Prolog

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Ein Baby schrie in der der Dunkelheit. Ich versuchte aus zu machen, wo es herkam. Ich musste das Baby finden bevor es die Orks taten. Ich spornte mein Pferd an und näherte mich dem weinenden Bündel. Ich stieg ab und nahm das hilflose Baby an mich. Sofort hörte es auf zu schreien. Mir blieb ein Augenblick Zeit, um mich um zu sehen. Um mich herum lagen viele tote Menschen und Elben. Sie wurden anscheinend überrascht in der Dunkelheit. Ich stand da, hilflos mit dem Baby auf dem Arm und nicht wissend, was ich tun sollte. Ich konnte es nicht zu meinem Vater mitnehmen, aber auch nicht schutzlos der Wildnis überlassen. Ich erinnerte mich, dass mir mein Vater von einem Kloster erzählte, dass außerhalb unseres Reiches lag – in der Nähe von Schwertfelde. Ich beschloss die Mauern auf zu suchen und das Kind dort ab zu geben, in der Hoffnung, dass es dort geborgen und sicher aufwachsen würde.

Mein Pferd lief geschwind durch die Wälder und wusste scheinbar, wo er mich hinbringen sollte. Die Sonne ging auf und die ersten Sonnenstrahlen berührten die zarte Haut des Kindes. Ein Blick reichte und ich wusste sofort, dass es ein Mädchen war. Ich schaute mir ihre Ohren genauer an und mein Atem stockte. Sie war genau wie ich ein Elb besser gesagt sie war eine Elbin. Sie war wunderschön und ich konnte meinen Blick nicht von ihr wenden.

Nach einiger Zeit und nachfragen in Schwertfelde, fand ich das Kloster. Es wurde von weiblichen Kriegern bewacht. Hier durfte kein Mann hinein, doch hoffte ich, dass man mir regelmäßige Besuche gestatten würde. Immerhin war ich der Finder des Kindes und der junge Prinz von Düsterwald. Mit meinen knapp 30 Jahren steckte ich mitten in meiner Ausbildung und würde wahrscheinlich nur in größeren Abständen sie besuchen können. Man gewährte mir ohne eines Wortes Einlass, als ob sie wüssten, was mein Anliegen war und wer ich war.

Ich stieg vom Pferd und stand einer Gruppe von Frauen in weißen Roben gegenüber. Die mir am weisesten erscheinende Frau machte einen Schritt auf mich zu. „Prinz Legolas von Düsterwald, ihr hattet heute eine schicksalhafte Nacht hinter euch und bringt uns dieses Kind. Wir werden sie an uns nehmen. Sie wird behütet bei uns aufwachsen, bis Ihr sie eines Tages wieder an euch nehmt." Ich begriff nicht recht, was das zu bedeuten hatte, fragte aber nicht weiter nach, da ich zu sehr mit meinem Abschiedsschmerz beschäftigt war.

„Herrin bitte gebt mir einen Moment um mich von ihr zu verabschieden. Wann kann ich sie wiedersehen?" Die weise Frau schenkte mir ein mitleidiges Lächeln. „Mein Prinz eigentlich ist der Zutritt für Männer verwehrt aber ich werde eine Ausnahme machen und ihr dürft alle 12 Monate einmal für einen Tag dieses Kind besuchen. Wie soll sie heißen?" Ich drückte das kleine Mädchen fester an mich, lief einige Schritte umher und überlegte nach einen Namen. Mir fiel ein Name ein, der übersetzt so viel bedeutete wie die Anmutige, Grazie und Liebe : 

„Lavanya"

Sie lächelte beim Klang meiner Stimme und die Welt schien für einen Moment still zu stehen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Nur schweren Herzens konnte ich sie aus meinen Armen und der Herrin vor mir geben. „Ihr habt mein Wort – Prinz!" Ich nickte und versuchte mein würdevolles Auftreten aufrecht zu erhalten. Sobald ich sie überreichte, wand ich mich zum gehen um und stieg auf mein Pferd, als die Herrin, die jetzt das Kind auf dem Arm hielt, letzte Worte an mich richtete. „Konzentriert euch gut auf eure Ausbildung Prinz. Lavanya wird Euch eines Tages brauchen und eure Wege werden sich erneut überkreuzen."

Ich nahm die Worte sehr ernst, denn sie bedeuten gleichzeitig Hoffnung, auf was auch immer.

Ich dachte, Du seist tot! (Legolas FF(beendet))Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt