The skinner of Stockholm Street

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Als ich jünger war, hatte ich einen Freund. Es lebte im Zimmer auf der anderen Seite meiner Wand, von dem ich immer gewusst hatte, dass es da war. Manchmal klopfte ich gegen die Wand und es  klopfte zurück. Dann kicherte ich meistens und es murmelte mir unverständliche Worte zu. Aber als ich älter wurde, fingen die Geräusche an, mir Angst zu machen. Und langsam merkte ich, dass es sicher nicht mein Freund war. Ich erzählte es meinen Eltern, aus Angst, eines Nachts würde es in mein Zimmer kommen und mich töten.
Meine Mutter rollte nur mit den Augen und sagte, es wären nur Mäuse in den Wänden. Sie hörte mir nie zu...
Mein Vater stimmte ihr zu und sagte es seien nur Tiere. Aber er nahm mich in den Arm und sagte er würde mich beschützen.
Immer wenn ich Geräusche wahrnahm, meistens Nachts, schrie ich um Hilfe und mein Vater kam in mein Zimmer gerannt. Er klopfte dann an die Wände und rief: „Ruhe da drin, sonst komme ich rein!"
Die Geräusche verstummten und mein Vater umarmte mich dann.
Er war immer mein Beschützer.
Ich vermisse ihn so sehr.

Dann, in einer Nacht, ich war sechzehn, wurde ich geweckt, von einem Ohrenzerreißenden Schrei. Aus Angst schrie ich auch so laut ich konnte. Mein Vater rannte zur Tür hinein und ich schaute ihn völlig fertig an.

„ Dad, das musst du gehört haben!"
„ Ja Schätzchen, ich hab's gehört. Es war sicher nur eine Eule die..."
„Dad!"
„ wir haben ein paar davon in der Nachbarschaft..."
„Nein, Dad! Hör den Wänden zu!"

Er verdrehte die Augen aber nickte dann.
„Okay liebes..."

Gemeinsam saßen wir auf meinem Bett und lauschten. Aber die ganze Nacht blieb es still.
Für eine lange Zeit hörte ich es nicht mehr.

Als die Kreatur zurückkehrte, bemerkte ich es erst gar nicht. Es war ein gewohntes Geräusch. Ich war es so gewohnt wie mein eigenes
Gesicht. Als ich einige davon bemerkte, fiel mir auf wie ungewöhnlich diese Geräusche waren, und wie ungewöhnlich sie schon immer gewesen waren...
Als ich aber erfuhr was ich da wirklich hörte, schäme ich mich zu sagen, dass ich fast erleichtert war.
Es hörte sich an wie immer. Als erstes das tiefe grölen, dann das klopfen und am Ende, das kratzen. Immer dieses verdammte Kratzen!
Ich erzählte meinem Vater von dem Kratzen und davon, dass ich Angst hätte, die Kreatur würde durch meine Wand hindurch kommen wollen um mich zu töten.
Mein Vater lachte, und erzählte mir, auf der anderen Seite meiner Wand war eine einen halben Meter dicke Schicht aus solidem Metall verbaut, und dass nichts und niemand durch diese Wand kommen konnte. Und er sollte es am besten wissen. Er hatte das Haus selbst gebaut.

Als ich dann schließlich eine Bleibe gefunden hatte in die ich in einem Jahr einziehen konnte, blieb mir nichts als noch weitere 12 Monate hier zu wohnen. Aber was waren schon 12 Monate nach sechzehn Jahren mit... ihm.
Ich ignorierte die Geräusche, fing sogar wieder an zurück zu klopfen. Denn was immer es auch war, hätte es durch die Wand kommen wollen, hätte es das schon längst getan.

Die Nacht in der sie die Tür öffneten, ist wohl eine meiner schlimmsten Erinnerungen.

Ich war bei einer Freundin, als mich meine Mutter anrief, ich solle sofort nach Hause kommen. Das allein war schon komisch, denn meine Mutter rief mich nie an. Wenn sie überhaupt mit mir Sprach.
Ich fuhr sofort nach Hause und bekam Panik als ich die ganzen Polizeiautos, Paparazzi und Schaulustigen sah. Noch mehr Panik bekam ich, als ich bemerkte, dass unser Haus  der Mittelpunkt der Aufregung war. Ich rannte los, die Stimmen ignorierend, die mir sagten ich solle stehen bleiben. Und dann sah ich es. Aus dem Kleiderschrank im Flur waren alle Kleider herausgezogen worden und da... da war einer Tür! Zu dem Raum von dem ich immer gewusst hatte, dass er da war.

Ich ging hinein und was ich sah wird mich wohl für immer verfolgen.

Da waren die verschiedensten Messer. Eine Wand mit Ketten und ein großer Tisch der mit Blut getränkt war. Und dann sah ich meine Wand. Und jetzt wusste ich was das Kratzen bedeutete. Es waren keine normalen Kratz Spuren.
Die ganze Wand war voll mit Kerben und in die Tapete geritzten Botschaften wie:

„Sag meinen Töchtern, dass sie meine Welt waren"
„Erzähle meinem Vater, dass ich ihm vergebe"
„Es tut mir so leid"
„Hab keine Angst Linn"
„Ich vergebe dir"
„Sag Jenny, dass ich sie liebe"
„Es tut mir leid, dass ich deine Tochter getötet habe, Miriam"
„Bitte Herr, vergib mir"

Laut dem Polizeilichen Bericht waren es über 70 solche Einkerbungen. Und ich habe jede einzelne gelesen.

Sie nannten meinen Vater den skinner of Stockholm street.

Jetzt lebe ich in einem Krankenhaus. Ich habe seit einem Jahr fast nicht geschlafen. Mein Arzt sagt wenn ich nicht bald schlafe, werde ich sterben. Aber die Geräusche. Sie verfolgen mich jedes mal wenn ich meine Augen schließe. Jedes mal...

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⏰ Last updated: May 27, 2018 ⏰

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Horror Geschichten für Menschen die keinen Schlaf brauchen!🤡👹Where stories live. Discover now