Cost of the crown

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"The stars are very beautiful, above the palace walls,
They shine with equal splendour, still above far humbler halls.
I watch them from my window, but their bright entrancing glow,
Reminds me of the freedom I gave up so long ago"

-Cost of the crown, Mercedes Lackey

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Irgendwo in einem entfernten Königreich....















"Nochmal!", befahl er ihm und schwang das Schwert. Der Jüngere parierte. Das schwere Eisen traf schellend aufeinander, zwei Sekunden später noch einmal.
"Nennt Ihr das parieren??", der alte Ritter hob das Schwert und ließ es krachend auf Seinesgleichen nieder. Scheppern. Der Mann von guten 40 Jahren beäugte das am Handgriff edel verziehrte Schwert des Jünglings, der keuchend am Boden kniete. Die Wucht des Aufpralls hatte er nicht abfangen können. "Steh auf!", befahl er dem Braunhaarigen, dessen Haare vor Schweiß schimmerten. Dieser erhob sich und klopfte den Staub aus seiner Kleidung. "Nochmal", knurre er und drehte sein seit Jahrzehnten geführtes Schwert, an der Klinge schon dunkel abgetragen.

"Ich...brauch ne Pause...", klagte der junge Mann und schnappte nach Luft.
Sir Mediran stämmte seine Hände auf den Schwertknauf, die Klinge bohrte sich in den Boden. "Und wir haben kaum angefangen...", er seufzte, "nun gut edler Herr...", man hörte den Sarkasmus in seiner Stimme, "für heute sei es das gewesen." Angesprochener nickte und erhob sich zitternd vor Erschöpfung. Sein Weg führte ihn über den privaten Innenhof. Von der Kaserne hinein in das Schloss, das seit Anbeginn in Familienbesitz lag. Auf dem Weg schnappte er sich von einer vorbeischreitenden Bediensteten, die Gebäck trug, ein solches weg und aß es auf dem Weg.

Seine Ziehmutter kam ihm entgegen. "Jan!", rief sie. Sie war mit einer der einzigen, die ihn beim Vornamen nannten und nennen durften. Wenn auch nur seinerseits. "Wo wart Ihr denn? Ich suchte euch schon überall!"
Mampfend zeigte Jan in Richtung des Hofes. "Bei Sir Mediran?", fragte sie seufzend. Der Adelssohn nickte. "Eure Mutter schickte nach euch. Ihr sollt sie im Turmsaale aufsuchen.". Jan nickte abermals und begab sich die steinernden Treppen hinauf in den Westturmsaal, der der Familie als Ankleidezimmer diente.

Seine leibliche Mutter, ehemals Herzogin Marion genannt, nun als Königin gekrönt, saß auf einem mit Gold verziehrtem Thron und überwachte die Kammerdienerinnen, die eifrig Gewänder aussuchten und vorzeigten. Jan erkannte sofort, dass es sich um seine Gewänder handelte.
"Ihr riefet nach mir Mutter?", Jan hasste es so zu reden. Er mochte die bodenständige Sprache der Niederadligen. Obwohl es sich als Mann seines Standes nicht ziehrte einer solchen Redeweise gut zuzureden.
Die Königin, gekleidet in feinen Seidenstoff und mit wertvollem Schmuck an Hals und Haar, drehte ihr Gesicht zu dem jungen Prinzen und begann zu lächeln. "Na endlich", sagte sie lächelnd und erhob sich, ihren Sohn begrüßend. Jan sah sie verwirrt an. "Ich nehme an...", begann er, "dies sind die Kleider für....die Bekennung?" Seine Mutter nickte. "Ich habe einige Gewänder für dich raussuchen lassen. Und ich wollte, das du sie einmal anprobierst. Für diesen besonderen Tag muss alles perfekt sein!"

Jan schmunzelte. Seine Mutter, die Königin, war schon seit seiner Geburt perfektionistisch gewesen. So erzählte jedenfalls Sir Mediran. Auch aus der Zeit, als Jan noch nicht auf der Welt war. Der Prinz wurde schließlich von den Bediensteten in das erste Gewand gesteckt. Keuchend schnappte er nach Luft. Es saß wirklich eng an. Schweigend betrachtete er sich im Spiegel. Das Muster war ganz schön, nur die Passform ließ ihn wie einen Gehängten darstehen. Seine Mutter aber war begeistert. Strahlend sah sie ihren Sohn schon in goldener Krone mit dem Zepter und dem Reichsapfel in den Händen. "Dürfte ich auchnoch die anderen anprobieren?", fragte Jan, um die unangenehme Stille zu brechen. Seine Mutter nickte und Jan wurde von den Bediensteten wieder entkleidet und in das nächste Gewand gehüllt. Dieses saß zwar besser, jedoch war die Farbe so garnicht sein Geschmack. Er mochte Blautöne sehr gerne. Gelb war überhaupt nicht seins.

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⏰ Last updated: Feb 21, 2020 ⏰

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GEWITTER im SCHLOSS - a medieval GIK fanfictionWhere stories live. Discover now