"Würdest du für mich sterben?"

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Hier die erste (bzw zweite promt die ich bearbeitet habe, die erste steht separat in "Auf welche Art und Weise).

Ich habe dir Promt von folgendem Eintrag:

https://www.instagram.com/p/B3XJiBoHbrA/?igshid=c1zq9kwz2nvc

Ich habe die Übersetztung der Promt in meinem Text hervorgehoben wie folgt:

„Would you die for me?" – „Again?"


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Jeder Schritt war eine Qual. Die Sonne hatte zwar noch nicht mal ihren Höchststand erreicht, aber Milan war trotzdem schon am Ende seiner Kräfte.

Schon eine Woche war er unterwegs. Die ersten beiden Tage hatte er auf dem Rücken eines Greifen zurückgelegt. Den dritten Tag hatte er bis zur Mittagsstunde auf einem leeren Heukarren verbracht. Einer der Einheimischen hatte ihn freundlicherweise auf dem Weg zu seinen Feldern mitgenommen und Milan hatte ihm Gegenzug geholfen, den morschen Teil eines Holzzaunes auszubessern.

Seitdem war Milan zu Fuß unterwegs.

Es war lange her, dass er einen so langen und weiten Fußmarsch hinter sich hatte und er sehnte sich das Ende seiner Reise herbei oder zumindest einen Wechsel der Fortbewegungsmittel.

Eine warme Brise kitzelte ihn im Nacken und er sah auf. Das hügelige Grasland schien mit der trockenen Luft zu tanzen. In der Ferne konnte Milan einen gedrungenen Baum erkennen, der den Treffpunkt mit den anderen markierte.

Der Anblick ließ Milan frische Kraft schöpfen und seine Schritte wurden etwas zügiger.

In einer Senke hinter dem Baum warteten bereits ein kleines Zelt und die schlanke Gestalt des Windläufers von Salomé auf ihn. Lean hob verschlafen den Kopf an, als Milan näher kam und begrüßte ihn mit einem sanften Schnauben.

„Milan! Es wurde allmählich Zeit, dass einer von euch hier eintrifft!", Salomé kam zwischen den Lederschichten des Zeltes in sein Blickfeld.

„Beschwer dich nicht, immerhin musstest du nicht den ganzen Weg laufen!", Milan freute sich, als Salomé sein Lächeln erwiderte und sie begannen Höflichkeiten über ihre Reise auszutauschen.

„Wie lange bist du denn schon hier?", wollte Milan schließlich wissen. „Seit zwei Tagen, aber ich habe gute Verwendung für die überschüssige Zeit gefunden."

Er war sich nicht sicher, ob ihm Salomés selbstzufriedenes Lächeln behagte.

„Dann ist ja gut... Möchtest du mir beim essen Gesellschaft leisten? Ich könnte allmählich eine Mahlzeit vertragen", Lean gab einen Laut von sich, der leicht an einen Wal erinnerte.

Salomé lächelte ihren Windläufer sanft an und führte Milan am Baum vorbei, nicht ohne sich im Vorbeigehen eine Orange abzupflücken, und setzte sich auf die andere Seite des kleinen Hügels auf dem der Baum stand, damit sie Lean nicht weiter in seiner Ruhe störten.

Milan aß etwas von seinem Brot und Salomé schälte die Orange. Er beobachtete wie sie etwas von dem Hohen Gras neben sich platt drückte und die Schale zum Trocknen auslegte bevor sie sich ein Stück der Frucht in den Mund schob. Ihr Blick war in die Ferne auf die Berge weit hinter dem ewig zu scheinendem Grasland gerichtet.

Es dauerte nicht lange und Salomé hatte ihr Essen vollständig verzehrt, ohne auch nur einen einzigen Tropfen des Saftes zu verlieren. Sie legte sich zurück und verschwand hinter einer Wand aus Gras.

Er fragte sich manchmal, wie sie es schaffte in allem was sie tat anmutig und hoheitlich zu wirken. Erneut streichelte ein sanfter Wind über die Ebene und Salomé bemerkte: „Ich liebe den Frieden in dieser Gegend. Hier scheint die Welt immer in Ordnung zu sein."

Milan stimmte ihr zu und legte das Brot zur Seite, das er kaum angerührt hatte.

Mitgerissen von der Stimmung legte er sich ebenfalls zurück in die Wiese und schloss seine Augen.

Er genoss die Wärme der Sonne in seinem Gesicht und die Stille, die nur vom rascheln des Windes und dem gelegentlichen Summen einiger Hummeln unterbrochen wurde.

Hier war es wirklich friedlich.

„Milan?" – „Hmm...?", er war bereits halb weggedöst als Salomé die Stille durchdrang.

„Würdest du für mich sterben?" – „Schon wieder?!", Milan setzte sich verwirrt auf.

„Was für einen Plan hast du jetzt ausgeheckt, ich habe eigentlich keine Lust nach so kurzer Zeit noch eine Reinkarnation zu vollziehen."

Salomé kicherte über den schmollenden Unterton: „Nein, es gibt keine Pläne das in näherer Zukunft zu wiederholen. Es ist eine rein hypothetische Frage. Also... würdest du?"

„Ist die Antwort nicht offensichtlich?", Milan rutschte unbehaglich hin und her, warum stellte sie ihm plötzlich so eine merkwürdige Frage? „Ich bin schon einmal für dich gestorben und das war nicht geplant. Wir sind ein Team, Freunde um genau zu sein! Natürlich würde ich wieder versuchen dich zu beschützen!"

Er sah zu der Stelle wo sie im Gras lag.

Salomé setze sich auf und begegnete seinem Blick: „Wirklich?" – „Wirklich!"

Sie rutschte zu ihm herüber und umarmte ihn.

„Danke!"

Überrumpelt tätschelte Milan unbeholfen ihren Rücken. Dann war der Moment auch schon wieder vorbei.

Salome stand auf und lief fröhlich über den Hügel zurück zu XY.

„Was... war das?", die Situation verwirrte Milan und er legte sich seufzend zurück ins Gras. Eine Antwort auf die Frage zu suchen war ihm eindeutig zu anstrengend. Er war einfach nur froh, dass er noch Zeit hatte zu schlafen bevor die anderen im kleinen Lager ankommen würden.


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⏰ Last updated: Jan 17, 2020 ⏰

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