Unforgettable (BTS FF)

1. Goodbye

Meggy's Sicht:

„Hast du alle deine Sachen?" fragte ich Viola, als sie ihren Koffer die Treppe hinuntertrug. „Jap. Hab ich! Und wie sieht es mir dir aus?", lachend stellte sie in der Eingangshalle ihre Sachen ab. „Seht ihr, das ist der Vorteil, wenn man nicht im Internat ist.", mischte sich Karina, eine von meinen zwei besten Freundinnen, ein. Heute war unser letzter Schultag vor den Sommerferien. Nach der Abschlussfeier, mussten wir noch unsere Sachen vom Internat holen, was ziemlich nervig war, denn die meisten waren schon gegangen, nur wir nicht. Vielleicht, weil wir so langsam waren... „Okay, ihr könnt euch jetzt aber beeilen, mein Bus fährt gleich und ich will ihn nicht verpassen." Karina lehnte sich an die Wand und verschränkte ihre Arme. „Ja, jetzt chill doch mal. Wir müssen uns noch umziehen." Viola hielt mir die Tür zur Garderobe auf. „Außerdem haben wir noch 5 Minuten." Grinste ich. „Jaja, deine 5 Minuten kenne ich!", rief mir Karina hinterher.

10 Minuten später...

„Siehst du, wir haben 10 Minuten gebraucht, um zum Bus zu kommen, und du hast ihn dennoch erwischt." lachte Viola. Der Busfahrer half ihr, ihre Sachen ihn den Bus zu laden und anschließend umarmten wir uns. „Also sehen wir uns das nächste Mal in Korea wieder.", seufzte Karina. „Sad!" bemerkte Viola nebenbei. Ich zog mein Handy hervor. „In 55 Tagen, 3 Stunden, 28 Minuten und 34 Sekunden.", verkündete ich und steckte mein Handy wieder ein. „Lange genug um Koreanisch zu lernen.", zwinkerte Viola. „Naja, da bin ich mir nicht sicher.", kicherte Karina. „Aber wir telefonieren mal okay?" Ich umarmte sie ein zweites Mal und Viola tat es ebenfalls. „Auf jeden Fall!", rief Karina bevor sie in den Bus stieg und uns zuwinkte. „Und was machen wir jetzt?", bemerkte Viola. „Nach Hause fahren!", bestätigte ich."

Falls man sich fragt, warum Karina nach Korea zieht kann ich das beantworten. Ihr Dad ist Ingenieur, und hat so ein extrem großes Bauprojekt am Laufen, und deshalb liegt es nahe, dass er ständig weg ist und dennoch mit seiner Familie zusammenleben will. Also zieht Karina morgen nach Korea. Kann man mal machen, oder?

3 Wochen später...

Ich saß auf meinem Schreibtisch Stuhl und drehte mich im Kreis, während Viola in ihrem schwarzen Notizbuch herum kritzelte. „Es ist so langweilig ohne Karina.", seufzte Viola, nach einiger Zeit, und legte endlich ihr Notizbuch weg. „Ich weiß, aber was sollen wir machen?", stellte ich bedrückt fest. „Rufen wir sie an?", schlug sie vor. „Ja, keine schlechte Idee.", bestätigte ich. „Also, wenn es bei uns 9 Uhr am Vormittag ist, dann ist es in Seoul jetzt gerade", ich überlegte kurz, „5 Uhr am Abend." Viola hatte ihr Handy schon vom Nachttisch genommen und wählte bereits die Nummer. Nach kurzem Klingeln, hörte man Karina vom anderen Ende der Leitung. „Annyeonghaseyo!" rief sie fröhlich. Viola die sofort verstand grinste und sagte „Jal jinaess-eoyo?" „Aju joh-ayo, mul-eobwa jwoseo gomawo" antwortete Karina, auf Viola's Frage. Ich verstand natürlich nichts. „Respekt Karina, seit 3 Wochen in Seoul, und dann schon so gut sprechen können!" stolz grinste mich Viola an. „Leute ich hab keinen Plan was ihr gerade geredet habt aber Hey Karina.", meldete ich mich zu Wort. „Danke Viola, und Hey Meggy.", hörte ich Karina am Telefon lachen. „Uns war gerade langweilig und wir dachten wir könnten dich anrufen.", stellte ich fest und begann mich wieder im Kreis zu drehen. „Ja stimmt es war nebenbei meine Idee dich anzurufen, aber egal. Was ist bei dir so los?", fragte Viola neugierig. „Also ich war heute schon im Koreanisch Kurs und war ein bisschen shoppen, das war's eigentlich.", erklärte Karina. „Total normal für ein 19-jähriges Mädchen.", meinte Viola und drehte sich in meinem Bett auf die Seite. „Ja danke und gelernt hab ich auch schon. Aber es ist mega langweilig ohne euch!", seufzte sie. „Tja, glaub mir, bei uns ist es genau so!" bestätigte ich. „Aber ich muss euch unbedingt was erzählen.", kicherte sie aufgeregt. „Schieß los!", riefen Viola und ich gleichzeitig. „Also, ich hab mega coole und witzige Leute kennengelernt, und ich geh mit ihnen zu meinem Geburtstag feiern. Ich freu mich schon so krass!", erzählte sie uns aufgeregt. „Wow, wir dürfen dir über Facetime gratulieren und deine „Freunde" dürfen dich in Real-Life sehen. Toll!", sarkastisch nahm sie das Handy in die andere Hand. „Ja das ist zwar total scheiße, aber wenn ihr mich mal besuchen kommt, stelle ich sie euch vor. Versprochen." Sie seufzte traurig. „Leute, ich muss jetzt aufhören, ich muss bei einem Geschäftsessen von meinem Dad mit. Wir sehen uns.", rief sie. „Annyeonghi!", rief Viola und ich „Bye" hinterher. Was sollte ich als Nicht-Koreanisch-Sprecher denn sonst sagen?

