Prologe

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Vorsichtig richte ich mich auf. Überall ein Knistern und Knacken. Ein züngelndes Zischen wie aus einem Schlangennest. Ich schüttle die Benommenheit ab und rapple mich hoch. Feuer tanzt auf der zerbeulten Blechschnauze des VW Polo. Es breitet sich aus.

Ich humple näher an das brennende Wrack heran. Ganz nahe. Sehe ihn an seinem Gurt reißen. Etwas muss sich verklemmt haben. Er schlägt um sich, kann sich nicht befreien.

Schon kriechen die ersten Flammen durch die zerbrochene Windschutzscheibe ins Wageninnere und zucken nach seinem Gesicht.

Sein Schrei zerreißt die Dämmerung, schrill wie ein schlecht gespieltes Saxophon. Der Mund ist zu einem klaffenden Loch verzerrt. Jetzt sieht er mich an und bellt etwas.

Es klingt wie: „Hilf mir!“

Noch wäre Zeit, den Gurt mit dem Taschenmesser durchzuschneiden und ihn herauszuziehen; es zumindest zu versuchen. Doch ich bleibe stehen, bewege mich nicht. Balle die Hände zu Fäusten.

Seine Augen springen fast aus ihren Höhlen vor Angst. Wie sie tlehen und betteln! Keine Spur von Überheblichkeit liegt in ihnen. Verschwunden ist das zynische Lächeln, das seine

Demütigungen immer begleitete. In seinem Blick lese ich nur Panik und Gewissheit. Er begreift, dass ich ihm nicht helfen Werde.

Sein Hemd fängt Feuer. Dann kann ich nichts mehr erkennen, nur noch Flammen und schwarzen Rauch. Die Schreie verschmelzen zu einem heiseren Brüllen, das nichts Menschliches an sich hat.

Wenige Herzschläge später reißt das Brüllen ab, so plötzlich, wie man eine Schnur durchschneidet.

Es ist vorbei.

Wärme breitet sich in meinem Magen aus, eine gute Wärme, die mich die Schmerzen vergessen lässt. Ich spüre weder die Prellungen noch die vielen Schnitte, die ich mir beim Sturz durch die Windschutzscheibe zugezogen haben muss. Nur diese klebrige Flüssigkeit, die über meine Wangen und Hände rinnt.

Später, als die Sanitäter meine Wunden versorgen und mich in eine knisternde Metallfolie einwickeln, während sie tlüsternd über den tragischen Unfall sprechen, ist das Gefühl immer noch da. Die Wärme, die mich einhüllt wie Musik. Wie der satte Klang tiefer Streicher. Wie das Vibrieren der Bässe in einem voll besetzten Orchester.

Noch nie habe ich mich so frei gefühlt.

Naabot mo na ang dulo ng mga na-publish na parte.

⏰ Huling update: Mar 29, 2018 ⏰

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