Mit und ohne dich.

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Erstes Kapitel.

Eigentlich ein Tag wie jeder andere auch. Sie öffnete die Gardine vor ihrem Fenster und schaute hinaus. Die Straße sah aus wie immer, leer. Es regnete und der Wind war stets präsent.  Na klasse dachte sie sich, drehte sich um verließ ihr Bett um sich im Badezimmer für die Arbeit fertig zu machen. Kaltes Wasser ins Gesicht, ein Blick in den Spiegel. Schon lange nicht mehr sahen ihre Augen so schlecht aus wie heute. Die Tränensäcke zeigten sich deutlich, sodass sie ihren Concealer auftragen musste um einigermaßen zu vertuschen das sie die ganze Nacht geweint hatte. Wegen ihm. Alles nur wegen ihm, schon wieder. Sie und ihr Freund, David lautet sein Name, waren erneut in einer großen Beziehungskrise. Er möchte mehr Freiheiten, sie findet durch sein Studium im Ausland hat er doch genug. Was sollte sie noch machen ? Ihr Herz litt, jede einzelne Zelle ihres sonst doch so starken Muskels schmerzte höllisch. Sie wusste sich nicht mehr zu helfen, fand keinen Ausweg aus dem Problem und das nicht nur aus diesem. Tief in ihrem inneren wusste sie was zu tun war, aber sie wollte nicht aufgeben. "Maja", ermahnte sie sich selbst, „ Du bist spät dran, seh zu das du zur Arbeit kommst." Also beeilte sie sich, schnell den Mascara auftragen und um komplett die traurigen Gesichtszüge kläglich verstecken zu wollen wurde der dunkelrote Lippenstift von Chanel auch noch nachgezogen. Mit einem notgedrungenen :" Gut siehst du aus !" und ohne Frühstück verließ sie ihre Wohnung. Sie fuhr wie jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit, es waren nur etwas über 5 Minuten die sie täglich dorthin fahren musste. Auf dem Weg dorthin gingen ihr sämtliche Erinnerungen durch den Kopf. Warum muss es so sein ? Ihre Geschichte war doch wie aus dem Märchen geschrieben. Er wird immer ihre erste Wahl sein, sie wird nie aufhören ihn zu lieben .. Sie haben so viel gemeinsam erlebt und über Jahre hinweg haben sie sich niemals ganz verloren, warum ausgerechnet jetzt ?
Mittlerweile zog sie an ihrer Zigarette, sie war immer fünf Minuten vor Arbeitsbeginn vor Ort. Maja machte ihre Ausbildung in einer Praxis. An sich gefiel ihr die Arbeit und der Beruf, zumindest redete sie sich das jeden Tag aufs neue ein. Direkt im Eingangsbereich der Praxis war rechts der Müllschuppen aufgebaut. Hier stellte Maja sich immer rein um zu rauchen, um zu weinen, um nachzudenken und um dem alltäglichen Wahnsinn mit den Kunden und ihrem Chef aus dem Weg zu gehen.

Punkt acht Uhr, sie schloss die Praxistür auf, stellte die Nachtschaltung vom Telefon aus und begann wie jeden Tag, auf die selbe Art und Weise ihren Arbeitstag. Erstmal Kaffee, um klar zu kommen. Für ihre Arbeit brauchte sie nicht mehr groß nachdenken, nach mittlerweile drei Lehrjahren war alles ins Blut übergegangen und sie funktionierte nur noch. Somit hatte sie genug Zeit weiterhin an ihre am Abgrund stehende Beziehung zu denken. Ob sie jemals wieder das Glück haben würde seine weichen Lippen zu spüren ? Zu gerne erinnert sie sich an das erste treffen zurück nachdem er studieren gegangen ist. Maja hatte ihn vom Flughafen abgeholt, mit einem dritten Latte Macchiato der eigentlich schon zwei zu viel war. Sie war so aufgeregt wie schon lange nicht mehr in ihrem Leben zuvor. Sie stellte sich vor eine Eisladen Figur da sie von dort aus einen sehr guten Ausblick auf die Schiebetür hatte. Der Schiebetür aus der er gleich rauskommen würde, ihr David. Es ging los, die Tür öffnete sich, die ersten Menschen kamen ihr entgegen. War das sein Flieger ? Ja auf dem Board stand er ist gelandet. Hilfe, gleich würde es soweit sein. Maja's Herz sprang ihr förmlich aus der Brust, sie musste auf Toilette, hatte aber Angst das wenn sie ging sie ihn verpassen würde. Hitzewallungen überkamen sie ununterbrochen, was war bloß los mit ihr ? Die Tür öffnete sich erneut, wieder strömten Menschen heraus auf dem Weg zu ihren Liebsten, dem Taxi oder dem eigenen Auto. Es wurde immer unerträglicher dort zu stehen um auf ihn zu warten. Als die Tür sich erneut öffnete sah sie diesen perfekt gebauten Umriss eines Mannes. Lange so wunderschöne lange Beine, ein lässig cooler modischer Mantel dazu und kurz geschnittene dunkle Haare. Da war er in voller Lebensgröße und er kam gradewegs auf sie zu. Er lächelte, ach du heiliger, er lächelt. Von der einen auf die andere Sekunde verströmte Maja's Herz eine unfassbar wohltuende Wärme bis in jedes Ende ihres Körpers und sie konnte nicht anders, sie lächelte zurück, voller Hoffnung das dieser Moment und dieses Gefühl niemals aufhören geschweige denn enden soll.

Heute und für immer. Where stories live. Discover now