„Weißt du was?", fragte Viola nach einiger Zeit, und richtete sich von meinem Bett auf. „Hm?" Gedankenverloren, studierte ich gerade eine Akkordfolge. „Wir sollten zu Karina fliegen." Sie stand auf, und begann im Raum auf und ab zu gehen. „Wir sollten was?" Blitzschnell fuhr mein Stuhl herum, sodass ich sie beobachten konnte. „Naja, wir fliegen nach Seoul und überraschen Karina als Geburtstagsüberraschung.", sagte sie chillig und war sichtlich stolz auf ihre Idee. „Das kommt jetzt aber mehr als random... Und wann willst du fliegen und alles buchen?", entsetzt starrte ich sie an. „Schon mal was von Last Minute Flüge gehört? Das ist unsere Last Minute. Karina hat übermorgen Geburtstag und dann müssen wir morgen fliegen." Sie schnappte mein Notebook, setzte sich wieder auf mein Bett, und tippe schon etwas ein. „Da haben wir es ja. Doppelflug nach Seoul, Zwischenlandung in Istanbul, dort einen Aufenthalt von 1:03h, Reisedauer insgesamt 13h 25min. Kosten für 2 Personen, Mittelklasse, 571,41€. Läuft doch." Konzentriert schaute Viola auf den Bildschirm. „Aber das geht doch nicht. Ich muss das zuerst mit meinen Eltern klären, wer passt dann auf die Wohnung auf?", verdattert stand ich auf. „Ups, schon gebucht.", kreischte sie. „Aber...", wollte ich ansetzen doch sie unterbrach mich. „Wir fliegen morgen nach KOREA! Wuuu!" Sie stand auf, umarmte mich und hüpfte im Raum auf und ab. „Warte mal...", ich machte eine Pause, „Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass du dumm bist?" Kopfschüttelnd faltete ich das Blatt Papier vor mir zusammen. „Ich ruf gleich Karinas Eltern an, ob sie uns am Flughafen in Korea abholen und zu ihrer Wohnung bringen können." Viola zog ihr Handy aus der Tasche und verschwand im Wohnzimmer. Ich stand immer noch verloren in meinem Schlafzimmer und verarbeitete was gerade passiert war. Ich fliege morgen nach Korea. KOREA. WTF.

Nach ca. 15 Minuten kam Viola wieder ins Zimmer. „Ich hab mit Karinas und deinen Eltern telefoniert. Es geht alles klar. Deine Eltern werden auf die Wohnung aufpassen und Karinas werden uns in Seoul am Flughafen abholen." Sie machte eine kurze Pause. „Morgen um 14:00 Uhr fliegen wir los, um 18:45 Uhr haben wir die Zwischenlandung in Istanbul, um 19:40 Uhr starten wir von dort und am nächsten Tag um 11:45 Uhr sind wir dann in Seoul." „Na dann, lass uns packen.", seufzte ich.