c h a p t e r 1

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Einfach weiterlaufen. Ich hörte schon wieder die Worte der Menschen in dieser Schule und es zerstörte mich. Wieso konnten sie nicht einfach aufhören? Wieso musste meine einzige Freundin ins Ausland? Ich sah mein Ziel schon vor mir, bis ich dann eine Hand auf meiner Schulter spürte.

"Y/n, wieso hast du es so eilig?" In meinem Körper verbreitete sich Angst, ich schluckte und schloss meine Augen. Ich wollte Anh nicht anschauen, ihr nicht einmal ein Blick zuwerfen. Anh war eine der ersten, die mit diesen Spielen anfing, sie war eine der ersten Menschen, die mein Leben zur Hölle gemacht haben.

Nach einiger Zeit fühlte ich etwas Kaltes und Hartes, wie jeden Tag in dieser Schule machte ich mit dem Boden Bekanntschaft.

Aufstehen und rennen? Wäre eigentlich die beste Lösung, doch sie würde mir hinterherrennen und mir vielleicht etwas Schlimmeres antun, also einfach abwarten bis es klingelte und wir so signalisiert bekamen, dass wir in den Unterricht sollten. Und da kam es auch. Ich sah Anh in die Klasse hereingehen. Ich stand langsam auf und klopfte mir den Dreck von meinen Klamotten. Jeden verdammten Tag passierte sowas und ich konnte dagegen nichts tun. Wie armselig ich doch war. Ich ging sofort nach dem Abklopfen meiner Klamotten in den Klassenraum rein.

"Deine Ausrede, warum du zu spät in den Unterricht kommst?" Die Frau vorne sah mich fragend an. Ich schaute auf den Boden und hörte die Anderen leise lachen. Was sollte ich schon sagen? Dass ich von einer Schülerin auf den Boden geschubst wurde? Sowas war doch in unserer Generation schon normal und man konnte doch einfach aufstehen. Das Problem war nicht, dass sie mich geschubst hat, sondern dass ich einfach irgendwann nicht mehr konnte. Einfach nicht mehr aufstehen konnte, weil ich schwach wurde und ich wusste, dass es erst der Anfang vom Tag war. Sie begannen zuerst leicht, doch im Laufe des Tages wurde es immer schlimmer.

Irgendwann gab die Lehrerin auf und zeigte mit einer Geste, dass ich auf meinen Platz sollte. Ich nickte stumm darauf und setzte mich ganz hinten auf meinen Platz. Ich blickte auf mein Tisch und in mir verspannte sich alles. Wieso? Mein Tisch war voll mit Sätzen und Zeichnungen, ob es nette Sachen waren? In keinster Weise. Ich versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren, doch ich scheiterte, als ich einen Papierflieger auf mein Platz fliegen sah. Ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren, da ich wusste, dass es eine Anweisung für später sein sollte.

"Falte es auf!" Die Lehrerin war weg und alle sahen mich an. Wieso musste sie nur los? Ich war doch sonst nicht mehr sicher.

"Falte es jetzt aus!", schrie eine Person von vorne. Ich nahm den Flieger zögernd in meine Hand. Ich wollte nicht wissen, wohin ich später sollte. Auf gar keinen Fall, aber ich hatte keine andere Wahl.

Ich faltete es auf und las die Nachricht dadrauf. Ich sollte um 15:28 Uhr hinter der Schule sein. Sie wollten noch etwas sagen, doch sie waren dazu nicht mehr gekommen, da die Lehrerin wieder kam. Ich machte einfach nur noch die Augen zu und hoffte, dass das Glück mit mir war.

Die ganze Unterrichtsstunde war ich mit meinen Gedanken beschäftigt und merkte nicht, dass es zur Pause klingelte. Als ich jedoch wieder in der Realität ankam, sah ich meine Kameraden vor mir.

"Na, wieder da?", fragten mich mehrere auf einmal. Ich sah um mich herum und erblickte einen kleinen Spalt, wo ich vielleicht hindurch könnte. Ich musste es einfach versuchen. Ich schnappte meine Tasche, ohne dass es irgendjemand von denen bemerkte und nahm mir die Chance zu fliehen. Ich schaffte es, eilte so schnell ich konnte auf die Mädchentoilette und sperrte mich sofort in einer Kabine ein. Es war zwar nicht die beste Idee, aber was sollte ich schon tun? Ich setzte mich hin und starrte einfach an die Wand, ich verbrachte die ganze Zeit auf der Toilette. Ich hatte Glück, sie suchten wahrscheinlich nicht nach mir, denn sonst wären sie schon längst hier gewesen. Die Angst zu wissen, dass sie mir später etwas antun könnten, machte mich verrückt. Niemand wollte bestimmt in meiner Situation sein. Wer denn auch? Nur Psychopathen würden das. Obwohl, wenn ich es mir anders überlegte, wollten sie das bestimmt auch nicht.

Ich nahm meine Tasche wieder in die Hand und machte mich auf den Weg zur Klasse, doch eins verwirrte mich als ich in die Klasse kam. Niemand war da, wo waren sie denn bitte? Nicht falsch verstehen, ich freute mich zwar, dass niemand mich jetzt beleidigte oder sowas in der Art, aber fragen tat ich mich trotzdem. Vielleicht sollte ich etwas abwarten, so 10-15 Minuten. Das tat ich dann auch, doch trotzdem gab es keine Spur von denen. Ich seufzte auf und fragte mich nur noch mehr, wo sie sein könnten. Eigentlich hätte ich keinen Grund mir Sorgen zu machen, aber ich tat es, auch wenn es komisch war. Ich war doch nicht mehr ganz dicht im Kopf. Hatte ich falsch gegessen? War ich mit dem falschen Fuß aufgestanden? Diese Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum. Ich beschloss mich nach denen zu suchen.

Verdammt, entweder waren die Räume mit anderen Klassen gefüllt oder sie waren komplett leer. Was war hier nur los? Es war fast 15:28 Uhr. Warte. 15:28 Uhr? Ich hatte eine Vermutung, wo sie sein könnten. Ich ging mit schnellen Schritten zum Ort und sah sie auch, doch jetzt bereute ich die Entscheidung hierherzukommen.

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Es ist meine erste Geschichte, also seid bitte nicht so streng mit mir. Ich hoffe, dass ihr mich auf unserem gemeinsamen Weg unterstützt ~

Schaut auch mal bei der süßen @LeereSeele  vorbei.

d i s t a n c e  || J.JKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt