Der Wolf und sein Geißlein.

3.1K 80 4
                                    


Gestaltwandler leben seit jeher unter uns. Doch sie sind vom Aussterben bedroht, kaum einer hat die Jagt auf Übernatürliche Wesen überlebt. So kam es das es nur noch wenige von ihnen gab.

Anfangs wurden die kleinen Tiere weniger, und nichts was kleiner war als eine Hauskatze überlebte die Jagt, sie starben an Verfolgung und schliesslich an der Ausrottung.

Danach traf es die Tiere die grösser waren als ein Bär, und das letzte Nashorn wurde ironischerweise von einem Elfenbeinjäger erschossen. Man sollte eben nicht in seiner Tiergestallt herumwandern, eine tragische Erkenntnis die auch ein sibirischer Tiger gemacht hatte und nun ausgestopft in einem Naturkundemuseum sein Dasein fristete.

Trauriger weise blieben so nach der Jagt nur noch Allesfresser, Fleischfresser und ganz wenige Pflanzenfresser übrig. Sah man es aus tierischer Sicht zumindest.

Aber auch aus menschlicher Sicht sah es düster aus. Wölfe blieben meist in ihren Rudeln, Bären waren notorische Einzelgänger, Huftiere blieben in der Herde und gingen den Beiden ersten Gruppen großräumig aus dem Weg, und Katzenrassen zogen sowieso ihr eigenes Ding durch.

An Vermischung war also nicht zu denken, obwohl so langsam die Inzucht drohte und ganz sicher ihre aller Ausrottung nahte.

Seven sah das nicht anders, doch an eine Gefährtin zu denken wäre lachhaft. Frauen hatten einen neuen Stellenwert erreicht, denn was die Chinesen nicht wussten, das war ihnen allen klar. Nachwuchs gab es nur dank Frauen und nur dank einer Frau war er auf der Welt.

Eine zu finden war jedoch schwierig, nicht nur weil sie seltener geworden sind, sondern auch weil sie sich gewiss nicht auf einen mittellosen Wolf einliessen der auch noch Asthma hatte. Ja richtig gelesen, ein Wolf mit Asthma, wen das nicht der Witz des Jahres war musste Seven auch nicht weiter. Allerdings ging es noch weiter, wer einmal sagte es kann nicht mehr schlimmer werden dem sei gesagt, es kann immer schlimmer werden!

Und zwar ereignete sich dies als Seven, von einem Date mit einer Dachsdame zurück nach Hause kehrte. Sie glaubte tatsächlich sie müsste nach der Hochzeit nichts mehr tun ausser hübsch auszusehen. Dabei kannte Seven sie erst seit 10 Minuten und Frauen die das Haus hüteten und sonst nicht viel taten waren für ihn das letzte.

Warum war er und seine Schwester wohl verarmt, sicher nicht weil ihr Vater sich vom Acker gemacht hatte (obwohl das auch), aber vor allem darum, weil ihre Mutter den Arsch nicht hochbekam und lieber drei Jahre lang herum jammerte. Das war nichts was ihnen geholfen hatte, sondern sie eher näher an den Schuldenberg ranbrachte. Darum verachtete Seven Frauen die nur gut aussahen, das half keinem wen der Hunger an einem nagte. Schönheit konnte man eben nicht essen und damit hat es sich.

Derzeit schmiss seine Schwester Miwa den Haushalt, sie hatte sich eine eigene Wohnung besorgt, da sie es nicht mehr ertragen konnte dem Selbstmitleid der Mutter nur 1 Sekunde länger zuzusehen. Ausserdem wären sie sonst verhungert, oder im Müll ertrunken. Miwa hielt sie also mit 3 Jobs über echt knappem Wasser, während Seven in seiner zweiten Lehre steckte und nur wenig ausser Geld und seinen Kochkünsten beisteuerte.

Genervt trat Seven also eine Abkürzung an, sie führte durch mehrere Kilometer Herdengebiet in dem ein Wolfswandler normalerweise nichts verloren hatte, da die meisten Herdentiere Angst hatten man könnte sie ganz altmodisch fressen. Dabei frassen sie schon seit Jahrhunderten keine anderen Wandler mehr, und das war noch bevor sie drohten auszusterben.

Die Angst jedoch blieb, und Seven war es egal, vor allem, weil er dank seinem Asthma eher allergisch auf Herdentiere reagierte, vor allem in Verbindung mit Heu, Stroh oder andern Gräsern. Doch hier war noch nie zuvor irgendein Huftier anzutreffen gewesen und so übersprang Seven das armbreite Bächlein leichtfüßig, denn er wollte nur noch heim und sich unter die Dusche werfen um den Tag rasch hinter sich zu bringen.

Der Wolf und sein Geißlein.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt