Bellanotte

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Sherlock saß mit Rosie auf dem Sofa. Er hatte gerade einen Fall gelöst, der mindestens eine 9 war, da es sich um einen Doppelmord handelte. Rosie wurde unruhig und konnte nicht mehr still sitzen bleiben. Mit ihren vier Jahren war sie ein aufgewecktes Kind. Sie hatte Schulterlange blonde Haare, große blaue Augen und eine süße Stupsnase wie ihr Vater.

“Onkel Sherlock?“ fragte Sie und zog an dem Ärmel seines blauen Morgenmantels. “Ja Rosie?“ fragte er und setzte sie auf seinen Schoß. “Mir ist langweilig. Können wir nicht einen Film schauen?“ fragte sie erneut und schaute ihm mit einem bettelnden Blick an. Sie konnte ihn fast genauso gut wie Sherlock. Die großen Augen, die zitternde Unterlippe. Sherlock konnte Rosie nichts abschlagen. Er war vielleicht ein Soziopath, aber Rosie war seine Schwachstelle.

“Na gut. Dann wollen wir mal schauen..“ sagte er und setzte Rosie neben ihn auf dem Sofa ab. Er betrachtete sie kurz und lächelte. “Susi und Strolch.“ sagte er und hob seinen Finger. Rosie klatschte in die Hände. Sie liebte es mit Sherlock Deduktionen zu machen.  Rosie nannte es “Seelenblick“. Sie fantasierte über ein unsichtbares Auge auf Sherlocks Stirn, das beliebig seine Farbe und Form ändern konnte.  Sie hatte eine ausgezeichnete Fantasie. Sie malte aussergewöhnliche Bilder und sie würde wahrscheinlich eine brillante Autorin werden, genau wie ihr Vater.

Sherlock öffnete seinen Laptop und suchte nach dem Film. Er schloss ihn mit dem Fernseher an und stellte einige Bücher, aus seinem Regal unter den Laptop, damit er neben dem Fernseher stehen konnte.

“Onkel Sherlock! Es fehlt noch etwas!“ rief Rosie aufgeregt. Sherlock versuchte mitzuspielen und schaute sie schockiert an. Er ging auf sie zu und hob sie auf seinen Arm. “Und das wäre, Kapitän Rosie?“

Rosie lehnte sich neben Sherlock und flüsterte ihm ins Ohr. “Es gibt eine Höhle, wo ein mächtiger Schatz existiert. Es heißt sie wird von einer Hexe bewacht. Ihr Herz besteht aus purem Gold.  Der Schatz besteht aus Gebäck das jeden der es probiert mit unglaublicher Macht beglückt. “

Sherlock lächelte und nickte. “Dann wollen wir uns auf die gefährliche Reise machen. Aber zu erst brauchen wir unsere Ausrüstung.“

Rosie überlegte kurz und dann rannte sie zum Wohnzimmertisch. Sie nahm eine alte Zeitung und gab sie Sherlock. Er bastelte einen Hut für sie und dann einen für sich. Rosie bastelte ein kleines Schwert und steckte es sich durch eine Gürtelmasche. “Bereit Yellowbeard?“
“Ai, ai, Kapitän!“ rief Sherlock und salutierte.

Gemeinsam stiegen sie die Treppen hinunter. Rosie ging voran. Sie schaute sich um und winkte dann zu Sherlock.  Rosie klopfte an Mrs. Hudsons Tür, während Sherlock sich versteckte.

Kurz darauf öffnete sich die Tür. “Oh, Rosie mein schatz! Du siehst aber lustig aus.“ lachte Mrs. Hudson und beugte sich hinunter zu Rosie. “Ich bin Kapitän der Redbeard! Meine Verkleidung ist keineswegs lustig!“protestierte sie und streckte ihre brust hervor.

Mrs. Hudson lachte und stand nun wieder aufrecht. “Na wenn das so ist. Wie kann ich Ihnen denn zu Diensten sein?“

“Ich habe gehört sie hüten den größten Schatz der Bakerstreet!“

Mrs.Hudson überlegte kurz. Doch dann lächelte sie. “Ah. Mein schatz sagst du.  Tut mir leid Kapitän Rosie, aber den wirst du nicht so leicht bekommen. Immerhin bin ich die mächtige Hexe!“

Rosie lächelte. “Ich kann es sehr wohl mit Ihnen aufnehmen!“  Rosie wollte gerade durch ihre Beine rennen, als Mrs. Hudson sie packte und gnadenlos kitzelte. Rosie lachte lauthals. “Yellowbeard! Hilf mir!“ versuchte sie zwischen ihren Lachern zu rufen.  Sherlock sprang aus seinem Versteck und hielt sein Papierschwert in die Höhe. 
“Haltet ein! Lasst meinen Kapitän gehen oder ich werde sie zum Teufel scheren!“

Mrs. Hudson lies von Rosie ab und sie floh zu Sherlock. Sie klammerte sich hinter sein Bein und lächelte diabolisch zu Mrs. Hudson.

