Der Umzug

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Vorsichtiggriff er nach der Hand seines besten Freundes, was dieser ihmgleichtat. Er war in dieser Situation wirklich glücklich, dassdieser darauf bestanden hatte, noch mit zu ihm zu kommen und er jetztnicht alleine war. Baekhyun hätte ansonsten nicht gewusst, was ermachen sollte. Er wusste es sowieso nicht, auch jetzt nicht, wo seinbester Freund hier war. Aber er war einfach froh nicht alleine seinzu müssen. Nicht in dieser Situation, in dieser beschissenenSituation. Wie konnte er überhaupt in diese gelangen? Was musstegeschehen sein, dass er es verdiente hier zu landen, das zu sehen, eszu hören, es einfach mitzubekommen, zu wissen? Das ganze verstand ernicht, er war nicht darauf vorbereitet, er hatte nicht einmalgedacht, dass es jemals dazu kommen würde. Er dachte immer, dassalles gut wäre, dass sein Leben in Ordnung wäre. Sein Leben schienso gut zu sein, er war glücklich, er war so glücklich gewesen, inder ganzen letzten Zeit. Bis jetzt. Und er war so sauer. Wieso konnteer es nicht vorher schon ahnen? Wieso musste er es erst jetzt selbstherausfinden? Und dann auch noch so? Wieso hatte es keine Anzeichengegeben, keine Merkmale, die ihn darauf hätten vorbereitet? Wenn eres doch geahnt hätte, dann wäre er jetzt nicht so verwirrt, soverletzt oder so sauer. Immerhin hätte er dann schon geahnt, er wäredamit nicht so überrascht und überrumpelt worden.

Was warüberhaupt mit der Ehrlichkeit geworden, die vorher vorhanden war?Baekhyun verstand es eindeutig nicht. Sie waren immer so ehrlichmiteinander, doch das was er sah, es war keine Ehrlichkeit. Es warihm einfach alles zu viel, er war verwirrt und verletzt, sauer,wütend, verzweifelt und schockiert. In ihm herrschte einfach dastotale Gefühlschaos. Er wusste nicht, was er fühlen sollte, erkonnte gar nicht mit der Situation umgehen, wusste nicht damitumzugehen. Er hatte es noch nie erlebt und bis zum heutigen Tag,hatte er auch nicht damit gerechnet, dass er das mal erlebenwürde.
Er war Chanyeol dankbar, dass er bei ihm war. Baekhyun warsich sicher, dass Chanyeol ihn verstehen würde, dass er da war undauch weiterhin bleiben würde. Das er sich alles anhören würde, wasBaekhyun dachte und fühlte, sobald er es selbst herausgefunden hat,was er dachte und was er fühlte, was genau gerade in ihm los war.Chanyeol würde da sein und Baekhyun wusste es, war seinem bestenFreund wirklich dankbar. Er merkte, Chanyeol würde ihn nichtverlassen, würde bleiben, würde alles für ihn tun, jetzt nachdemsie das gesehen hatten. Schon vorher wäre Chanyeol so gewesen, dochin diesem Moment erst recht. Denn Chanyeol war selbst dabei, konntees selbst mit ansehen.

DieHand, nach der er gegriffen hatte, von seinem besten Freund, warruhig, gab ihm halt. Seine eigene Hand dagegen zitterte, wie seineBeine, wie sein ganzer Körper, so stark, so verdammt stark.Jeder Zentimeter schien zu beben, immer wieder von neuen anfangen zuzittern. Er wusste wirklich gar nicht, was er tun sollte, wie erdenken sollte. Das ganze war einfach zu viel, viel zu viel. Und erwar seinem besten Freund wirklich dankbar, dass er gerade zu diesemZeitpunkt bei ihm war, gerade heute darauf bestanden hatte, noch mitzu kommen. Irgendwie musste er seinen Körper wieder unter Kontrollebringen, doch er wusste einfach nicht wie. Das alles was er sichanguckte, was er zu Gesicht bekam, was sich immer noch vor seineneigenen Augen abspielte, brachte ihn durcheinander, seine Gefühleimmer weiter in Chaos versinken. Die Geräusche verschlimmerten dieSituation noch mehr, brachten ekel hervor.

Es tatweh. Wirklich sehr weh. Und doch war er so wütend und verletzt.

Erhasste diesen Mann, er hasste diese Beziehung, die er bis zu diesemZeitpunkt doch so sehr geliebt hatte, die so schön schien. Baekhyunhasste Kyungsoo! So sehr, dasser gar nicht wusste, wie er es eigentlich beschreiben sollte.,,Chanyeol...'' flüsterte er. Der Angesprochene drückte seine Hand,er gab Baekhyun die Bestätigung, dass er ihm zuhören würde, beiihm bleiben würde. ,,Können wir gehen? Kann ich die Tage bei dirbleiben?'' fragte Baekhyun leise. Eigentlich war er sogar darüberverwundert, dass Kyungsoo ihn, sie Beide, bisher noch nicht einmalbemerkt hatte. Aber... wieso sollte er eigentlich darüber verwundertsein? Anscheinend hatte sein Freund auch mit genügend anderen Sachenzu tun, als zu bemerken, dass Baekhyun direkt vor ihm stand, mitdessen besten Freund und dabei zugucken konnte, wie Kyungsoo gerademit Jongin schlief, er bemerkte nicht, dass Baekhyun sah, wie er ihnbetrog. Und das nach fast zwei Jahren Beziehung, dazu noch mit demJungen, dem Baekhyun neben Chanyeol als besten Freund am meistenvertraut hatte, gleichermaßen wie er Tao vertraute.

Best Friend, best Boyfriend~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt