisch ist, trägt doch auch sicher einen Philosophischen Namen", fragte wieder der Schwarzhaarige, doch diesesmal drehte er seinen Kopf zu ihm.
"Ich bin Jeon Jungkook. Würdest du mir auch noch deinen Namen verraten?", sagte Jungkook gelassen.
"Du bewunderst mich, weißt meinen Namen aber nicht?", er fing leicht an zu lachen.
Jungkook nickte nur leicht. "Min Yoongi, das ist mein Name."
Jungkook nickte nur wieder, und dann wurde es eine Zeit lang still.

Als Yoongi dann den Saal verlassen wollte, hielt Jungkook seinen Arm fest.
"Darf ich dich was fragen Yoongi?", kam es aus seinem Mund.
Yoongi nickte und ließ die Tür wieder los, er stellte sich gegenüber von Jungkook, der doch ein wenig größer als er war. Neugierig sah er ihm in die Augen. Dann stellte Jungkook ihm seine Frage: " Wie kommst du immer auf deine Ideen?"
Yoongi, der leicht überrascht von der Frage war, weil Jungkook ihm vorhin noch vorgegaukelt hatte das es seine Gefühle waren die er in Form von Tönen an die Leute erzählt. "Es sind nicht wirklich meine Ideen, klar, du hast recht damit das es meine Gefühle sind, aber nicht alles ist aus meinen Gefühlen geschrieben", fing der Schwarzhaarige an und betonte das 'meinen' doch sehr. "Wir lassen uns alle inspirieren, von anderen Künstlern, egal ob es in Form eines Liedes, eines Videos, eines Fotos oder eines Textes ist, es ist inspiration. Meine Lieder, sind nicht nur meine Lieder, sie gehören auch den Leuten von denen ich inspiriert werde, ob sie es merken oder nicht, meistens ist es nur eine Geste von ihnen und ich haben eine halbe Melodie im Kopf. Vielleicht ist es auch aber eine Frage, oder der Charakter einer Person, die mich inspiriert. Alles auf dieser Welt, ist inspiriert und dadurch auch inspirierend. Vielleicht hat der Junge, dessen Charakter mich inspiriert hat, seinen Charakter inspiriert bei seinen Eltern, die wiederum ihren Charakter von deren Eltern inspiriert haben. Verstehst du wo ich drauf hinaus möchte? Jeder ist Inspiriert und auch Inspirierend."


Nachdem der Schwarzhaarige das sagte, verschwand er stumm aus dem Saal und Jungkook sah ihn seit dem nicht wieder. Doch ein paar Wochen später, als Yoongi eines seiner Stücke vor großem Publikum spielte, spielte er ein Stück, was Jungkook stark an ihn selbst erinnerte, Jungkook war inspirierend, er hatte Min Yoongi zu seinem erfolgreichsten Stück inspiriert.

Inspiration - Sugakookie OneShotWhere stories live. Discover now