“Ihr habt gewonnen. Ich ergebe mich!“ sagte sie lachend und lief zu ihrer Küche.  Sherlock lachte triumphierend und hob Rosie hoch. “Ein hoch auf Kapitän Rosie!“

Rosie lachte und drückte Sherlock fest an sich. Nach einigen Minuten kam Mrs.Hudson wieder mit einem Tablett voller Kekse, Sandwiches und Kuchen. “Ich danke ihnen Mrs. Hudson.“ sagte Rosie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

Sie lachte fröhlich und ging in ihre Wohnung zurück. Sherlock und Rosie gingen wieder hinauf und Sherlock stellte das Tablett auf den kleinen braunen Tisch vor dem Sofa. “Jetzt fehlt nur noch was zu trinken!“ rief Rosie und rannte zum Kühlschrank. “Halt!“ rief Sherlock und lief ihr hinterher. “Was war Regel Nummer 4?“ fragte Sherlock. “Gehe niemals alleine an den Kühlschrank.“ antwortete Rosie gelangweilt und trottete zurück zum Sofa.
“Gutes Mädchen.“ sagte Sherlock und holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Diese war unter all den Proben schwer zu finden. 

Rosie saß auf dem Sofa und ließ ihre Beine hinunter Baumeln.  Sherlock startete den Film und setzte sich, nachdem er die Flasche Wasser abgestellt hatte, zu Rosie auf das Sofa.

Es gab viele lustige Momente und Rosie sang jedes Lied mit. Nach einer Weile schlief Rosie ein und John kam zur Tür hinein. Sherlock legte seinen Finger auf seine Lippen um John zu zeigen das er still seien müsse.  John lächelte als er Rosie friedlich auf dem Sofa liegen sah. “War sie anstrengend?“ flüsterte John und strich über Rosies Haare. Sherlock stoppte den Film. “Sie war wundervoll.“ lächelte Sherlock. John hob Rosie langsam hoch und brachte sie in sein altes Zimmer, was nun ihres war.  Nach einigen Minuten kam er wieder hinunter und lies sich neben Sherlock auf das Sofa fallen.

“Susi und Strolch?“ fragte John und zeigte auf den Fernseher. “Ja, Rosie wollte ihn unbedingt sehen.“ antwortete Sherlock und rieb sich über seine Augen.

“Es ist ihr Lieblingsfilm. Mary hat ihn auch geliebt. Witzig nicht?“

“Ja.“ antwortete Sherlock und lächelte. “Willst du ihn weiter schauen?“

“Wenn es dir nichts ausmacht.“ lachte John und Sherlock stand auf und lies den Film weiterlaufen. Es war die Szene in der Gasse hinter dem Restaurant.

“ Ich mag dieses Lied. Es ist wunderschön.“ sagte John. “Ich mag es auch. Es ist eigentlich ein sehr schönes Lied zum Tanzen.“

John schaute ihn überrascht an. “Zum Tanzen? Niemals.“

“Offensichtlich. Komm ich zeig es dir!“ Sherlock nahm Johns Hände und zog ihn zu sich hoch.  John wurde kurz Rot und schaute beschämend zur Seite.

“Es muss dir nicht peinlich sein. Das haben wir schon einmal geübt erinnerst du dich?“

John nickte und legte seine Hand auf Sherlocks Schulter und die andere legte er vorsichtig in Sherlocks, während Sherlock seine andere Hand um Johns Hüfte schlung.  Sie begannen zu dem Lied zu Tanzen. John musste mehrmals lächeln und versuchte den Blickkontakt so gut wie möglich zu meiden.

Sherlock drehte John hin und wieder und sah das es ihm unangenehm war. “Was ist los?“ fragte er und John schaute ihm wieder in die Augen. Für einen kurzen Moment dachte Sherlock das sein Herz jeden Moment stehen bleiben würde.  John hatte die schönsten Augen die er je gesehen hatte. “Sherlock?“

Sherlock fokussierte sich wieder auf die Realität. “Es tut mir leid..“

John sah abwechselnd zu Sherlocks Augen und dann wieder zu seinem Mund. “Ich...“
Sherlock wusste nicht welche Kraft ihn zu John zog aber als er seine Lippen auf die seine legte, war er sich sicher das er das richtige Tat. John erwiderte den Kuss und schlang seine Arme um Sherlocks Nacken.

Als sie von einander abließen, lächelte John von einem zum anderen Ohr.

“Das ist wirklich eine schöne Nacht.“

Sherlock-One ShotsWhere stories live. Discover now