Kapitel I

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Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so enden würde.
Ich hätte nie gedacht, dass so etwas möglich wäre, aber ich bin froh so zu sterben.
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Es war ein Tag wie jeder andere davor auch. Ich lag eingekuschelt in meinem Bett und wurde von meinem Wecker aus dem Schlaf gerissen.

Müde und lustlos schaltete ich ihn aus und drehte mich noch einmal um. Wer hat denn schon Lust Montags um 5:00 Uhr aufzustehen? Und warum musste das Bett auch morgens am gemütlichsten sein?

Ich meine am Abend ist das Zimmer durchgelüftet, das Bett ist aufgeschüttelt, also alles perfekt und man muss sich stundenlang rumwälzen bis man bequem liegt. Am Morgen wiederum ist die Bettdecke ein riesiger Knödel, das Zimmer ist stickig und man liegt wie eine menschliche Brezel da, trotzdem ist es so gemütlich, dass man nie wieder aufstehen will.

Wie dem auch sei. Ich stand nun langsam auf, suchte mir Klamotten für den heutigen Tag aus dem Schrank und begab mich  auf den Weg ins Bad wo meine Mutter gerade herauskam. „Morgen." nuschelte ich und ging an ihr vorbei. „Guten Morgen mein Schatz." sagte sie lächelnd und ging weiter in Richtung Küche. Wieso ist sie so gut gelaunt?

Zuerst stellte ich mich vor den Spiegel und versuchte das Vogelnest zu entwirren, was die Nacht über auf meinem Kopf entstanden ist. Nachdem ich dies geschafft habe ging ich unter die Dusche und ließ das angenehm warme Wasser über meine Haut laufen.

Als ich im Badezimmer fertig war ging ich in Richtung Küche, wo meine  Mutter gerade ihren Kaffee trank. „Musst du nicht langsam los?" Sie sah mich kurz an und widmete sich danach wieder ihrer Tasse Kaffee. „Ja." antwortete ich ihr kurz und ging wieder.

Ich zog meine Schuhe und meine Jacke an, schnappte meine Sachen und ging Richtung Bushaltestelle. Es war Mitte November und dementsprechend kalt. Als ich mich der Haltestelle näherte sah ich bereits ein paar Mitschüler aus meiner Klasse. Sie unterhielten sich über das diesjährige Stipendium welches man bekommen konnte.

Um es einmal kurz zu erklären:
Jedes Jahr können sich Schüler aus allen Schulen im Land ab Klasse 8 zu Tests anmelden, dabei haben die besten 5 Schüler die Chance ein Stipendium an dem sehr angesehenen St. Goldhill Internat zu bekommen. Allerdings sind die Ansprüche auch sehr hoch, trotzdem hat man eine größere Chance später im Leben viel bessere Jobs zu bekommen. Hier in meinem kleinen Ort wo ich wohnte gab es nicht sonderlich viel Auswahl und die nächste Stadt war 2½ Stunden entfernt. Seit 3 Jahren hoffe ich darauf, dass meine Leistungen ausreichend sind um endlich von hier fort zu kommen.

Gerade an der Haltestelle angekommen, kam auch schon der Bus der zur Schule fährt. Es war jeden Morgen so voll, dass kein Platz mehr frei war. Also stellte ich mich in den Gang an die hintere Tür und schon rollte der Bus los. Aus allen Richtungen hörte man Gespräche über die Unterschiedlichsten Themen. Zwei Stunden später sah man auch „schon" die Schule. Kaum haben sich die Türen des Fahrzeugs geöffnet spürte ich einen starken stoß von hinten, stolperte vorwärts und fiel auf den Boden. Nach meinem dumpfrn Aufprall verstummten die Gespräche der anderen und man hörte nur noch Gelächter.

Einfach aufstehen, die anderen ignorieren und in den Klassenraum gehen war mein Ziel. Dort angekommen setzte ich mich an den gewohnten Platz ganz hinten am Fenster und schaute aus diesem hinaus. Die Bäume waren schon längst ohne Blätter, außer ein paar einzelne die selbst der Wind nicht herunter wehen konnte.

„Na Loser? Wer es wohl dieses Jahr schaffen wird?" Diese Stimme... „Du schon mal nicht! Hahaha!" Oh wie ich seine Stimme hasste. „Sieh es ein du wirst es nie schaffen."

My Bad Ending?Où les histoires vivent. Découvrez maintenant