Kapitel 1

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Ich glaube jeder hat angst vor dem ersten Tag an einer neuen Schule. Um mein Abitur zu machen, musste ich meine Freunde aufgeben und offen für neue sein, wobei ich Angst habe verletzt zu werden. In der Zeit, in der ich mich befinde, ist es schwierig aufrichtige Freunde zu finden. Jeder verrät jeden und das um dazu zu gehören.

Der Weg von Zuhause zu meiner Schule dauert mit dem Zug ungefähr 40 Minuten, weshalb ich schon um 6:30 Uhr aufstehen muss. Für andere das normalste auf der Welt, für mich das schlimmste was mir passieren konnte. Ich liebe es zu schlafen und das so lange wie möglich. Nur klappt das nicht mit dem langen schlafen, weil ich spät schlafen gehe. Naja, man könnte es schon fast eine Schlafstörung nennen.

"Mama ich geh jetzt los, wünsch mir viel Glück." Meine Mama ist die Person, die mir Hoffnung gibt, wenn ich hoffnungslos bin. "Ach Schatz du machst dir Sorgen wo keine sind. Du wirst dich schnell einfinden und neue Leute kennenlernen." Und sie hatte wahrscheinlich recht, denn ich bin jemand der gerne neue Menschen kennenlernte. Nur viel es mir schwer anderen etwas aus meinem Leben anzuvertrauen und sie an mich ranzulassen. Ich war dann doch eher die Person die anderen zuhört und sich ein Bild über andere verschafft.

Ich machte mich also auf den Weg und mit jedem Schritt schlug mein Herz etwas schneller. Ich weiß nicht woran es liegt, aber mein Gefühl sagt mir, dass Heute etwas passieren wird. Ob gut oder schlecht weiß ich nicht. Angekommen am Eingang vor der Schule nehme ich einen großen Atemzug und betrete die Schule. Ich wusste nicht wohin ich schauen soll, überall sind Schüler die entweder rumstanden und miteinander redeten oder irgendwohin liefen. Um 8:00 Uhr soll sich mein Jahrgang in der Aula treffen, um dann die Stundenpläne zu bekommen. Ich stand etwas planlos auf dem Hof, weil ich nicht wusste wo sich die Aula befindet und verlaufen wollte ich mich bei diesem riesigen Gebäude nun auch nicht. Eine Idee wäre es jetzt eine Gruppe nach dem Weg zu fragen, also sah ich mich um und fand drei Mädchen die auf der Bank saßen. Mit einem lächeln ging ich auf sie zu. "Hey, Sorry fürs stören. Ich bin neu hier auf der Schule und wollte fragen wo die Aula ist." Mich beruhigte es, dass alle drei nicht so aussahen als wären sie arrogant, im Gegenteil, sie lächelten mich sogar an. "Hey Aylin mein Name und das sind Ceren und Kardelen. Die Aula ist im 3. Stockwerk, einfach den Aufgang links nach oben gehen." Okey das klingt gut, es besteht also keine Möglichkeit, sich zu verlaufen. "Okey, Danke Mädels. Mein Name ist übrigens Nisa."

Angekommen in der Aula, setze ich mich in der mittleren Reihe neben einem Jungen hin. "Auch Neu hier? Du wirkst etwas aufgeregt." fragte ich ihn mit einem lachen. "Ja, hahaha. Es ist alles so Neu und die ganzen Leute hier machen mich noch nervöser als ich eigentlich schon bin. Schau das Mädchen, dass grade die Aula betritt, siehst du ihren Blick? Sie tötet einen ja schon fast damit." sagte er ironisch, was mich schon wieder zum lachen bringt. "Nimm dich bloß in acht vor ihr bevor sie dich noch im Visier hat." "Wie heißt du?", fragte er mich. "Nisa und du?" "Kian." Und dann fing auch schon die Direktorin an zu sprechen. "Herzlich Willkommen, liebe Schüler und Schülerinnen. In diesem Jahr beginnen sie ihr Abitur welches auf zwei Jahre gestreckt ist. Unterschätzen sie jedoch nicht wie schnell die Zeit umgehen kann. Nehmen sie bitte das Lernen ernst und tun sie etwas für Ihre Zukunft. Bei weiteren Fragen finden Sie mich in meinem Büro. Die Stundenpläne werden am Ausgang verteilt." Kian und ich sahen uns an und wir beide dachten genau das selbe, denn keiner von uns stand auf. Es würde kein Sinn machen zum Ausgang zu rennen, denn genau das Taten grade alle und mussten deshalb unnötig stehen und warten. Wir redeten stattdessen noch ein bisschen und lernten uns besser kennen. Kian ist ein echt sympathischer und witziger Mensch, ich glaube wir werden in Zukunft noch gute Freunde. Langsam standen wir auf und liefen zum Ausgang.

Mein Stundenplan sieht gar nicht mal so schlecht aus. Montag und Mittwoch musste ich erst um 10 Uhr da sein. Und die anderen Tage, außer Donnerstag, waren einiger Maßen noch akzeptabel. Donnerstag habe ich bis 16:30 Uhr, also volles Programm. Heute war Unterrichtspflicht erst ab der dritten Stunde also hatte ich noch etwas Zeit, um zum Bäcker zu geben. Ich habe ganz dezent eine Vorliebe zu Brezeln und Ginger Ale und es ist teilweise schon Routine geworden mir diese beiden Dinge am Morgen zu holen. Ich stand also vor den Getränken und suchte nach meinem geliebten Ginger Ale. Kian und ich hatten uns getrennt weil er noch etwas im Sekretariat klären musste. "2,30 Euro macht das dann bitte", sagte die Kassiererin. Mit meinem Ginger Ale und meiner Brezel in der Hand, fiel mir auf, dass ich mein Portmonee vergessen habe. Gott, wieso muss mir das genau Heute am ersten Tag passieren. Ich wusste nicht was ich sagen soll, weil ich vor Scham grade im Boden versank. "Ich, sorry, ich habe mein Portmonee vergessen", brach ich ganz leise raus. Auch wenn es wahrscheinlich alle grade in der Schlange mitbekamen. Die Kassieren sagte nur noch, dass es kein Problem sei. Mit schnellen schritten lief ich dann auch aus der Mensa, setzte mich auf einer der Banken und wartete auf Kian.

"Sieh es als Willkommensgeschenk an", hörte ich eine raue männliche Stimme sagen. Ich sah nach oben zu dem Jungen der neben mir, auf die Bank, eine Brezel und Ginger Ale legte und verlor mich dabei in seinen braunen Augen.

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Erstes Kapitel ist geschafft. Schreibt doch gerne eure Meinung in die Kommentare. :)

Was ist Liebe?Where stories live. Discover now