Der Umzug

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Mein Name ist Luna Kishimoto. Ich bin 23 Jahre alt und wohnte bis vor kurzem in Deutschland. Ich habe Mittellanges rotes Haar und grün-blaue Augen. Ich habe mein ganzes bisheriges Leben hier gelebt, meine Schule und Ausbildung beendet und dann zog es mich fort. Es fiel mir nicht leicht, alles hinter mir zu lassen. Vorallem Meine Freunde und Familie. Ich vermisse sie sehr. Doch ich wollte weg. Etwas Neues sehen. Einen Neuanfang wagen. Also bin ich mit meinem hab und gut und etwas gespartem Geld nach Seoul, Korea geflogen. Ich hatte dort eine kleine 2-Zimmer Wohnung gefunden und war vor wenigen Monaten dort eingezogen. Es gestaltet sich als schwer, in einem neuen Land zu leben, wenn man weder die Sprache noch die Bräuche kennt. Doch ich lernte schnell und so fand ich in meinem Sprachkurs schnell Freunde die mich unterstützten. Ich war erst wenige Monate hier, doch ich konnte mich sehr gut mit den anderen auf Englisch unterhalten. Einige boten mir sogar an, mir zusätzliches Koreanisch beizubringen, wenn ich sie ein wenig Deutsch lehren würde. Meine beste Freundin hier war wohl Sakura Yamikura. Sie war 19 Jahre alt, hatte glänzendes, langes, schwarzes Haar und Haselnussbraune Augen. Sie war genauso groß wie ich und sehr sportlich. Wir waren im gleichen Kurs, denn sie kam ursprünglich aus Japan und war hier her gezogen um bessere berufliche Chancen zu haben. Der Unterricht war zäh, machte jedoch viel Spaß. Da ich in meiner Lebenszeit in Deutschland schon großer Anime und Asien Fan war, konnte ich diese Hobbys auch hier sehr gut beibehalten. Seit neuestem - und daran war Sakura schuld - war ich von meinem normalen Musik-Genre Rock und Metal abgewichen und hörte eine KPop Gruppe namens BTS - eine Koreanische Boy Band, bestehend aus 7 Mitgliedern die allesamt sehr gut singen und tanzen konnten. Ihr Liebling war bei wie so vielen Mädchen unseres Alters natürlich Jungkook - jedoch war ihr Wrecker, wie vom mitunter besten Tänzer nicht anders zu erwarten, J-Hope. Wen sie wählen würde konnte ich nicht sagen. Sie hatte ihr gesamtes Zimmer nach ihnen eingerichtet. Auch ihr Handy zeigte viele Selcas von den beiden. Bei mir sah die Sache etwas anders aus.. Obwohl ich nicht der Typ für sowas war, hatte es mir einer der Rapper der Band besonders angetan. Sein Name war Min Yoongi - bekannt als Suga oder auch Agust D. Er war ein Jahr älter als ich und hatte eine schwere Zeit hinter sich. (vielleicht war das gerade der Grund, weshalb ich ihn aus der Band am meisten mochte...) Neben dem Unterricht der Koreanischen Sprache hörte ich nur noch BTS und auch sonst nahmen sie und Sakura sehr viel meines Freizeitlichen Lebens ein.

Ich wurde allmählich mit der Stadt vertraut und fand mich immer besser zurecht, trotz der vielen Menschen und anderen Begebenheiten in diesem Land. Jedoch konnte ich mich weiterhin nur schwer an das hiesige Essen gewöhnen.

An einem Mittwoch, nach dem Unterricht, beschlossen Sakura und ich noch etwas essen zu gehen und unterhielten uns natürlich wieder mal über die Jungs der Band. Wir tauschten neue Bilder von ihnen aus und redeten stundenlang über ihre Tänze und Songs. Plötzlich starrte sie mich nervös an und als ich fragte was los sei, sagte Sakura zu mir: "Du musst nächsten Monat etwas Geld zurück legen. Du kannst es mir später geben, wenn du unbedingt möchtest (sie kannte mich und wusste dass ich es hasste, Leuten auf der Tasche zu liegen... Sie sagte das auch nur um mich zu beruhigen, sie verlangte es nicht von mir.) denn ich habe durch meinen Vater zwei VIP-Tickets für das anstehende Konzert bekommen! Er arbeitet dort als Security Officer und wird uns zwei Plätze frei halten... Was sagst du dazu? Wir werden sie live sehen! Das ist mein Geburtstagsgeschenk für dich, Nee-san.", als sie den Satz beendete, hatte sie ein großes Lächeln im Gesicht, welches breiter wurde, als sie sah, dass meine Augen sich mit Tränen füllten und ich ihr in die Arme sprang. "W...Was? Du bist verrückt! Ich danke dir! Du bist wirklich die tollste Schwester die ich haben kann!", ich hatte lange nicht mehr so ein Strahlen im Gesicht gehabt und es machte sie Glücklich mich so zu sehen. Seit wir unsere gemeinsame Leidenschaft entdeckt hatten, waren wir noch enger miteinander verbunden. Sie war wie eine Schwester für mich geworden und das, obwohl ich erst neu hier angekommen war. Das Konzert sollte an meinem Geburtstag stattfinden, am 02. Dezember. VIP-Tickets waren eine Seltenheit. Denn es bekamen nur eine Hand voll Fans die Chance die Band live zu sehen - hinter der Bühne. Und wir beide hatten dieses Mal Glück. Denn es gab nur 3 Karten die verschenkt wurden. Sakuras Vater war auch mir gegenüber immer sehr nett.. Seit Sakuras Mutter verstarb, kümmerte er sich rührend um sie und versuchte, sie soweit er konnte zu unterstützen. Manchmal beneidete ich sie dafür.. Ich hatte meine Eltern sehr früh verloren, sodass ich manchmal wünschte, ich wäre an ihrer Stelle. Doch ihr Vater mochte mich sehr, manchmal wenn sie mit ihm telefonierte, fragte er, wie es ihrer "Schwester" geht - damit meinte er mich. Es war ein tolles Gefühl, auch hier eine Familie gefunden zu haben - und Blut ist nicht immer das wichtigste für ein familiäres Band. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, bestellten wir uns ein paar Hamburger und sehnten den Konzert Tag herbei.

*

Ein paar Wochen später war es soweit. Die erste Klausur war vorbei und "Der" Tag war da. Mein Geburtstag. Ich war sehr aufgeregt - als sie klopfte und meine Wohnung betrat, stand ich vor dem Spiegel und wusste nicht was ich anziehen sollte... Ich hatte meine schwarzen Kniestrümpfe an, meine schwarze Hotpants mit meinen Gothic Ketten dran und mein schwarzes BTS Top. Passend dazu war ich auch geschminkt. Sie nickte und grinste mich an. "Perfekt! Wehe du ziehst dich um! Das ist einfach perfekt für dich."
Ich sah sie lächelnd an. Dann fragte sie mich: "Können wir los?" und ich nickte stumm. Wir konnten es kaum erwarten. Sie hatte noch etwas für mich vorbereitet, jedoch wusste ich nichts von ihrer Überraschung. Sie hatte ihrem Vater einen Brief gegeben, den er der Band zukommen lassen sollte, in dem stand, dass ich Geburtstag hatte und ein riesen Fan sei. Sie hatte die Band um etwas gebeten und hoffte innerlich, dass ihr Wunsch von den Jungs erfüllt werden würde. Grinsend nahm ich meine Tasche und wir liefen los zum Taxi Richtung Stadion.

Die Liebe zur Musik - Verliebt in einen StarWhere stories live. Discover now