Elisabeth 1864 (Eine The Vampire Diaries fanfiktion)

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Kapitel 1. Ein netter junger Mann

„Fang mich doch!“ rief ich und lief über die Wiese. Es war ein strahlend schöner Sommertag, die Vögel zwitscherten und der Himmel war tief blau und frei von Wolken. Ich lief noch schneller, hörte ihn hinter mir lachen. „Ich krieg dich schon noch Elisabeth.“ Rief er und ich drehte mich um, um zu sehen, wie nah er mir war. Hätte er seine Hand ausgestreckt hätte er mich berühren können, doch er ließ mir den Spaß. Sein schwarzes Haar war zerzaust vom Laufen, ein breites Grinsen hatte sich auf seinem Gesicht festgesetzt und für einen kurzen Moment versank ich in seinen blauen Augen. Ich lachte und lief weiter. Lief auf den Wald zu. Das dunkelblaue Kleid das ich trug schmiegte sich bei jedem Schritt, den ich tat an meine Beine. „Du wirst mich niemals kriegen, wenn du weiterhin so langsam bist!“ rief ich über die Schulter zu ihm und kicherte. Da packte er meine Hand und hielt mich fest. Ich blieb stehen und sah ihn an. Er grinste dieses siegessichere grinsen, dass er eigentlich immer machte, wenn er sich einer Sache sicher war. Ich lächelte zurück. „Gewonnen…“ hauchte ich außer Atem. „Wie immer Elisabeth. Du kennst mich doch lange genug um zu wissen, dass du gegen mich keine Chance hast.“ Er vollführte eine Art Verbeugung, küsste meinen Handrücken und sah mir dabei in die Augen. Ich wurde rot. Innerlich verfluchte ich mich dafür. Ich kannte ihn lange, und gut genug, um zu wissen, dass das zwischen uns nur Freundschaft war und nicht mehr. Er nahm mich als vorzeige Mädchen mit zu Festen und Bällen seiner Familie. Er wollte das gleiche Ansehen bei seinem Vatter genießen, wie sein Bruder es tat. Doch er tat es nicht. Guiseppe hielt ihn für einen nichtsnutzigen Frauenhelden. Doch eigentlich war er das nicht. Er war nett und hatte eine freundliche und einfühlsame Seite, wenn er sich nicht gerade mit jemandem der Konföderierten Armee prügelte. „Darf ich sie nach Hause begleiten Miss Fell?“ er legte den Kopf schräg und sah mich fragend an. „Mit dem größten vergnügen Mister Salvatore.“ Ich raffte mein Kleid und machte einen kleinen knicks. „Glauben sie, die Freude liegt ganz auf meiner Seite.“ Er hielt mir seinen Arm hin und ich hackte mich bei ihm ein. Gemeinsam liefen wir durch die Straßen meiner Heimat. Mystic Falls.  Hier und da spielten ein paar Kinder auf der Straße. Einige Kutschen fuhren an uns vorbei, der eine oder andere grüßte uns. Ja man kannte hier sowohl die Familie Salvatore als auch die Familie Fell. Unsere beiden Familien gehörten zu dem Gründerrat. Wir gründeten Mystik Falls. Ich sah mich um. Die neidischen Blicke, die man mir zuwarf übersah ich mittlerweile. Wir waren nur gute Freunde. Kein Paar. Aber so ziemlich jeder dachte das, da Damon die meiste Zeit, die er hier in Mystic Falls war mit mir verbrachte. Ich sah ihn an und lächelte. Er erwiderte das lächeln. Führ eine Weile versank ich in seinen Augen. Langsam schüttelte ich den Kopf und wand den Blick ab. Es stand einer Frau meines Alters nicht zu, ihn in aller Öffentlichkeit so anzustarren.  „Alles in Ordnung?“ er sah mich an, lief aber weiter, durch die kleine Straße, die Hoch in den Wald führte. An der Weggabelung blieb ich stehen. „Wie immer Damon. Ich gehe links und du rechts.“ Er schüttelte zu meiner Verwunderung den Kopf. Das mit der Weggabelung war so. Auf der rechten Seite lag das Salvatore  Anwesen und auf der linken das der Fells. Meiner Familie. Uns trennte nur ein kleines Stück Wald. „Ich habe doch gesagt, dass ich dich nach Hause begleite Liz.“ Er nahm meine Hand in seine und zog mich mit sich. „Wie geht es Stefan?“ fragte ich vorsichtig.  „Gut.“ Erwiderte er knapp. Ich blieb stehen. Damon tat es mir nach und sah mich an. „Es hat mit ihr zu tun, richtig?