ONE

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Seufzend verließ ich den Club und vergrub fast schon sofort meine Hände tiefer in den Taschen meines kuscheligen Mantels. Seit etwas mehr als einer Woche musste ich mit Bus und Bahn zur Arbeit, da ich meinen Range Rover zur Reparatur in die Werkstatt gebracht hatte. Dies wäre nicht schlimm, aber da sich in den letzten Stunden tiefhängende, dunkelgraue Wolken am Himmel gesammelt hatten und der Erde nur so mit einem schweren Gewitter drohten, spielte mir das Schicksal mal wieder einen Streich. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es mich nicht besonders gut Leiden kann, wieso auch immer.

In Gedanken versunken schlenderte ich über den Gehweg, ehe ein kalter Luftzug durch meine Locken wirbelte und ich den ersten Regentropfen auf meiner Haut spürte. Nicht mehr so positiv eingestellt beschleunigte ich meine Schritte, doch vergebens. Nach wenigen Minuten schüttete es schon wie aus Eimern, dem Wetterbericht oder auch dem englischen Wetter konnte man einfach nicht trauen.

Schnell huschte ich unter ein kleines Vordach, hoffentlich würde mich jetzt niemand rauswerfen, wenn ich eintrete. Gedacht, getan, ich betrat den äußerlich älter wirkenden Laden und wurde prompt von einer modernen Einrichtung in Empfang genommen. Neugierig ließ ich meinen Blick umherschweifen, seltsamerweise konnte ich keinen Verkäufer ausmachen.

„Hmmm", gab ich leise von mir, ließ meine Schuhe etwas über die raue Oberfläche der Fußmatte gleiten und lief weiter in den Blumenladen hinein. Das Sortiment war nicht gerade klein gehalten, alle möglichen Arten von Blumen in mir bisher noch unbekannten Farben standen, ordentlich in Regalen verstaut, in Blumentöpfen auf Tischen stehend oder sogar von der Decke hängend im ganzen Laden verteilt, was ihn sehr gemütlich wirken ließ.

„Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?"

Eine freundliche Stimme ließ mich etwas erschrocken zusammenzucken und herumfahren: „Gott habe ich mich erschreckt. Ich habe Sie gar nicht gesehen tut mir leid."

Mein Blick wanderte über den Körper des Kleineren und lächelnd erwiderte ich das Seine.

„Tut mir leid falls ich sie erschreckt habe, suchen Sie etwas bestimmtes?"

Wenn du dir jetzt nichts einfallen lässt wirft er dich im hohen Bogen wieder raus Styles, sei kreativ!

„Ich möchte eine Rose für meinen Freund kaufen."

Okay wow, ich war schonmal einfallsreicher gewesen, definitiv.

Prompt zog er die Augenbrauen zusammen: „Nur eine Einzelne? Und das für deinen Freund?"

Etwas schmunzelnd nickte ich und erwiderte: „Ja wir haben Beide einen ziemlich schwarzen Daumen. Die Rose wird sowieso nicht lange halten", das ich jetzt eigentlich nur von mir selbst sprach, musste er ja nicht unbedingt wissen.

„Na dann, eine rote Rose für den Freund?", freundlich lächelnd blickte er in Richtung eines Regales, welches mit diesen Blumen geschmückt wurde.

Schnell schüttelte ich den Kopf: „Ich nehme eine in orange, seine Lieblingsfarbe."

„Natürlich, eine orangene Rose, kommt sofort!"

Sein geschmeidiger Gang, als er zu dem Tresen spazierte und die Rose herrichtete, blieb mir natürlich nicht unbemerkt. Sein Hüftschwung war schon fast weiblich, aber an ihm sah es alles andere als schlecht aus!

Meine Gedanken wurden durch ein „Das macht dann 2,30£ bitte", unterbrochen.

Sofort kramte ich meinen Geldbeutel aus der Manteltasche: „Natürlich, hier 5£."

Als ich ihn freundlich anlächelte, erwiderte er dies schüchtern und ich verließ den Laden, da sich die Regenwolken nun verzogen hatten.

Auf dem gesamten Heimweg geisterten mir diese himmlisch blauen Augen durch den Kopf, ebenso wie das Namensschild an dem Shirt mit V-Ausschnitt, welches seine Brustmuskeln unglaublich gut betonte. Sofort stand für mich fest: Louis Tomlinson würde mich definitiv öfter seinen Kunden nennen dürfen.

Flowerboy || Larry Stylinson KurzgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt