Romeo and Juliet

554 32 56
                                    

Shu Tsukiyama x Ken Kaneki / Tokyo Ghoul

Side Pairing: Uta x Yomo

Human AU

Anmerkung: Dieser One Shot ist insgesamt über 12000 Wörter lang, also wäre es von Vorteil Pausen während dem Lesen einzuplanen.

Dass Shu Tsukiyama die Rolle des Romeo übernehmen würde, war allen von Vornherein klar gewesen. Dass Ken Kaneki jedoch Julia sein würde, hätte niemand vermutet.

Seine Hände zitterten, als er über das schneeweiße Manuskript strich. Die gedruckten Buchstaben zerflossen vor seinem grauen Auge zu schwarzem Teer. Seine andere Pupille konnte den Schriftzeichen nicht folgen, da sie von einer cremefarbenen Augenklappe verborgen wurde. Ihm war schwindlig, seine Gedanken kreisten sich allein um eine Person, um seine Zukunft. Er schwitzte am ganzen Körper und konnte nicht damit aufhören mit seinen harten Fingergelenken zu knacken. Eine Angewohnheit, welche er bereits im frühen Kindesalter entwickelt hatte. Ob er sich freuen, oder fürchten sollte, wusste er nicht. Doch der Grund für seine Nervosität war nicht, dass er die Hauptrolle spielen sollte, sondern viel mehr, an wessen Seite er sein würde.

„He, alles in Ordnung?" Ken zuckte zusammen, als Hide auf ihn zustürmte. „Du solltest dich freuen, anstatt rum zu heulen!" Der blonde Wuschelkopf legte ihm einen Arm um die Schulter und lächelte breit. „Ich heule nicht rum, Hide, mir geht es gut!", erwiderte er, jedoch wenig überzeugend. „Ken, dein Gesicht ist so blass, wie nach dem Horrorfilm mit der besessenen Frau, die ihr Kind töten wollte, was ist los?" „I-ich bin nur etwas aufgeregt, das ist alles", behauptete er. Hide rollte mit seinen honiggoldenen Augen und zog seine Kopfhörer aus seiner Schultasche. „Ja sicher" brummte er. Die Ironie in seiner Stimme war unüberhörbar.

„Herzlichen Glückwunsch, Ken!" Laut kreischend schmiss sich Hinami, welche einige Klassen unter Ken und Hide war, dem verdutzten jungen Mann um den Hals. Sie strahlte Ken an, wie als hätte er ihr soeben ein in buntes Papier eingewickeltes Geschenk überreicht. Da er von eher schmächtiger Natur war, brach er fasst unter dem Gewicht des eigentlich sehr zierlichen Mädchens zusammen, doch mit Mühe und Not schaffte er es sich aufrecht zu halten. „D-Danke Hinami!" Er war froh als sie ihn endlich losließ, da ihre Umarmung ihm die Luft raubte und seinen Brustkorb unangenehm zusammen drückte.

„Hinami, erdrück Kaneki nicht, ja?" Das attraktive Lachen einer samtigen Stimme ertönte und Shu Tsukiyama, auch bekannt als Romeo, stieß zu unserer kleinen Versammlung. Sein schlanker, aber muskulöser Körper überragte Ken um eine Kopflänge, lila Haare hingen ihm elegant in sein hübsches Gesicht und seine schönen Augen, deren Grundkomponente ebenfalls Lila war, in welchen jedoch auch ein paar Fünkchen blau lagen, glänzten freundlich. Zu dieser Stunde trug er zwar das weiße Hemd und die schwarze Hose, welche die Schuluniform bildeten, doch stand jene ihm besser, als jedem anderen Schüler. Es bildeten sich leichte Grübchen, als er Ken ein charmantes Lächeln zuwarf. „Ich gratuliere dir, Kaneki-Kun", beglückwünschte er ihn und hielt ihm seine sanfte Hand hin. Die andere hatte er lässig in seine Hosentasche gesteckt. Ken spürte wie ihm das Blut in die Wangen schoss, hoffte jedoch darauf, dass Shu es nicht bemerken würde. „Vielen Dank, Tsukiyama-San. Ich dir auch" Schon oft hatte er sich gewünscht, den großen Schüler mit der ausgefallenen Haarfarbe beim Vornamen nennen zu dürfen, doch bisher hatte er in dessen Gegenwart nur wirre Worte von sich gegeben. Dass es seinem Gegenüber ähnlich erging, ahnte er nicht im Geringsten. In Wirklichkeit nämlich fühlte auch Shu sich zu dem Kleinerem hingezogen, hatte jedoch Angst dies den Anderen und ihm zu zeigen. Anderen schmeicheln konnte er, doch darin jemandem seine Gefühle zu gestehen war er schlecht. Sehr schlecht. Kens Hände begannen zu schwitzen, als er Shus ergriff und sie schüttelte. „Du hast diese Rolle wirklich verdient", meinte Shu und strich sich elegant sein Pony aus dem Gesicht. Immer noch schüttelten sie ihre Hände. „M-Meist du wirklich, Tsukiyama-San?", stotterte Ken, welcher spürte wie schnell sein Herz plötzlich schlug. Endlich fiel Shu auf, dass er Kens Hand schon viel zu lange in seiner hielt, sodass er sie urplötzlich losließ. Auch er errötete nun, jedoch nur so wenig, dass es nur geübte Augen wahrnehmen konnten. „Aber natürlich, Kaneki-Kun, du warst mit Abstand der Beste!" Bevor Ken noch einmal etwas als Antwort und Dank stottern konnte, unterbrach Chie Hiori, eine lange Freundin des Lilahaarigen, die Versammlung und versuchte Shu zum Gehen zu überreden. „Shu, jetzt komm endlich, ich will nicht noch länger warten müssen!" Chie wirkte so klein und kindlich, dass fast keiner sie für älter als zwölf halten würde. „Ich komme sofort!", rief Shu ihr zu. „Du kannst mich übrigens Shu nennen, schließlich sind wir ein tragisches Liebespaar!" Er warf ihm noch ein letztes Mal sein charmantes Lächeln zu, bevor er ihm den Rücken zukehrte, um mit Chie gemeinsam nach Hause zu gehen.

Romeo and Juliet (A Short Shuuneki/Tsukikane FanFiction)Where stories live. Discover now