“ Ich traute mich nicht ihren Namen laut auszusprechen. Katherine Pierce. Ich schluckte und sah ihn an. Sie war vor ein paar Wochen angekommen und lebte nun auf dem Salvatore Anwesen. Sie war hübsch, keine Frage. Nur sowohl Stefan als auch Damon waren von ihr angetan. Auf Dauer würde das keinem guttun. „Nein. Sie hat sich entschieden mit Stefan zum Ball zu gehen…“ er sah auf den Boden. Sie hatte ihm wehgetan. Ich sah ihn an. „Aber hast du nicht gesagt, dass sie meinte, dass sie nur dich…“ es versetzte mir einen Stich ins Herz, das zu sagen. Ich schluckte und sprach es aus. „…liebt.“ Er sah auf und sah mich an. Er sah einfach nur unendlich traurig aus. Damon nickte kurz. „Das hat sie, ja.“ „Aber…wenn sie das getan hat, warum geht sie dann mit Stefan dahin?“ Ich legte den Kopf schräg. „Weil sie ihn auch liebt.“ Er sah mich an und sagte das so offen und aufrichtig, als wäre es das wichtigste der Welt für ihn. Als würde er sagen „Natürlich Liz.“ Damon war seit Katherine da war komisch geworden. Er verbrachte nach wie vor viel Zeit mit mir, aber er sprach viel von ihr. Was sie mit ihm tun würde, wie sie ihm den Kopf verdrehen würde und das es kein Mädchen je geschafft hatte ihn sich so fühlen zu lassen. Doch wenn es das war was er wollte, eine Dreiecks-Beziehung, den Schmerz und die ständige Eifersucht auf seinen Bruder, dann sollte er das wohl bekommen. Ich seufzte. „Was ist los Lizzie?“ Keine Spur von dem eben noch verletzten Damon. Er hatte eine neue Maske aufgesetzt. Die Maske, die keinerlei schmerzvolle Sachen zuließ oder sie ihn zeigen ließ. Er grinste mich an. Ich musste automatisch lächeln und pikste ihn in den Bauch „Du sollst mich nicht so nennen.“ Er schlang einen Arm um meine Hüfte, lehnte sich näher zu mir rüber und raunte mir ins Ohr „Lizzielein.“    Ich kicherte und schob ihn von mir weg, als ich merkte, dass unser Haus in Sicht kam. „Wenn Vatter das sieht, dann bist du Hundefutter.“ Erneut zog er mich eng an sich „Wenn er was sieht?“ flüsterte er mir ins Ohr. Ich schüttelte den Kopf „Du bist verrückt.“ Murmelte ich. „Ja, nur für dich.“ Er zwinkerte mir zu und ließ mich los. Am Eingang des Hauses sah ich meine Mutter stehen. Sie lächelte uns zu und ich lief rot an, da ich mir durch sie irgendwie beobachtet vorkam. Damon brachte mich noch zur Tür. „Welch eine Freude sie hier zu sehen Mister Salvatore. Es ist ja schon eine ganze Weile her, dass wir uns zuletzt sahen.“ Damon gab auch ihr einen Handkuss. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite Ma’am.“ Mutter lächelte und nickte ihm zu. „Warum bittest du unseren Gast nicht hinein Elisabeth?“ Ich nickte „Ja Mutter.“ und wand mich an Damon. Vor Mutter durfte ich ihn nicht duzen, da er ja älter war als ich. Wenn auch nur ein Jahr aber immerhin. „Kommen sie doch herein.“ Ich lächelte ihn an. Er erwiderte mein Lächeln, schüttelte aber den Kopf. „Ein sehr verlockendes Angebot aber ich bin mit meinem Vatter und meinem Bruder bereits zum Essen verabredet.“ Er sah zu Mutter. „Ein anderes Mal vielleicht.“ Mutter nickte verständnisvoll und ging ins Haus. Ich war ihr unendlich dankbar dafür, da ich so viel ungezwungener mit ihm reden konnte. Er küsste meine Wange. „Heute Abend da, wo wir uns immer treffen?“ fragte er leise. Ich nickte. In dem Moment ging die Tür noch einmal auf. „Grüßen sie ihren Vatter doch recht herzlich und richten sie ihm aus, dass die nächste Gründerrats Sitzung bei uns stattfinden wird.“ Mutter war wirklich unerbitterlich. Sie dachte wohl wie jeder hier in Mystic Falls, dass da zwischen uns mehr war, als nur Freundschaft. Aber so war es nicht. Damon nickte und lächelte freundlich. „Das werde ich. Und grüßen sie ihren Mann schön.“ Mit den Worten wand er sich ab und ging. Ich sah ihm hinterher, bis er unten im Wald verschwunden war. „Ein sehr netter junger Mann.“ Meinte Mutter plötzlich. Ich nickte und seufzte. „Ja…das ist er.“

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