EINS

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„So jetzt sind wir erst mal unterwegs. Die Vorräte sind eingekauft und die alte Klapperkiste die sich Auto nennt ist vollgetankt, damit dürften wir es bis Norwegen schaffen", optimistisch grinste Elias mich von der Seite an.

„Du hast doch gerade selbst gesagt, dass dieser VW-Bus recht alt ist, da glaube ich kaum, dass er es mit einer Tankfüllung von Mitteldeutschland bis nach Norwegen schafft", gab ich leicht bedenklich zurück.

„Da könntest du recht haben. Ich bin eben solche alten Dinger nicht gewöhnt. Mit meinem Sportwagen würde ich es schaffen."

„Warum fahren wir denn eigentlich nicht mit deinem ach so tollem Sportwagen?"

„Weil man darin nicht schlafen kann. In diesem VW-Bus konnte ich ein halbes Schlafzimmer einbauen und sogar einen Kühlschrank."

„Warum haben wir dann keinen Wohnwagen gemietet wie es normale Leute tun würden wenn sie einen Roadtrip planen und beschließen im Auto zu schlafen?"

„Weil normal langweilig ist", lautete seinen simple Antwort.

„Nochmal fürs Protokoll", geb ich gähnend von mir und streckte mich so gut es eben auf einem Autositz ging. „Warum fahren wir nur nachts?"

„Ganz einfach Malin. Du magst es generell nicht Auto zufahren. Deswegen ja auch die Sache mit der Mittfahrgelegenheit. Also werde wohl ich die ganze Zeit fahren und ich kann nachts nun mal besser fahren. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber so ist es eben", nach dieser Erklärung schaute Elias mich mit gerunzelter Stirn von der Seite an.

„Ist irgendwas, oder warum schaut du mich so komisch an?", wollte ich von ihm wissen.

„Ich hab mir gerade nur überlegt dass es eigentlich total gefährlich für dich ist?"

„Inwiefern?"

„Naja, ich könnte auch ein Massenmörder oder ein Vergewaltiger sein. Du bist einfach so zu mir in diese Schrottkarre gestiegen. Vor ein paar Stunden haben wir uns noch nicht mal gekannt. Und überhaupt wer kommt denn bitte auf die Idee bei einer Mitfahrgelegenheit im Internet 'einfach mal weg' anzugeben?"

„Wir beide anscheinend, sonst säßen wir jetzt nicht hier zusammen im Auto. Außerdem hab ich bei dir nicht das Gefühl, dass du ein Massenmörder oder ähnliches bist. Mit meinem Bauchgefühl lag ich bei so etwas noch nie falsch."

„Warum eigentlich Norwegen?", lautete seine nächste Frage. „Also nicht das ich etwas dagegen hab. Mich würde es einfach interessieren."

„Es war einfach das erste was mir eingefallen ist, als du mich gefragt hast wohin es denn jetzt gehen soll. Ich wollte schon immer mal dort hin. Roadtrip in den USA über irgendeinen Highway kann ja jeder. Wie du es eben gesagt hast, normal ist einfach langweilig."

„Ich glaube es war die richtige Entscheidung diesen Trip mit einer zusätzlichen Person und nicht allein zu machen."

„Seh ich auch so", gähnend lehnte ich mich noch tiefer in den Sitz. „Dir macht es doch nichts aus wenn ich etwas schlafe. An diesen nachts wach und tags über schlafen Rhythmus muss ich mich erst noch gewöhnen."

„Von mir aus kannst du ruhig schlafen. Ich weck dich dann wenn wir in Norwegen angekommen sind", die Antwort von Elias nahm ich nur noch halb wahr, da ich schon in den Schlaf driftete.

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Diese Geschichte ist im Rahmen meiner Deutsch-GFS entstanden. Außerdem hab ich damit bei dem Landeswettbewerb für Sprache und Literatur mitgemacht. 

Also wundert euch bitte nicht wenn die Kapitel unterschiedlich lang sind.

Ich hoffe es gefällt euch wenigstens ein bisschen.

Es werden jeden Freitag so um 16 Uhr Kapitel kommen.

Bis denne A. ^^

Lange Reise durch die NachtWhere stories live. Discover now